Tschechiens Präsident: Trans Menschen sind "ekelhaft"
Miloš Zeman spricht sich in einem Rundumschlag gegen queere Menschen auch dafür aus, "Hetero-Prides" zu veranstalten.
Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat mit abwertenden Äußerungen über queere Menschen Empörung ausgelöst. Zeman bezeichnete in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN Prima News trans Menschen als "ekelhaft" und kritisierte den für Anfang August geplanten CSD in Prag scharf.
"Wenn man sich einer geschlechtsverändernden Operation unterzieht, begeht man im Grunde ein Verbrechen der Selbstverletzung", so Zeman in dem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch. "Jeder medizinische Eingriff ist ein Risiko – und diese Transgender-Leute halte ich für ekelhaft." Außerdem sprach sich der Politiker für "Hetero-Prides" aus: "Wenn ich etwas jünger wäre, würde ich eine große Demonstration von Heterosexuellen in Prag organisieren. Es gibt Millionen von uns."
Der 76-Jährige zeigte auch Verständnis für das "Homo-Propaganda"-Gesetz in Ungarn, das unter anderem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert wurde. Zeman erklärte, andere Länder sollten sich nicht in die inneren Angelegenheiten Ungarns einmischen.
LGBTI-Organisationen beschuldigten Zeman, Hass zu verbreiten und die psychische Gesundheit von trans Menschen zu gefährden. Die Äußerungen zeigten, wie wichtig es für geschlechtliche Minderheiten sei, sichere Orte zu schaffen. "Das wird noch ein langer Weg", so der CSD Prag auf Twitter.
Miloš Zeman ist seit acht Jahren Präsident der Tschechischen Republik (Bild: Screenshot CNN Prima News)
28. Juni 2021, 11:14h, 20 Kommentare
Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat mit abwertenden Äußerungen über queere Menschen Empörung ausgelöst. Zeman bezeichnete in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN Prima News trans Menschen als "ekelhaft" und kritisierte den für Anfang August geplanten CSD in Prag scharf.
"Wenn man sich einer geschlechtsverändernden Operation unterzieht, begeht man im Grunde ein Verbrechen der Selbstverletzung", so Zeman in dem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch. "Jeder medizinische Eingriff ist ein Risiko – und diese Transgender-Leute halte ich für ekelhaft." Außerdem sprach sich der Politiker für "Hetero-Prides" aus: "Wenn ich etwas jünger wäre, würde ich eine große Demonstration von Heterosexuellen in Prag organisieren. Es gibt Millionen von uns."
Der 76-Jährige zeigte auch Verständnis für das "Homo-Propaganda"-Gesetz in Ungarn, das unter anderem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert wurde. Zeman erklärte, andere Länder sollten sich nicht in die inneren Angelegenheiten Ungarns einmischen.
LGBTI-Organisationen beschuldigten Zeman, Hass zu verbreiten und die psychische Gesundheit von trans Menschen zu gefährden. Die Äußerungen zeigten, wie wichtig es für geschlechtliche Minderheiten sei, sichere Orte zu schaffen. "Das wird noch ein langer Weg", so der CSD Prag auf Twitter.
Miloš Zeman wurde nach der Gründung der Tschechischen Republik 1993 Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei. Von 1998 bis 2002 war er Ministerpräsident Tschechiens. Nach seinem Parteiaustritt wurde er 2013 erster direkt gewählter Präsident des Landes. Der als Putin-freundlich geltende Staatschef hat sich in den letzten Jahren immer wieder gegen LGBTI-Rechte ausgesprochen – so drohte er mit einem Veto, sollte das Parlament die Ehe für Schwule und Lesben öffnen. Bei den Anfang Oktober stattfindenden Wahlen will Zeman die populistische liberale Partei ANO von Ministerpräsident Andrej Babiš unterstützen. ANO ist bei der Frage der Ehe für alle gespalten .
Die Partei liefert sich in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem von der Piratenpartei angeführten Wahlbündnis, das sich für queere Rechte einsetzt.
Quelltext: https://www.queer.de/detail.php?article_id=39287
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