Russlands Präsident Wladimir Putin wettert erneut gegen nicht-heterosexuelle Menschen. Diesmal traf es Transgender-Personen.
Bereits das 2013 eingeführte „Anti-Homosexuellen-Propaganda-Gesetz“ macht Schwulen und Lesben ein selbstbestimmtes und freies Leben im Land schwer. So soll das umstrittene Gesetz dem „Schutz der Kinder“ dienen, gilt aber weithin als reiner Ideologie-Kampf gegen die LGBTQ-Community.
Selbst eine harmlose Regenbogenfahne, das weltweite Symbol der queeren Gemeinschaft, ist in Russland schon Propaganda. Gleichgeschlechtliche Ehen hat Putin im Juli 2020 mit einer Verfassungsänderung gleich ganz offiziell verboten, „solange er im Kreml sei“.
Hetze gegen gleichgeschlechtliche Ehen
Die russische Verfassung besagt nun, dass die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann – und hindert Trans-Personen an der Adoption von Kindern.
Putin erklärte, es sei seine „Pflicht“, die Heirat von Homosexuellen zu verhindern, um „die Familien zu stärken“. Er werde nicht zulassen, dass die traditionelle Vorstellung von Mutter und Vater durch gleichgeschlechtliche Paare, die er als „Elternteil Nummer 1“ und „Elternteil Nummer 2“ bezeichnete, unterwandert werde.
Neuester Schlag geht gegen Transgender
Nun richteten sich Putins neueste Verbal-Entgleisung gegen eine andere Minderheit: Transgender.
So sagte Putin am Donnerstag bei der Plenarsitzung des Valdai-Diskussionsklubs in Sotschi, „es ist schrecklich, wenn Kindern im Westen beigebracht wird, dass ein Junge ein Mädchen werden kann“, und dass es „fast ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sei, wenn Jungen und Mädchen lernen, wie sie zu Transsexuellen „werden können“. Er behauptete, dies könne das Leben einer ganzen Generation von Kindern ruinieren.
Er beklagte sich darüber, dass „niemand auch nur einen Kinderpsychologen zu Rate ziehe“, ob ein Kind in einem bestimmten Alter in der Lage ist, solche Entscheidungen zu treffen.
Fakt ist: Auch im von Putin kritisierten Westen, dauert eine Anpassung des Geschlechts bei Trans-Personen mehrere Jahre, unterliegt dem Transsexuellengesetz, das seit Jahren sogar heftig kritisiert wird, weil es „viel zu lange“ dauert. Von einer spontanen Operation kann also auch bei uns in Deutschland mitnichten die Rede sein.
Im vergangenen Jahr debattierte das russische Parlament noch über einen Gesetzentwurf, der die rechtliche Anerkennung von Trans-Personen gänzlich abgeschafft hätte, zog den Vorschlag jedoch nach heftigen Protesten zurück.
Grund genug für Putin, seine abwertende Meinung gegenüber Transgender-Personen weiter aufrechtzuerhalten.
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