"Historisch": 27 Länder rufen zum Schutz von Trans-Rechten auf
Mehr als zwei Dutzend Länder, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, unterstützen ein gemeinsames Papier beim UN-Menschenrechtsrat, in dem die nationalen Regierungen aufgefordert werden, trans Menschen besser zu schützen.
Chile hat am Montag im Namen von insgesamt 27 Ländern ein Dokument an den UN-Menschenrechtsrat in Genf übergeben, in dem sofortige Maßnahmen zum Schutz von trans Menschen gefordert werden. Der Antrag schlossen sich neben Chile auch Argentinien, Australien, Belgien, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Finnland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Kanada, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Mexiko, Norwegen, die Niederlande, Portugal, Österreich, Schweden, die Schweiz, Uruguay und die Vereinigten Staaten von Amerika an.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung begrüßten die LGBTI-Organisationen ILGA World, GATE, TGEU, APTN und RFSL den Vorgang als "historisch". "Zum ersten Mal haben Staaten die Führung übernommen, um die historischen Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten und -ausdrücken anzusprechen, denen sich diese heute noch jeden Tag stellen müssen", heißt es in der Mitteilung. Die fünf Organisationen organisieren gemeinsam die "Trans Advocacy Week" am Menschenrechtsrat, um auf Grundrechtsverletzungen von trans Menschen aufmerksam zu machen.
Appell "mit Dringlichkeit"
In der gemeinsam Erklärung weisen die 27 Länder darauf hin, dass insbesondere trans Frauen wegen ihrer Geschlechtsidentität einem "höheren Risiko von Gewalt, Tötungen und anderen Menschenrechtsverletzungen" ausgesetzt seien. Ferner heißt es: "Wir rufen Mitgliedstaaten mit Dringlichkeit dazu auf, die Menschenrechte von trans Personen zu respektieren und zu schützen." Dazu ermutigten die Unterzeichner "Regierungen, proaktiv mit transgeführten und kompetenten Organisationen zusammenzuarbeiten, um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und das Verständnis für die Menschenrechte von trans Personen zu fördern."
Der Menschenrechtsrat hat die Aufgabe, die weltweite Situation der Menschenrechte zu überwachen. 2016 installierte das Gremium auch gegen den Widerstand queerfeindlicher Länder wie Russland, China oder Saudi-Arabien einen LGBTI-Ermittler (queer.de berichtete). Seit Ende 2017 hat der Costa-Ricaner Victor Madrigal-Borloz das Amt inne (queer.de berichtete).
US-Präsident Donald Trump hatte während seiner Amtszeit versucht, den Menschenrechtsrat zu schwächen und trat aus dem Gremium aus. Nach dem Wahlsieg Joe Bidens kehrten die USA in diesem Frühjahr zurück
Quelltext: https://www.queer.de/detail.php?article_id=39301&fbclid=IwAR2LaFH1wQENEZeTyrx-0kDJJzNKOGQatf7fFkEx8TWj7a8IPfPtinpYQ2k
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