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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Diese Transgender-Kinder zeigen, wer sie wirklich sind
Nicht jede*r
hat das Glück, mit dem richtigen Geschlecht geboren zu sein.
Seit 14
Jahren dokumentiert die niederländische Fotografin Sarah Wong das Leben von
Kindern und Jugendlichen, deren körperliche Anatomie nicht mit der
geschlechtlichen Identität übereinstimmt. Oder besser: nicht übereingestimmt
hat. Die Jungen auf den Bildern hatten bei ihrer Geburt die Körper von Mädchen
und die Mädchen die von Jungen. Heute haben sie ihren Körper entweder bereits
verändern lassen oder sind noch im Prozess der Veränderung. Damit das
biologische Geschlecht endlich der Identität entspricht.
Wong schoss
die Fotos in den Niederlanden, wo auch die Kinder leben. Sie alle waren Teil
einer Therapie an der Vrije Universiteit Amsterdam, Europas erster Klinik für
Kinder mit einer sogenannten Geschlechtsdysphorie. Das ist eine
Geschlechtsidentitätsstörung, bei der eine Person das angeborene Geschlecht
anhaltend oder sehr stark ablehnt und fest davon überzeugt ist, dem anderen
Geschlecht anzugehören.
Auch in
Deutschland gibt es Kliniken, die Erstdiagnostik, psychosoziale Beratung oder
medizinische Behandlungen für junge Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörungen
anbieten, etwa an den Unikliniken von Berlin, Hamburg, Münster, Frankfurt und
München. Viele Betroffene würden zum Zeitpunkt ihres Besuchs in der Klinik
bereits in der Rolle des Wunschgeschlechts leben oder haben sich schon viele
Jahre gedanklich damit beschäftigt. „Für viele Jugendliche entsteht in dieser
Situation ein erheblicher Leidensdruck durch die Entwicklung der körperlichen
Geschlechtsmerkmale“, sagt Inga Becker, Psychologin am Hamburger
Universitätsklinikum, der Süddeutschen Zeitung. Die Folge seien nicht selten
Depressionen oder selbstverletzendes Verhalten.
Einige der
von Wong fotografierten Kinder nahmen über diesen Zeitraum Pubertätsblocker, um
die Geschlechtsreife hinauszuzögern und um sich selbst emotional zu entlasten.
So lange, bis sich die Kinder sicher waren, mit welchem Geschlecht sie ihr
Leben verbringen möchten. Das ist bei einer derartigen Therapie üblich. „Es
gibt nicht Schlimmeres, als wenn der eigene Körper sich falsch entwickelt. Ein
Junge möchte keine Brüste bekommen und ein Mädchen will keinen Bart haben“,
sagt Wong. Die 54 Jahre alte Fotografin entschied sich, abgesehen von diesen
Informationen, keine weiteren Details über die Kinder preiszugeben. Ihrer
Integrität und Privatsphäre zuliebe.
Das Projekt
startete im Jahr 2003 auf Anfrage der Eltern. Sie wünschten sich Porträts ihrer
Kinder, die ihr authentisches Selbst zeigen. Ohne reißerische Inszenierung,
ohne Effekthascherei. Die Fotos zeigen bloß Kinder, in deren Augen Überzeugung
funkelt: Das ist mein wahres Ich und daran ist nichts Sensationelles. „Obwohl
die Fotoshootings jeweils drei bis vier Stunden dauerten, fühlten sie sich an
wie eine Feier. Sie fanden in vertrauten Umgebungen statt, die Kinder erzählten
mir ihre Geheimnisse und ich ihnen meine“, sagt Wong.
Wong nennt
ihre Fotoreihe Inside Out. „Ich wollte keinen Jungen in einem Kleid
oder ein Mädchen mit einem Fußball fotografieren. Wenn jemand die Bilder ohne
Hintergrundwissen sieht, sagen die meisten: ‚Süße Kinder, aber wer sind sie?‘
Genau so soll es sein“, sagt sie. Wong sei bewusst, dass die Arbeit eines
Kunstschaffenden großen Einfluss auf die gesellschaftliche Meinung haben könne.
Die Betrachter*innen sollen merken, dass nichts Sensationelles an diesen
Kindern ist. „Am Ende sind wir alle gleich: Wir sind alle Seelen, die ein
glückliches Leben führen wollen.“
Die
teilnehmenden Kinder sind zwischen fünf und 18 Jahren alt. Wong bezeichnet sie
nicht als Transgender-Personen, sondern als authentische Menschen. Die
folgenden Aussagen sollen mit Absicht nicht zuzuordnen sein.
Authentisches
Mädchen
„Als kleiner
Bub hat sie viel kaputt gemacht, war sehr frustriert und hat im Haus
herumgeschrien“, sagt ihre Mutter. „Er wusste, er war anders, aber er konnte es
nicht deuten. Sein Vater gab ihm Spielzeug für Jungs, aber lieber hatte er es,
sich in alte Vorhänge zu wickeln, damit es so aussieht, als würde er ein Kleid
tragen. Mit zehn Jahren wurde aus ihm eine Ihr, sie begann in der Schule die
Mädchenklos und -umkleiden zu benutzen. Sie weiß, sie kann sich irgendwann auch
operieren lassen, aber daran denkt sie noch nicht.“
Authentischer
Junge
„Im letzten
Grundschuljahr wurde er ruhig und zog sich zurück“, erzählt seine Mutter. „Und
dann habe ich eine E-Mail von ihm bekommen: ,Hi Mama, ich glaube, ich bin ein
Junge.'“ Seine Eltern hätten versucht, mit ihm darüber zu sprechen, aber er
ließ sie nicht an sich ran. Er saß nur noch vor dem Computer. Einige Jahre
später gab er sich einen neuen Namen und seine Eltern klärten Freund*innen,
Familie und Lehrer*innen über die Ankunft ihres Sohnes in einer E-Mail auf. „Es
war schwer, von meiner Tochter Abschied zu nehmen“, sagt die Mutter. Nach der
Grundschule hat er bereits mit anderen Jungs im Sportunterricht trainiert. Er
zählte die Tage bis zu seiner ersten Testosteron-Spritze in einem Kalender.
Authentisches
Mädchen
„Er hat mit
mir darüber gestritten, dass er kein Junge sondern ein Mädchen sei“, sagt ihre
Mutter. Zu Beginn seiner Hormontherapie sagte er noch selbst: „Ich bin davon
überzeugt, dass mein Penis von selbst abfällt.“ Für seine Mutter war es eine
Erleichterung, als er mit neun Jahren aufhörte, Jungsklamotten zu tragen. „Es
fühlte sich endlich richtig an. So wie es hätte sein sollen. Trotzdem war es
sehr schmerzhaft. Ich habe eine wunderbare Tochter bekommen, aber auch einen
tollen Sohn verloren. Das Leben wird nie leicht für sie sein. Ich habe Angst,
dass ihr das Herz gebrochen wird.“
Authentisches
Mädchen
Aus
Verzweiflung und Hilflosigkeit googelte ihre Mutter nach dem Wort
Transvestitismus und war erschrocken, als sie über die hohen Selbstmordraten
unter Transgender-Menschen las: „Ich dachte nur: ,Oh mein Gott, das darf meinem
Kind nicht passieren!'“ Ihre Tochter wurde in der Schule so heftig gemobbt,
dass einmal die Polizei gerufen werden musste. Auch zu Hause hatte es eine
Weile gedauert, bis ihr Bruder sie akzeptierte. Als sie mit der Hormonbehandlung
begann und damit auch das Wachstum ihrer Brüste einsetzte, sagte sie: „Ich
freue mich so. Alle meine Freunde haben sie schon und ich jetzt endlich auch!“
Vor sechs Monaten unterzog sie sich der Geschlechtsangleichung. Ihre Mutter
weinte den gesamten Operationstag, da sie nicht glauben konnte, dass es endlich
passieren würde. „Jetzt kann ich einen Bikini tragen“, sagt das Mädchen.
Authentischer
Junge
In der
weiterführenden Schule dachten seine Klassenkamerad*innen, er sei ein Junge.
Der Schuldirektor erzählte ihnen, was Sache war. „Es waren alle still und ich
habe vor Aufregung gezittert. Aber die Reaktionen waren im Endeffekt positiv“,
sagt der Junge. Mit 16 begann er, sich Testosteron zu spritzen. Das machte ihn
müde und unkonzentriert. Aber bei jeder Rasur dachte er: „Deswegen mache ich
das.“ Er hatte bereits eine Geschlechtsangleichung, hat eine Freundin und
möchte irgendwann ein Kind adoptieren.
Authentisches
Mädchen
„Ich musste
letztens wieder jemandem Transgenderismus erklären. Er sagte, er könne sich
nicht vorstellen, dass er jemals ein Mädchen werden wollte. ‚Ich auch nicht‘,
antwortete ich ihm, ‚denn in meinem Kopf war ich immer schon ein Mädchen'“,
sagt sie. Sie hatte bereits eine Geschlechtsangleichung und Beziehungen mit
Jungs. Denen erzählt sie: „Ich wurde mit einem männlichen Körper, aber einem
weiblichen Gehirn geboren.“ Ihr Vater sagt dazu: „Diese Jungs nehmen das hin.
Ich muss keine Details wissen, aber ich finde das recht überraschend.“ Das
Mädchen findet es weiterhin schwer, in ihrem Heimatort zu leben, da alle ihre
Geschichte kennen. „Später möchte ich wegziehen“, sagt sie.
Mutter
„Die
Tatsache, dass er sich wie eine Sie fühlt, ändert gar nichts für mich. Aber es
verändert meine Sichtweise darüber, was männlich oder weiblich ist. Das ist
meine Tochter, eigentlich war sie ein Er, aber das ist egal. Sie ist das Kind,
das ich zur Welt gebracht habe und das ich für immer lieben werde. Es ändert
nichts an ihrer Persönlichkeit.“
Kind
„Wer nicht
damit an die Öffentlichkeit geht, kann nicht erwarten, dass die Gesellschaft
versteht.“
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