Montag, 15. August 2022

Warum die transfeindliche Debatte einfach nicht verstummt


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Warum die "transfeindliche Debatte einfach nicht verstummt?"

Im Namen von Biologie, Feminismus oder Meinungsfreiheit werden im Diskurs um trans* Personen weit verbreitete Ressentiments beschworen. Es ist eine Allianz von Interessengruppen, zu der die Medien ihren Teil beitragen.

Es ist kein Zufall, dass sich im postfaktischen Zeitalter Diskussionen um gesellschaftliche Themen irgendwann auf vermeintlich sichere Letztwahrheiten berufen. Wo verschiedene Interpretationen der Gegenwart konkurrierend aufeinandertreffen, wird schnell der Ruf nach unhintergehbaren Fakten laut, um verschiedenste politische Projekte zu rechtfertigen und im Namen des »common sense« zu etablieren. Mechanismen und Akteure der sozialen Netzwerke und mit ihnen konkurrierenden Leitmedien beflügeln beide die Sehnsucht nach gefühlten Wahrheiten.

Eine vermeintliche Letztwahrheit, für deren Durchsetzung sich zurzeit viele Stimmen engagieren möchten, lautet so: »Die Biologie kennt nur zwei Geschlechter.« Dieser Satz über den Kenntnisstand einer wissenschaftlichen Disziplin wurde in den vergangenen Wochen und Monaten breit in den sozialen Medien, dem Feuilleton und akademischen Zirkeln diskutiert – er wurde stellenweise zum Schlachtruf. Auslöser war der Vortrag einer Biologin zum Thema: erst abgesagt und dann verschoben, vermeintlich »gecancelt« und dann unter fast nationaler Aufmerksamkeit an der Humboldt-Universität gehalten.

Nun läuft die Auseinandersetzung unvermindert weiter und hat zuletzt Verleumdungsklagen, Angriffe und Spendenaktionen nach sich gezogen. Auf Twitter toben Fehden zwischen Anonymen und Klarnamen über die Verfolgung nicht geschlechtskonformer Menschen im Nationalsozialismus oder die Fortpflanzung von Fischen. Beweise werden gesammelt für die Schuld der jeweils anderen, die Debatte mit »Desinformation« eskaliert zu haben.

Die Leitmedien sind Nutznießer dieser Dynamiken und laden Expert*innen ein, um die »neutralen Fakten« von Biologie oder Geschlecht darzustellen. Die Medien personalisieren so die Debatte, befeuern einen Kulturkampf mit realen Schäden und tragen einiges zur Eskalation bei. Das ist bei der sogenannten Causa Vollbrecht als Erstes festzuhalten: Von Springer bis zur »Zeit« sind Leitmedien zynisch oder unwissend genug, aus komplexen Gemengelagen und Diskussionen – in aktivistischen, akademischen oder Twitter-Kontexten – Skandaldebatten um »Biologie« und die sogenannte Wissenschaftsfreiheit zu befeuern.

Die Causa Vollbrecht

Zur Erinnerung: Im Juni hatte die »Welt« einen Artikel über angebliche »Transgender-Ideologie« und »Indoktrination der Kinder« durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk veröffentlicht. Die vorher weithin unbekannte Biologin Vollbrecht gehörte zu den Autor*innen des Artikels, gemeinsam mit anderen Stimmen, die seit Längerem mit transfeindlichen Positionen auftreten. Der Artikel war eine Kollaboration verschiedener Interessengruppen: sogenannter Radikalfeministinnen, die seit Jahren gegen Transgeschlechtlichkeit agitieren im Namen eines biologischen Feminismus; rechtskonservativer Akteure, die ebenfalls seit Langem gegen Personen und Themen der Gender und Queer Studies vorgehen. Rechtskonservative und radikalfeministische Stimmen trafen sich im Artikel in unverstellter Transfeindlichkeit, formuliert als AfD-hafte Polemik gegen einen »indoktrinierenden Staatsfunk«.

Wegen dieses aktivistischen Hintergrunds kritisierte eine Studierendengruppe den geplanten Biologie-Vortrag zur Langen Nacht der Wissenschaften. Proteste und Gegenproteste wurden angemeldet, und die ausrichtende Humboldt-Universität sagte den Vortrag ab, um ihn später als medienwirksame Soloveranstaltung nachzuholen. Aus der Aktivistin gegen »Transgender-Ideologie« wurde die »Vertreterin der Biologie« – eine Rahmung, die fast alle Medien kontextlos übernahmen und bis heute weiterführen. Dem Anti-Trans-Aktivismus war mit Unterstützung der »Welt«, anderer Medien und einer ungelenken Universität ein Mediencoup gelungen. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Auch wenn es gern so dargestellt wird: Die Causa Vollbrecht hat wenig mit der Person oder Expertise einer Biologie-Doktorandin und Aktivistin zu tun. Vielmehr ist diese unsägliche Debatte Symptom eines radikalen Diskurses, in dem sich Antigenderismus, Transphobie, Geschlechtskonservatismus und der Mainstream wunderbar die Hände reichen. An der Wucht der Aufmerksamkeit lässt sich ablesen, wie verbreitet Ressentiments gegen trans* Personen sind und wie einfach – ein wenig Wissenschaftssimulation, ein Zensurvorwurf – sich eine breite Öffentlichkeit dafür mobilisieren lässt.

Das ist der zweite wichtige Punkt: Die Debatte über »nur zwei Geschlechter« ist einer Diskussion vorgeschoben, die im Kern die Existenzberechtigung von trans* Personen und nichtbinären Menschen verhandelt – also Menschen, die im biologisch-absoluten Zweigeschlechtersystem nicht repräsentiert und diskriminiert werden.

Diese »Diskussion« ist menschenverachtend: Es gibt keine Transdebatte. Niemand kann trans* Personen das Recht auf Existenz absprechen – nicht im Namen von Biologie, Feminismus oder Meinungsfreiheit.

Das ist aber genau der Stand der deutschen Diskussion, wie die vergangenen Wochen sichtbar machten: Ein Teil unserer Gesellschaft will über die Lebensentscheidungen von Menschen nach einem rigiden biologischen Modell urteilen, und er möchte diese Doktrin ohne Kritik und medial unterstützt aussprechen dürfen. Trans* Personen müssen wieder und wieder ihre Existenz erklären und belegen, vor einem Publikum, das ihnen mit Biologie, Feminismus oder »wissenschaftlichen Standards« das Gegenteil erklärt: Es könne oder dürfe sie nicht geben.

Push gegen das Selbstbestimmungsgesetz

Diese Situation ist im Ganzen diskriminierend und drückt damit genau die aktuelle rechtliche Lage aus: Trans* Personen müssen laut dem 40 Jahre alten »Transsexuellengesetz (TSG)« ihre Geschlechtlichkeit vor Gutachter*innen und einem Gericht beweisen. In diesem Verfahren entscheidet der Staat mit medizinischen und psychologischen Expert*innen über die Lebenswirklichkeit von Menschen.

Die Anerkennung des neuen Geschlechts hing bis 2011 an menschenverachtenden Kriterien: erzwungene Fortpflanzungsunfähigkeit, operative und hormonelle Maßnahmen, Erfüllung der »Rollenmuster« des Zielgeschlechts. Das TSG ist auch in seiner abgemilderten Form nicht vereinbar mit dem Grundgesetz, wie das Bundesverfassungsgericht mehrfach bestätigt hat.

Gegen große Widerstände kämpfen Aktivist*innen seit Jahrzehnten für ein Selbstbestimmungsgesetz – ein politisches Engagement, das Adrian de Silva in seiner Studie »Negotiating the Borders of the Gender Regime« (2018) ausführlich dargestellt hat. Böswilligen Beschwörungen einer angeblich mächtigen »Translobby« (FAZ) zum Trotz lehnte der Bundestag das sogenannte Self-ID-Gesetz mit großer Mehrheit im Mai 2021 ab.

Die Ampelkoalition arbeitet derzeit an einer neuen Gesetzesvorlage. Die Eckpunkte wurden der Öffentlichkeit am 30. Juni 2022 vorgestellt – zwei Tage bevor der Vortrag an der Humboldt-Universität stattfinden sollte. Die Gleichzeitigkeit ist bezeichnend: Was derzeit unter den falschen Stichworten »biologische Fakten«, »Wissenschaftsfreiheit« oder »Kampagne gegen junge Doktorandin« durchexerziert wird, ist ein transfeindlicher Push gegen das Selbstbestimmungsgesetz, die Grundrechte von trans* Personen und ihre Sichtbarkeit.

Das Ausmaß erinnert an die US-amerikanische »trans panic« samt ihrer rechtsextremen Antreiber*innen. Die realweltlichen Konsequenzen reichen vom öffentlichen Doxing – private Informationen von trans* Personen und ihren Familien werden veröffentlicht – bis zu gewalttätigen Aktionen gegen Menschen und Projekte. Im Juni dieses Jahres mauerte die rechtsextreme Identitäre Bewegung eine Wiener Bücherei zu, die eine Lesung mit Dragqueens organisiert hatte. Im August wurde der britischen Streamerin Clara Sorrenti unter Vorwand ein Spezialkommando der Polizei nach Hause geschickt (sog. Swatting), das sie mit vorgehaltener Waffe verhaftete.

Die Verbindung von Rechtspopulist*innen, Twitter-Trollen und feministischen Splittergruppen

Der transfeindliche Diskurs um »nur zwei Geschlechter« ist von überraschender Ausdauer, denn er bringt verschiedene Akteure zusammen und appelliert an weit verbreitete Ressentiments. Seit Jahrzehnten agitieren verschiedene, meist rechtskonservative Gruppen gegen die sogenannte »Gender-Ideologie«, die angeblich alles zerstören will: die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit, die Familie, das Glück der Kinder und das Geschlecht selbst.

Lange wurde die Bedrohung durch eine »Gender-Diktatur« am sogenannten Genderstern spürbar gemacht (der nach wie vor freiwillig genutzt werden kann). Derzeit kommt das Fantasma um »gefährliche Männer in Frauenkleidern« hinzu, die wie in Hitchcocks »Psycho« überall lauern würden: »Falsche Frauen« bevölkern angeblich Toiletten, Frauenhäuser und Quotenplätze der Grünen – so argumentiert mittlerweile eine breite Allianz von Akteuren, von Beatrix von Storch (AfD) bis zur Bestsellerautorin J.K. Rowling (»Harry Potter«).

Auch im Namen eines Feminismus: Vereinigungen wie Women’s Declaration International (WDI) vertreten den sogenannten Radikalfeminismus, dem zufolge trans* Frauen Symptome des Patriarchats seien, »Weiblichkeit kolonisieren« würden und somit Ausdruck der männlichen Gewaltherrschaft über Frauen seien. Trans* Männer flüchteten lediglich im Sinne des Patriarchats ihre unterdrückte Geschlechtsposition, so argumentiert WDI, deren Position im internationalen Feminismus als »extremistisch« isoliert ist.

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