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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Eine Verwandlung, die nicht nur Freiheit bedeutet
Transgender genießen in Deutschland viele Rechte, doch auch Unverständnis und Diskriminierung sind in ihrem Leben steter Begleiter
Die 29-Jährige Transgender Naomi hatte schon immer das
Gefühl, das etwas mit ihr nicht stimme: »Mit 18 Jahren dachte ich, ich sei
homosexuell. Ich war wütend, weil ich die von der Gesellschaft und von der
Familie erwartete soziale Rolle nicht erfüllen konnte«, berichtet sie. Erst mit
25 Jahren und nach reichlich Recherche stellte sie fest, dass sie weder
homosexuell noch ein Mann sei. »Die Situation hatte absolut nichts mit meinen
sexuellen Präferenzen, sondern mit meiner sexuellen Identität zu tun.« Wie
Naomi geht es vielen Transgendern. Und obwohl sie in Deutschland viele Rechte
genießen, ist das Leben hierzulande keineswegs einfach.
So steht es Transgendern seit 1980 gesetzlich zu, ihren
Vornamen und die Geschlechtsangabe in ihrem Personalausweis zu ändern. Hinzu
kommt, dass im Jahre 2011 das Gesetz abgeschafft wurde, das Unfruchtbarkeit zur
Voraussetzung für die Änderung des Geschlechtseintrages machte.
Für Naomi waren das aber nicht die drängendsten Fragen.
Entscheidend war es für sie, den Unterschied zwischen Geschlechtsidentität,
Präferenzen und sexueller Orientierung zu erkennen. Das erste gibt an, wer man
ist – Mann, Frau oder ein drittes Geschlecht. Das Zweite zeigt, zu welchem
Geschlecht man sich sexuell angezogen fühlt. Und die Orientierung beschreibt
die Art der Beziehung. »Die Geschlechtsidentität zeigt lediglich, wie man sich
fühlt und sich selbst kennen lernt«, so Naomi.
Wenn aus Mutter ein Mann wird
Marx is Muss
Henry, der früher eine Frau war, erlebte es anders: »Ich
wusste von klein auf, dass ich ein Junge bin. Ich spielte lieber mit Jungs,
verstand sie besser als Mädchen. Aber ich konnte nichts tun. Ich spielte die
Rolle, die von der Gesellschaft erwartet wurde«, sagt der 42-Jährige
Transgender. »Ich lebte das Leben einer Frau, heiratete und bekam Kinder. Die
ganze Zeit versuchte ich eine gute Frau, Ehefrau und Mutter zu sein. Doch ich
litt in meiner Ehe. Ich versuchte das Gefühl, ein Mann zu sein, zu ignorieren,
dachte ich sei paranoid. Erst mit 39 Jahren verstand ich, wer ich wirklich
bin.«
Naomis und Henrys Familien taten sich schwer mit dieser
Erkenntnis. So brach Naomis konservativer Bruder jeglichen Kontakt zu ihr ab.
Und ihre Mutter besteht noch heute darauf, sie mit ihrem alten Namen
anzusprechen. Nur ihre Schwester und ihr Vater gewöhnten sich mit der Zeit
langsam daran, sind verständnisvoller und akzeptieren es.
Naomis Leiden begann schon, nachdem sie bekannt gab,
homosexuell zu sein, da ihre Familie zu Beginn selbst das nicht akzeptierte.
Henrys Sorge galt seiner Tochter, die erst 14 Jahre alt war, als er seine wahre
Identität preisgab. Das Mädchen fürchtete damals, keine Mutter mehr zu haben.
In Gesprächen mit Psychiatern erfuhr sie jedoch, dass diese Situation normal
sei, öfters vorkomme und dass alles gut werden würde. So verteidigte Henrys
Tochter schließlich sogar ihre Mutter, die zu einem Mann wurde, vor ihren
Großeltern.
Bloß nicht auffallen
In der Schulzeit war an solches Verständnis nicht zu denken.
Ihre Mitschüler akzeptierten Naomis und Henrys Anderssein nicht. Oft wurde
Naomi, damals noch ein schüchterner Junge, deswegen geächtet. Sie widmete sich
dem Gedichteschreiben, machte Musik. Henry, damals noch ein Mädchen, wurde als
Teenager sogar geschlagen – und das nicht nur einmal. »Heute widerspricht mir
wegen meines maskulinen Aussehens keiner mehr«, sagt er.
Doch Naomi leidet noch heute. Ihre Stimme ist tiefer, daher
begleitet Henry sie stets. Sie trägt ausschließlich neutrale Kleidung, keine
Schminke, um die Leute nicht zu verärgern. Zudem möchte sie nicht, dass sie die
Verwandlung mitbekommen, damit sie sie nicht verletzen.
In Naomis Beruf blieb nichts, wie es war: Sie ist
Journalistin, alles lief gut, bis sie im Büro von ihrer Verwandlung erzählte.
Naomi wurde gekündigt, allerdings mit einer anderen Begründung. Mitten in ihrer
Transformation wechselte sie die Agentur. Zu Beginn lief alles gut. Alle
dachten, sie sei ein homosexueller Mann. Nach ihrer Verwandlung änderte ihr
Arbeitgeber sogar ihren Namen, ihre Email-Adresse, erlaubte ihr die
Damentoilette zu benutzen – alles lief auf offizieller Ebene. Doch inoffiziell
wurde ein Mangel an Wertschätzung von Seiten der Kollegen und des Vorgesetzten
offensichtlich. »Sie nahmen mich nicht mehr Ernst und ignorierten meine
Themenvorschläge für Artikel. Zum Schluss bekam ich nicht mal mein Geld«, sagt
sie. Im neuen Job laufe dagegen alles besser, dort stellte sich Naomi als
transformierte Frau vor.
Kündigung bei Transformation
Henrys Arbeitgeber war von Anfang sehr direkt, sagte, dass
er nicht bleiben könne, da er bei der Geschlechtsumwandlung viel Testosteron
einnehmen und dadurch nervöser und aggressiver sein werde. Aus diesem Grund
wurde er gekündigt.
Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon abgesehen
hat, Homosexualität als physische Krankheit zu klassifizieren, stuft sie eine
Geschlechtsumwandlung noch immer als Geisteskrankheit ein. Das sorgte dafür,
dass viele Transgender die Transformationsprozedur verweigerten – sie erfordert
die Erlaubnis zweier Psychiater.
Henry und Naomi sagen, sie haben Verständnis für die Angst
vieler Menschen vor der LGBTQ-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle,
Transgender, Queer). Sie verstünden die Ursachen dieser Phobie. So sehen
Transgender anders aus als nicht transformierte Menschen, denn oft bleibt die
Form des Gesichts oder das äußere Erscheinungsbild eine Mischung aus Männlich-
und Weiblichkeit. »Die Leute erschrecken sich vor mir, wenn ich anfange zu
sprechen und sie herausfinden, dass ich eine tiefe Stimme habe, die eher einer
Männerstimme ähnelt«, sagt Naomi.
Bei Angst und Unverständnis bleibt es jedoch auch in der
freien Welt nicht immer. Laut Statistiken von Transgender Europe wurden
zwischen dem 1. Oktober 2016 und dem 30. November 2017 insgesamt 325
Transpersonen getötet. Dabei steht Brasilien an oberster Stelle, gefolgt von
Mexiko und den USA. Die Studie bestätigt auch, dass Transgender nicht nur unter
Gewalt leiden, sondern auch unter unterschiedlichen Arten der Unterdrückung wie
Rassismus, allgemeine Diskriminierung und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts,
Fremdenfeindlichkeit sowie Hass auf Sexarbeiter. In Frankreich, Italien,
Portugal und Spanien waren 69 Prozent der Getöteten Migranten, kamen
hauptsächlich aus Afrika, Zentral- und Südasien. In den USA sind unter den
Opfern hauptsächlich Schwarze Menschen und Indigene.
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