Nach Forderung der Todesstrafe für Homosexuelle: Evangelische Kirche Pforzheim schaltet Staatsanwaltschaft ein
Sehr geehrte Damen und Herren der Baptistenkirche Zuverlässiges Wort,
in Ihren Reihen ist Herr Anselm Urban als Prediger und Evangelist tätig. Und es werden auf Ihrer Homepage von Herrn Urban Predigten veröffentlicht. Herr Urban ist in der Vergangenheit durch nicht gesetzeskonforme Reden aufgefallen und in Görlitz wegen Volksverhetzung, Beleidigung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten zu einer Geldstrafe von 85 Tagessätzen zu insgesamt 1020 Euro verurteilt worden. Das Verfahren ist seit Anfang März rechtskräftig und die Schuld ist auch bezahlt worden, so die Pressestaatsanwaltschaft in Görlitz.
Aufgrund von Hinweisen aus unserer Leserschaft möchten wir nachfragen, wie die Baptistenkirche Zuverlässiges Wort zu Herrn Urban steht? Uns wurde berichtet, dass Herr Urban aufgrund seiner Bibelauslegung Probleme etwa mit Homosexuellen oder Aidsinfizierten habe und fordere, diese aus dem Verkehr zu ziehen. Ist das richtig?
Ferner wurde uns mitgeteilt, dass Herr Urban mittlerweile von den USA aus predigt und in Tempe (Maricopa-County) angesiedelt ist, also nicht weit entfernt von Phoenix (Arizona), dem Sitz Ihrer Faithful World Baptist Church. Ist das richtig?
Wir möchten gerne von Ihnen wissen, wie Ihre Kirchengemeinde das Spannungsfeld einstuft, wenn durch eine bestimmte Bibelauslegung weltliche Gesetze des Staates Bundesrepublik Deutschland negativ berührt werden.
Gerne würden wir uns auch direkt an Herrn Urban wenden. Haben Sie eine E-Mail-Adresse, bei der die Redaktion Ihn zeitnah erreichen könnte? Im voraus herzlichen dank!
Sie können uns gerne remailen oder uns auch telefonisch erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Marx
Redakteur – Redaktion Region
Unsere Antwort
Sehr geehrter Herr Marx,
ich bin in der Baptistengemeinde „Faithful Word Baptist Church“ in Tempe angestellt und bin verantwortlich für die Arbeit unserer Ableger-Gemeinde Baptistenkirche Zuverlässiges Wort in Pforzheim. Es ist korrekt, dass ich in Tempe wohne.
Selbstverständlich steht unsere Kirche geschlossen hinter meinen, auf der Bibel gründenden, Aussagen.
Ich und wir als Baptistenkirche glauben, dass Homos mit der Todesstrafe bestraft werden sollen aufgrund der eindeutigen Aussage in 3. Mose 20,13: „Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!“ Da AIDS nunmal fast ausschließlich von Sodomitern übertragen wird, wäre die Umsetzung einer Todesstrafe für Homos die effektivste Methode, AIDS auszurotten. Wir sehen AIDS als Gottes Rache an Homos – s. Römer 1,27: „gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.“ – und im weiteren Sinne an einer Gesellschaft, die Perverse und Gottes Feinde toleriert.
Für die Durchsetzung der Todesstrafe, genauso wie anderer Strafen, ist selbstverständlich der Staat verantwortlich. Denn die Bibel lehrt kontinuierlich im Alten wie im Neuen Testament, dass Gott Obrigkeiten als Exekutive vorgesehen hat, nachzulesen bspw. in Römer 13,4 über die Obrigkeit: „Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut.“ Höhere Mächte wie auch der deutsche Staat haben sich also vor Gott dafür zu verantworten, dass sie darin versagen, Gottes Gericht zu vollstrecken – dem einzelnen Christen obliegt diese Aufgabe nicht.
Da die Bundesrepublik Deutschland – zumindest auf dem Papier – ihren Bürgern Religionsfreiheit zusichert, sehe ich keinerlei „Spannungsfeld“. Ein Spannungsfeld existiert vielmehr innerhalb der deutschen Gesetzgebung und ihrer von derzeitiger Tunten-Politik beeinflusster Interpretation, die die Religionsfreiheit einschränkt. Als Christ – und insbesondere als Prediger – ist es meine Aufgabe, kompromisslos zu Gottes Wort zu stehen. Soweit das nach aktueller Auslegung der Religionsfreiheit möglich ist, berufe ich mich gerne auf diese weltlich zugesicherte Freiheit. Unabhängig davon schreibt mir aber die Bibel vor: „Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!“ (2. Timotheus 4,2) Sprich: Ob es den Leuten gefällt oder nicht, ob es dem Staat gefällt oder nicht, bin ich aufgefordert, die gesamte Bibel zu predigen.
Dementsprechend wird in der Baptistenkirche Zuverlässiges Wort weiterhin zuverlässig jeder Bibelvers gepredigt – ob das dann als „nicht gesetzeskonforme Rede“ eingestuft wird, ist völlig irrelevant, da die Bibel unmissverständlich sagt: „Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ (Apostelgeschichte 5,29)
Gleichermaßen gilt auch: „Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt
oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun.“ (1. Petr. 2,13-14)Aufgrund dieser und weiterer Verse gilt daher für jeden Christen folgende Handlungsweise: Wir ordnen uns der Staatsgewalt unter, weil Gott es will – solange die jeweiligen weltlichen Gesetze uns nicht zu Sünde anhalten, d.h. gegen Ge- und Verbote der Bibel zu verstoßen. Denn die höchste Autorität hat die Bibel. Daher werde ich weiterhin meiner Aufgabe nachkommen und uneingeschränkt Sünden und auch einzelne Personen beim Namen nennen – „Beleidigung“ hin oder her. Schließlich ist es die Bibel, die Homos als unvernünftige Tiere und Hunde bezeichnet.
Wir als Baptistenkirche Zuverlässiges Wort werden weiterhin das Evangelium von Jesus Christus, genauso wie den Rest der Bibel predigen.
Melden Sie sich gerne zurück, sollten Sie weitere Fragen haben oder falls Unklarheiten bestehen (bitte die Zeitverschiebung Deutschland – USA beachten).
Freundliche Grüße
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen