Samstag, 21. Januar 2023

In den USA ist damit das erste Todesurteil 2023 vollstreckt worden. Wie US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Strafvollzugsbehörde berichten, wurde die 49-jährige McLaughlin demnach am Dienstagabend (Ortszeit) im Gefängnis von Bonne Terre im Bundesstaat Missouri per Giftspritze getötet.

 ERSTMALS TODESSTRAFE AN TRANSGENDER-FRAU VOLLZOGEN

Als Mann ein Mörder, als Frau hingerichtet

2003 lauerte Scott McLaughlin seiner Ex-Freundin auf, vergewaltigte sie und tötete sie mit einem Küchenmesser. Anschließend warf er ihre Leiche in den Mississippi. Knapp 20 Jahre später ist Amber McLaughlin tot. Nach der Tat und der Verurteilung hatte sich McLaughlin einer Geschlechtsangleichung unterzogen.

Sie ist die erste Transgender-Frau, die in den USA hingerichtet wurde.
Nach der Trennung von ihrer Ex-Partnerin Beverly Guenther hatte sie diese wiederholt gestalkt. Nachdem Guenther am Abend des 20. November 2003 nicht nach Hause zurückkehrte, verständigten ihre Nachbarn die Polizei. An einem Bürogebäude in St. Louis, in dem Guenther arbeitete, fanden die Ermittler einen abgebrochenen Messergriff und Blutspuren. Einen Tag später führte McLaughlin die Polizei zur Leiche.

Im Jahr 2006 – noch vor ihrer Transition zur Frau – wurde McLaughlin noch unter ihrem früheren Namen zum Tode verurteilt. Obwohl sie vor drei Jahren mit ihrer Geschlechtsangleichung begann, war sie den Berichten zufolge bis zuletzt in einem Männergefängnis untergebracht. Inmitten männlicher Insassen wurde sie zu Amber.
Gegen ihr Todesurteil hatte sie alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft. Doch der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, blieb hart und lehnte ihr Gnadengesuch ab. McLaughlin sei gewalttätig und kriminell, erklärte er zur Begründung.

Nach der Hinrichtung sagte er: „McLaughlin hat Frau Guenther in den letzten Jahren ihres Lebens terrorisiert. Wir hoffen nun, dass ihre Familie und ihre Liebsten ihren Frieden finden können.“

McLaughlins Anwalt hatte im Gesuch geltend gemacht, eine Misshandlung im Kindesalter und ihre leichte geistige Behinderung seien im Prozess nicht mildernd zur Sprache gekommen.

Zwei Kongressabgeordnete in Missouri, Cori Bush und Emanuel Cleaver, hatten sich für McLaughlin eingesetzt. Wegen ihrer Kindheit und ihrer Auseinandersetzung mit ihrer Identität habe McLaughlin Suizidversuche begangen.

Als besonders kontrovers galt, dass sich die Geschworenen bei McLaughlins Prozess nicht auf ein Strafmaß einigen konnten. In einem solchen Fall fällt in Missouri der Richter das Urteil, und dieser entschied sich für die Todesstrafe.
Beobachter der Hinrichtung berichteten, McLaughlin habe leise mit einem geistlichen Berater an ihrer Seite gesprochen, als ihr die tödliche Dosis Pentobarbital injiziert wurde. Nach der Injektion habe sie ein paar Mal schwer geatmet und dann die Augen geschlossen. Wenige Minuten später sei sie für tot erklärt worden.

In ihren letzten Worten, die sie schriftlich hinterließ, erklärte McLaughlin: „Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich bin ein liebevoller und fürsorglicher Mensch.“

18 Hinrichtungen im vergangenen Jahr

Vergangenes Jahr töteten US-Henker 18 Menschen, zwei davon im US-Bundesstaat Missouri. McLaughlin ist die erste Frau, die seit 1953 – also in 70 Jahren – in dem Bundesstaat im Mittleren Westen hingerichtet wurde. Seit 1976 sind in den USA achtzehn Frauen hingerichtet worden. Insgesamt sind laut „Death Penalty Information Center“ in den USA seit Wiederzulassung der Todesstrafe im Jahr 1976 mehr als 1500 Menschen hingerichtet worden.


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