Samstag, 2. Juni 2018

Wie Kanadas Premierminister Transgender-Menschen schützt. /// Mann oder Frau: So lebt es sich als Transmensch. /// How Canada's Prime Minister protects transgender people. /// Man or woman: So it lives as Transmensch.


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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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Wie Kanadas Premierminister Transgender-Menschen schützt

Egal, um welches wichtige Thema es geht – viele reden, einer macht’s einfach: Kanadas Premier Justin Trudeau. Jetzt schützt er die Rechte von Transgender-Personen. 

„Ich bin stolz, verkünden zu können, dass wir am Internationalen Tag gegen Homophie und Transphobie einen Vorschlag zum umfassenden Schutz von Transgender-Personen vorbringen werden“, sagte Justin Trudeau laut CBC News bei der Verleihung des Laurent McCutcheon Awards, den er für sein Engagement im Kampf gegen Homo- und Transphobie bekam.

Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten; darum ist dieses Datum der Internationale Tag gegen Homophobie.
Mit diesem Gesetzentwurf würde der Canadian Human Rights Act von 1977 auf Transgender-Personen ausgedehnt und Geschlechteridentität in bereits bestehende kanadische Anti-Diskriminierungsgesetze eingeschlossen, ebenso auf Hate-Speech-Bestimmungen.

„Ich glaube aufrichtig daran, dass wir in Kanada mehr tun können und sollten“, sagte Justin Trudeau, „wir müssen weiter danach streben, echte Gleichheit zu fordern. Und wir müssen unablässig daran arbeiten, die Lücke zwischen unseren Prinzipien und unserer Realität zu schließen.“
Schon seit 12 Jahren gibt es Bestrebungen, die Rechte von Transgender-Personen in den Canadian Human Rights Act einzuschließen. Bisher hat es nicht geklappt.

Transgender-Aktivistin Amanda Ryan sagte laut CTV, es handele sich um eine symbolische Geste, da in vielen kanadischen Provinzen schon ähnliche Schutzgesetze in Kraft seien.
Trotzdem ist das Gesetz ein starkes Zeichen gegen Hass und Diskriminierung und ein klares Bekenntnis für Diversität.

Mann oder Frau: So lebt es sich als Transmensch


Einfach mal testen, wie das so wäre, wenn man ein anderes Geschlecht hätte? Kein Problem, findet Mandy, die selbst Transmensch ist: „Man kann in Deutschland für drei, vier Stunden, einfach mal Frau oder Mann sein.“


Ihr selbst reichen ein paar Stunden nicht. Seit etwa zehn Jahren ist Mandy einfach nur noch Frau. Körperlich ist sie aber immer noch Matthias. Das soll auch so bleiben.
Penis operativ entfernen lassen, Bart weg lasern, Hormone nehmen für eine weichere Haut: Das sei alles nicht so wichtig, meint Mandy. „Man kann sich rasieren, Make-Up auflegen. Man kann sich als Frau zurecht machen. Ich habe für mich einen Weg gefunden, wie ich mit mir selbst und meiner Umwelt klar komme: indem ich mich einfach so anziehe, wie ich bin, und dann rausgehe und die Welt erobere.“

Das wichtigste ist Akzeptanz

Das Schwierigste sei, sich einen Freundeskreis aufzubauen, der sie als Mandy akzeptiere. Einige würden bleiben, andere gehen – aber auch neue Freunde hinzukommen. Sie selbst hat das inzwischen geschafft. Einfach war der Weg dahin nicht. Sie fand zwar eine Frau, die akzeptierte, dass Mandy kurze Röcke anzog.

Doch beide spürten den Druck der Gesellschaft und heirateten ganz klassisch in der Mann-Frau-Konstellation: „Im Berliner Dom. Ich im schwarzen Anzug und sie im weißen, großen, schönen Kleid“, erzählt Mandy. Doch sie merkte: Das war nicht ihr Weg. „Irgendwann war einfach Schluss. Mehr Kompromisse konnten wir beide nicht mehr eingehen. Und dann muss jeder an sich selbst denken, um gesund zu bleiben. Christine hat damals zu mir gesagt: Ok, dann hör‘ auf, dich umzuziehen.“
Mandy entsorgte den Kleiderschrank mit den Männerklamotten und behielt nur noch den anderen. In dem findet man zum Beispiel ein rosa „I <3 Berlin“-T-Shirt oder ein schwarzes kurzes Röckchen mit Spitzenbesatz und Katzen-Aufdruck. Die sind natürlich auch rosafarben.

Mandy erklärt auch, wie man richtig auspeitscht

Jetzt hilft sie anderen dabei, selbst auszuprobieren, wie es so wäre als das jeweils andere Geschlecht. Neben ihrer Arbeit als Reiseführerin berät sie unter dem Namen „Mandy Berlin“ Menschen rund ums Thema Crossdressing. „Jeder hat seinen eigenen Körper, ob er groß, klein, dick, dünn ist – aber ich kann ihn verändern.“ Wie das geht, zeigt sie ihren Kund*innen.

Mindestens genauso überzeugend ist aber, dass Mandy selbst vorlebt, wie man den Körper mit Rouge, Silikonbrüsten und den richtigen Klamotten verändern kann. Sie rät: „Wenn ihr aus eurer Figur ausbrechen wollt, dann probiert es einfach mal zu Hause aus. Nehmt euch einen Spiegel, stellt euch nackt davor und überlegt euch: Was könntet ihr jetzt mit eurem Körper tun?“

In ihrem Laden oder in der intimen Atmosphäre ihres Studios führt Mandy Interessierte auch in Fetischpraktiken ein und erklärt, wie man richtig fesselt und auspeitscht. Im Video erzählt sie, was sie in ihren Sessions anbietet und mit welchen Fragen junge Menschen zu ihr kommen.




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