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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Von Sinn und Unsinn
normativer Kategorien
Die
evangelische Kirche hat eine Handreichung herausgegeben: Transsexualität in der
Kirche.
Gerhard
Schreiber ist einer der Autoren. Ich kenne das Thema Transsexualität nur aus
den Medien. Deshalb will ich, jetzt im Gespräch mit dem Experten erst mal
wissen: Was heißt das eigentlich: Transsexualität?
Also
Transsexualität ist ein Begriff erstmal, der einen bestimmten Sachverhalt
beschreibt. Der Sachverhalt lässt sich wie folgt relativ einfach fassen: dass
die geschlechtliche Selbstwahrnehmung eines Menschen nicht seinem oder ihrem
bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht entspricht.
Das Menschen
aufgeteilt sind in Männer und Frauen ist eine gesellschaftliche Grundfeste,
scheint mir. Als Kind habe ich Vater, Mutter, Kind gespielt. Und im
Sportunterricht ging es oft Jungs gegen Mädchen. Da war an etwas dazwischen
nicht zu denken. Aber gerade um die dazwischen geht es dem Theologen:
Kategorien,
das kann man sich wie so eine Stuhlreihe denken. Man hat verschiedene Stühle,
man kann darauf Platz nehmen, wenn man sich damit identifiziert mit dieser
Position im wahrsten Sinne des Wortes. Aber was sind die, die zwischen den
Stühlen sitzen?
Und das sind
gar nicht so wenige, die da zwischen den Stühlen sitzen.
Also wenn
man neuste Schätzungen zugrunde legt gibt es allein in Deutschland (…) mehr als
einhunderttausend Menschen. Und sich das mal deutlich zu machen: in etwas so
viele Postbotinnen und Postboten gibt es in Deutschland.
Kategorien
helfen die Wirklichkeit zu ordnen. Große Dinge und kleine Dinge, Pflanzen und
Tiere, wahr und falsch oder eben Mann und Frau. Daran ist erst einmal nichts
auszusetzen. Problematisch wird es erst, wenn die Grenzen zwischen den
Kategorien zu starr werden. Und: wenn diejenigen ausgeschlossen werden, die
sich keiner Kategorie eindeutig zuordnen wollen oder können. Das trifft gerade
auch auf die geschlechtliche Identität von Menschen zu. Gerhard Schreiber hat
eine Vorstellung davon, wie es besser gehen könnte.
Ich glaube,
dass die Rede von Mustern geschlechtlicher Vielfalt ein Weg wäre, diese starren
Schubladen etwas aufzuweichen.
Muster
bilden die Vielfalt der Natur besser ab als Kategorien, weil sie fließende
Übergänge erlauben. Ich stelle mir das vor wie auf einer Farbpalette: da gibt
es z.B. unzählige Arten von Rot. Im Übergang zu den anderen Farben entsteht ein
Muster, aber kaum jemand kann genau sagen, wann die eine Farbe aufhört und die
andere anfängt. Da ist viel Platz für das dazwischen. Ich finde die Vorstellung
befreiend, dass es zwischen Mann und Frau einen ähnlich fließenden Übergang
gibt. Gerhard Schreiber meint: auch in der Bibel kann man diese Vorstellung
finden.
Die Vielfalt
der Schöpfung:
Gott schuf
sie männlich und weiblich, aber in Christus ist weder Mann noch Frau.
Der Theologe
Dr. Gerhard Schreiber hat im Auftrag der evangelischen Kirche gemeinsam mit
anderen Autoren und Autorinnen eine Handreichung zum Thema Transsexualität
erarbeitet. Im Gespräch spürt man, wie wichtig ihm das Thema ist. Für ihn
berührt es den Kern seines Glaubens:
Die
Botschaft Jesu Christi, das Evangelium Jesus Christi gilt allen Menschen. Kirche
ist für mich in ihrem Wesen inklusiv, alle Menschen in ihrer je eigenen
Individualität einschließend. Unbesehen sozialer, geschlechtlicher, nationaler
Tatsachen und Unterschiede.
Für Gerhard
Schreiber ist klar: Kirche sollte offen sein für alle Menschen. Auch für die,
bei denen die geschlechtliche Selbstwahrnehmung und das bei der Geburt
zugewiesene Geschlecht nicht übereinstimmen. Ich habe die Lutherübersetzung der
Schöpfungsgeschichte im Ohr. Im ersten Buch Mose heißt es da: „Gott schuf den
Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann
und Weib.“ Spricht das nicht dagegen?
Der
hebräische Text ist da wesentlich uneindeutiger. Im hebräischen Original heißt
es schlicht: Gott schuf sie männlich und weiblich. Und da wird deutlich, dass
dieser Text (…) weniger im Sinne einer normativen Festlegung zu verstehen ist,
als vielmehr eine Beschreibung verschiedener Merkmale, die uns alle betrifft.
Was bedeutet
es, dass Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind? Um diese Frage geht
es. Wieso sollte sich Gott derart auf zwei Geschlechter beschränken, wo er doch
unendlich ist? Obwohl das ganz aktuell klingt und irgendwie nach Zeitgeist,
haben sich schon die ersten christlichen Theologen damit beschäftigt. Und
überraschende Schlüsse gezogen:
In der
Auslegungstradition der ersten vier Jahrhunderte (…) gab es immer wieder
Theologen (…) die überlegt haben: wie kann ich denn die Aussage im selben Satz:
er schuf sie zum Bilde Gottes, wie kann ich das vereinbaren mit diesem
Nachsatz: er schuf sie männlich und weiblich. (…) Entscheidend ist die erste
Aussage (…) also die Gottebenbildlichkeit des Menschen, die den Menschen als
solchen betrifft.
Gott
verbindet sich mit den Menschen unverbrüchlich. Nach jüdisch/christlicher
Vorstellung ist uns diese Verbindung in die Wiege gelegt. Jede und jeder von
uns spiegelt ein Stück von Gott. Und da gibt es keine Ausnahme, das macht
Gerhard Schreiber ganz deutlich.
Die
Gotteskindschaft ist nun mal nicht abhängig von sozialen oder biologischen
Tatsachen. Das ist ja gerade das Spannende, das Polemische, das Revolutionäre
am Evangelium: Unterschiede überwinden zu wollen, Ausgrenzung zu beenden und
alle Menschen als Kinder Gottes (…) anzusprechen.
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