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Montag, 19. Juni 2023
Die Meinungsbildung ist jedoch mit der Digitalisierung im Wandel. Durch die Sozialen Medien vermischen sich die öffentliche und private Kommunikation immer mehr. Jeder Bürger ist jetzt in der Lage, sich direkt an Diskussionen zu beteiligen und die eigene Meinung öffentlich zu äußern. Aus der one-to-many-Kommunikation klassischer Medien wird eine many-to-many Diskussion. Oder darf Facebook jeden Sperren welche nicht Ihrer Politischen -Meinung ist? /However, the formation of opinion is changing with digitization. Social media is increasingly mixing public and private communication. Every citizen is now able to participate directly in discussions and express their opinion publicly. The one-to-many communication of traditional media has turned into a many-to-many discussion. Or is Facebook allowed to block anyone who does not share your political opinion?
Die Meinungsbildung ist jedoch mit der Digitalisierung im Wandel. Durch die Sozialen Medien vermischen sich die öffentliche und private Kommunikation immer mehr. Jeder Bürger ist jetzt in der Lage, sich direkt an Diskussionen zu beteiligen und die eigene Meinung öffentlich zu äußern.
Aus der one-to-many-Kommunikation klassischer Medien wird eine many-to-many Diskussion.
Die Meinungsfreiheit kann durch andere Gesetze eingeschränkt sein. So sind Beleidigungen zum Beispiel nicht durch das Recht auf freie Meinungsäußerung abgedeckt. Auch offensichtliche Unwahrheiten wie die Leugnung vom Holocaust oder das Verbreiten von Fake News sind nicht durch die Meinungsfreiheit abgedeckt.
Durch den rapiden Anstieg der Nutzung des Internets und der vielen neuen Technologien hat die Manipulation der Gesellschaft heute ein neues Gesicht bekommen. Im Gegensatz zu früher, wo es nur das Radio und einige Zeitschriften gab, läuft heute ein großer Teil unserer Informationsbeschaffung und Kommunikation über Soziale Medien ab. Viele Informatiker informieren heute, dass alle unsere Datenprofile dazu genutzt werden, um gezielte Falschmeldungen zu platzieren und damit unsere Meinungsbildung zu manipulieren.
Das Oxford Internet Institut hat in einer Untersuchung zur „Organisierten Social-Media-Manipulation“ herausgefunden, dass der Missbrauch von Sozialen Medien für Propagandazwecke und vor allem jener der Politischen Parteien extrem zugenommen hat.
Facebook verzeichnet monatlich über 2 Milliarden aktive Nutzer, was einem Anteil von rund 30 % an der Weltbevölkerung entspricht. Durch diese Zahlen wird deutlich, welche Reichweite Soziale Medien erzielen können. Dadurch kann die Kommunikation über Soziale Medien auch starken Einfluss auf die Politik und insbesondere Demokratien nehmen. Fake News, Social Bots und Filterblasen können die politische Meinungsbildung beeinflussen. Populisten wissen entsprechende Phänomene bereits heute für sich zu nutzen, um Meinungen zu manipulieren und an Reichweite zu gewinnen. Es ist daher unumgänglich Lösungen zu finden, um einer möglichen Gefährdung der Demokratie und einem einseitigen Einfluss auf die Meinungsbildung durch Soziale Medien entgegenzuwirken.
Soziale Medien nehmen aufgrund der stetig wachsenden Nutzeranzahl und Nutzungsdauer eine immer bedeutendere Rolle im Alltag vieler Menschen ein.
Dadurch haben sie auch einen starken Einfluss auf den Prozess der (politischen) Meinungsbildung.
Was möglich ist zeigte die Firma Cambridge Analytica während der letzten US-Präsidentschaftswahlen.
Durch das Kombinieren gesammelter Daten konnte Cambridge Analytica sogenannte Ocean-Persönlichkeitsprofile berechnen.
Auf Grundlage dieser Profile wurden US-Amerikanern während des Wahlkampfes gezielt und individuell passende Inhalte ausgespielt. Ängstlichen, labilen Menschen wurden z. B. Waffen als Versicherung gegen Einbrecher verkauft.
An anderer Stelle wurde versucht potenzielle Clinton-Wähler vom Wählen abzuhalten.
Afroamerikanern wurden z. B. Inhalte angezeigt, in denen Hillary Clinton schwarze Männer als Raubtiere bezeichnet.
Cambridge Analytica beeinflusste, wie man heute weiß, nicht nur die Wahlen in den USA.
Auch bei der Brexit-Abstimmung spielte die Firma eine fragwürdige Rolle.
Natürlich können die Prinzipien Sozialer Medien für die Demokratie auch positiv sein.
Parteien und Politiker sind über Soziale Medien nah an den Meinungen von Nutzern und können direkt mit diesen diskutieren.
Dadurch bekommen Nutzer das Gefühl, wirklich gehört zu werden. Die Wege sind kurz.
Doch gibt es auch die Möglichkeit z.B. Menschenrechts-Aktivisten a7f den Medien zu Sanktionieren oder zu Sperren, was Facebook all zu gerne macht!
Soziale Medien und Politik
Gemäß einer Studie des IfD Allensbach nutzten im Jahr 2018 rund 71 % der Deut-schen das Internet als Informationsquelle. Um sich über politische Themen zu informieren, griffen im Jahr 2017 rund 9 % auf Social Media zurück. Das Internet und die Sozialen Medien haben als Nachrichtenkanal somit Einzug in unser Leben gehalten.
Problematisch: Anhand von Algorithmen, die das Verhalten, die Interessen und die Vorlieben der Nutzer kennen und verarbeiten, wird bestimmt, welche Inhalte Nutzer angezeigt bekommen, z. B. im Facebook-Newsfeed. Persönliche Vorlieben werden für Internetkonzerne wie Facebook somit zum Instrument, um automatisiert (vermeintlich) relevante Inhalte für Nutzer auszuwählen.
In der Konsequenz wird die Wahrnehmung der Nutzer eingeschränkt und verzerrt. Nutzer sind schnell in einer Filterblase (Filter-Bubble) gefangen.
Von Filterblasen spricht man, wenn Nutzern nur mehr eine homogene Auswahl an Nachrichten und Meinungen präsentiert wird, wenn also Nutzer in Sozialen Medien nur mehr das finden und sehen, was zu ihren Interessen passt.
Unter Demokratie-Gesichtspunkten bringt das erhebliche Probleme mit sich.
Wichtige politische Probleme verschwinden so schnell aus dem Fokus der Öffentlichkeit.
Themen, die niemanden oder lediglich kleine Interessengruppen ansprechen, werden nicht mehr wahrgenommen oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr öffentlich diskutiert.
Am Ende werden nur mehr Informationen, die die eigene Meinung und Weltansicht bestätigen, zur Kenntnis genommen. Informationen hingegen, die nicht zur eigenen Meinung passen werden kaum mehr registriert.
Die Fähigkeit zum kritischen und konstruktiven Diskurs geht verloren.
Als kritisch sehen Menschen das nicht: Denn Menschen suchen typischerweise nach Informationen, die die eigene Meinung und (Vor-)Urteile bestätigen.
Sie neigen in Sozialen Netzwerken dazu, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben und sich dabei gegenseitig in der eigenen Position zu verstärken.
Dieses Phänomen wird auch als Echokammer bezeichnet.
Framing
Verstärkt werden können die Effekte von Filterblasen und Echokammern durch Framing. Framing ist eine Kommunikationsstrategie, bei der eine (politische) Botschaft durch eine ausgewählte Wort- und Begriffswahl für den Leser eingeordnet wird.
Wie funktioniert das?
Das Gehirn des Menschen verarbeitet Informationen in erster Linie über Bilder und Bildmotive.
Wird nun ein bestimmter Begriff erwähnt, entsteht dazu im menschlichen Gehirn automatisch ein mentales Bild. Schlagworte wie „Wirtschaftsflüchtling“, „Erdowahn“ oder „links-grün-versifft“ sind typische Beispiele solcher Frames in der politischen Debattenkultur.
Die Namensumdeutung des türkischen Präsidenten Erdogan als „Erdowahn“ impliziert: der türkische Präsident ist wahnsinnig oder krankhaft geistig verwirrt. Im US-Wahlkampf 2016 bezeichnete sich Donald Trump als „Hygienefanatiker“, während er gleichzeitig Hillary Clinton als „Crooked Hillary“ bezeichnete und ihr so schmutzige Verhaltensweisen unterstellte.
Über seinen republikanischen Konkurrenten Marco Rubio erzählte Donald Trump immer wieder, wie sehr dieser schwitzen würde (“I like Marco, but Marco has a tendency to sweat. Perhaps at a record-setting level.” ).
Beide Anmerkungen rufen intuitiv ein Gefühl des Ekels hervor.
Der Framing-Effekt: Trump belegt seine politischen Gegner mit dem Konzept der Unreinheit und des Schmutzes.
Menschen in einer demokratischen Gesellschaft sollen sich Ihre Meinung dadurch bilden, dass beim Meinungsbildungsprozess möglichst viele unterschiedliche Perspektiven Berücksichtigung finden sollen. Garant der Meinungsvielfalt waren und sind bisher v. a. klassische Medien.
Die Meinungsbildung ist jedoch mit der Digitalisierung im Wandel. Durch die Sozialen Medien vermischen sich die öffentliche und private Kommunikation immer mehr. Jeder Bürger ist jetzt in der Lage, sich direkt an Diskussionen zu beteiligen und die eigene Meinung öffentlich zu äußern. Aus der one-to-many-Kommunikation klassischer Medien wird eine many-to-many Diskussion.
Doch so positiv wie es sich zunächst anhört, ist die Realität nicht. Schon 1944 erschien eine Studie, die herausfand, dass Wahlentscheidungen eines Individuums durch sogenannte Meinungsführer beeinflusst werden [1]: Unter Meinungsführern versteht man Personen, „[…] welche die Kampagnenkommunikation von Kandidaten und Medien besonders intensiv verfolg[t]en und den anderen Bürgern als Orientierungsinstanz dien[t]en“. Während Meinungsführer früher nur ihr privates Umfeld, wie Familie, Freunde oder Vereinsmitglieder beeinflussten, lässt sich heute, durch Soziale Medien, eine viel breitere Masse ansprechen. Die Folgerung daraus ist, dass die Sozialen Medien nicht zwangsläufig eine größere Masse an Meinungen zulassen, stattdessen erlangen die Meinungsführer online eine viel größere Reichweite. Auswirkungen eines möglichen Machtmissbrauchs von Meinungsführern haben dadurch folgenschwere Auswirkungen. Aus diesem Grund „[…] ist es eines der wesentlichen Ziele der Medienpolitik […], zu verhindern, dass einzelne Personen oder Gruppen einen zu großen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung erlangen […]“.
Menschen interessieren sich dabei auch immer weniger für Fakten. Angela Merkel verwendete dafür bei einer Bundespressekonferenz im September 2016 den Begriff „postfaktisch“. „Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der „gefühlten Wahrheit“ führt im „postfaktischen Zeitalter“ zum Erfolg […].“ Dieses Phänomen wird durch die Tatsache, dass das Vertrauen in die Medien in bestimmten politischen Kreisen immer weiter abnimmt, unterstützt. Medien, wie die Tagesschau, Spiegel-Online oder Huffington Post Deutschland werden in rechtspopulistischen Kreisen geradezu vermieden. Im Vergleich dazu werden die Facebook-Seiten von Junge Freiheit, die Epoch Times oder Russia Today oft besucht.
Darauf zielt auch die AfD ab: „Die Sozialen Medien haben für uns den großen Vorteil, dass kein Filter zwischen uns als politischem Sender und dem Bürger oder auch der Konkurrenz als Empfänger der Botschaft vorhanden ist. […] Ich glaube, die Sozialen Me-dien tragen zu einem breiten Diskurs in Deutschland bei.“ [2], betonte Frauke Petry, die frühere Parteisprecherin der AfD, in einem Interview zu diesem Thema.
Die AfD ist dementsprechend mit vielen verschiedenen Accounts in den Sozialen Medien vertreten. Dazu zählen einzelne Politiker, Landesvertreter, die Partei auf Bundesebene oder sogenannte „AfD-Trolle“ (AfD Anhänger, die sich in einem Netzwerk zusammenfinden, um die Partei zu unterstützen). Dadurch gelingt es ihr in einer sehr hohen Frequenz Beiträge zu veröffentlichen und somit an Relevanz zu gewinnen. Vor allem vor wichtigen Ereignissen wie Wahlen wurden nachweislich die AfD-nahen Hashtags unter den Twitter Top Trends aufgeführt.
Warum Populisten so erfolgreich sind?
Bei der letzten Landtagswahl 2017 in Baden-Württemberg ist die AfD mit 15,1 % der Wählerstimmen erstmals in den baden-württembergischen Landtag eingezogen. Bei den Bundestagswahlen 2017 zog sie mit 12,6 % der Wählerstimmen als drittstärkste Partei in den Bundestag ein. Mitverantwortlich für diese Erfolge ist das digitale Auftreten dieser Partei. Heute ist die AfD die aktivste und reichweitenstärkste deutsche Partei in den Sozialen Medien. Die Traditionsparteien CDU und SPD bleiben weit hinter dem Erfolg der AfD zurück.
Mit ihrer Online-Präsenz versucht die „Alternative für Deutschland“ größer zu wirken als sie tatsächlich ist. Tatsächlich spiegelt die Online-Präsenz der AfD nicht die Wahlergebnisse wider. Das ist gewollt! Ziel der unzähligen Facebook-Fanpages, YouTube-Kanäle und Webseiten ist es eine Parallelrealität zu erschaffen. In einem internen Dokument, dem AfD Manifest 2017, beschreiben die Verantwortlichen die Ausweichung auf Online-Medien als wirksame Maßnahme gegen die (angeblich) kritische bis feindliche Einstellung der Medienlandschaft gegenüber der AfD. Daher sollen zukünftig sogenannte „Instrumente der Gegenmacht“ eingesetzt werden. Als Beispiele werden „[…] ein eigenes Fernsehstudio, eigener Radiosender, eine eigene Zeitung/Zeitschrift oder andere Publikationen, z.B. Bücher AfD-freundlicher Autoren […]“ genannt. Die AfD will damit erreichen, dass ihre Auffassungen ohne den Einfluss des aus AfD-Sicht medialen Mainstreams zu den Menschen gelangen.
Der zweite wichtige Erfolgsfaktor der extremen Parteien in den Sozialen Medien ist ihr gezieltes Ansprechen von Emotionen. Wie eine Studie von fanpagekarma.com belegt, steigern Emotionen wie Angst, Wut oder Freude in Posts die Interaktion der User und sorgen damit für eine größere Reichweite. Rechtspopulisten nutzen dieses Phänomen aus. Ihre Wortmeldungen, Tweets oder Posts sollen provozieren, Leser wütend machen und zur Interaktion anregen. Das Ziel der Verantwortlichen ist es nicht positives Feedback zu erhalten, sondern möglichst viele Menschen zu erreichen. „Schritt eins: Tabubruch durch Spitzenpolitiker – Schritt zwei: Multiplikation und Eskalation, ungefilterte Wut und Empörung in den Sozialen Medien“.
Schließlich spielt auch der fehlende politische Wettbewerb in den Sozialen Medien den Populisten in die Hände. Gerade den Großparteien in Deutschland fällt die Bespielung der Sozialen Medien besonders schwer. Trotz der derzeit sehr turbulenten Politik bleibt es auf den Social Media Kanälen der etablierten Großparteien oft ruhig. Ein Beispiel: Selbst nachdem die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles am 2. Juni 2019 ihren Rücktritt bekannt gab, passierte auf den SPD-Kanälen in den Sozialen Medien nichts. „An einem Tag, an dem sich die traditionellen Medien mit Sondersendungen über den Nahles-Rücktritt und ein wohlmöglich drohendes Groko-Ende überschlagen“ war der letzte Post der SPD bereits eine Woche alt.
Zu der fehlenden Handhabungskompetenz für die eigene Social Media Präsenz kommt der amateurhafte Umgang mit der digitalen Öffentlichkeit hinzu. Dies zeigt der Umgang der CDU mit dem Video „Die Zerstörung der CDU“ des YouTubers Rezo. Das Aufsehenerregende war dabei nicht der Inhalt, den interessierte Nutzer auch vorher schon kannten, sondern v. a. die zunächst ausbleibende Reaktion der CDU darauf. Zwar hatte die CDU als Reaktion zunächst ein eigenes Video-Statement angekündigt, das jedoch letztendlich nicht veröffentlicht wurde. Stattdessen erfolgte eine Erklärung in einem elfseitigen PDF-Dokument, was die Diskussion um die Social Media Kompetenz der CDU weiter entfachte. Sasha Lobo, Autor und Journalist nannte es eine „herablassende Diffamierung, Geringschätzung der Inhalte, die offensichtlich eine ganze Generation politisch umtreiben.
Tatsächlich kann mithilfe von Social Media die bisherige journalistische Vermittlung von Inhalten komplett umgangen und ein direkter Kontakt zu den potenziellen Wählern geschaffen werden. So können politische Parteien ihre eigenen Themen und Ideen auf die Agenda setzen, ihre Positionen darstellen und sich direkt mit potenziellen Wählern austauschen. Gerade auch mit jüngeren Wählerschichten.
Um den negativen Auswirkungen und Effekten der Sozialen Medien entgegenzuwirken kommt dabei allerdings der Medienkompetenz der Menschen eine gewichtige Rolle zu. Das Überprüfen von Fakten, das Auswählen von Informationen nach Relevanz-Kriterien und das Bemühen, mehrere Quellen zu befragen, sollten zu einem Element der Allgemeinbildung werden. „Die wachsende Gefahr, dass Bürger unter Online-Bedingungen unzureichend oder falsch informiert sind, ist zunächst und zu allererst an den Schulen zu begegnen. Nur dort kann man alle jungen Bürger erreichen“ [4, S. 189]. Bereits jungen Menschen muss ein bewusster Umgang mit dem Internet und Sozialen Netzwerken vermittelt werden. Unter Medienkompetenz versteht man die Fähigkeit, Medien den eigenen Bedürfnissen und den eigenen Zwecken entsprechend zu nutzen und mit ihnen verantwortungsbewusst umgehen zu können. Jeder muss in der heutigen Zeit wissen, wie man Medien zu beurteilen hat. Dazu gehört auch das Verständnis über die meinungsbildende Funktion Sozialer Medien. Bürger einer Demokratie müssen Informationen kritisch hinterfragen und sich dessen bewusst sein, dass Soziale Medien als alleinige Informationsquelle nicht ausreichend sind. Bürger müssen wissen „wie man Quellen überprüft, Medien und Diskurse versteht und der gesellschaftliche Diskurs von verbaler Aggression geschützt werden muss“.
Wie wichtig die Vermittlung von Medienkompetenz wirklich ist, kann man am Beispiel des Postillon verdeutlichen. Der Postillon ist eine deutschsprachige Websi-te, die täglich satirische Beiträge veröffentlicht: „Alles was im Postillon steht, ist Satire […]. Alle auftauchenden Charaktere sind fiktional, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. Das sollte eigentlich offensichtlich sein, obwohl zahlreiche Kommentare darauf hinweisen, dass vieles hier für bare Münze genommen wird“. Wie laut dem Postillon selbst deutlich wird, sind sich viele Nutzer nicht im Klaren darüber, dass es sich bei den veröffentlichten Artikeln nur um erfundene Geschichten handelt. Sogar ein Mitglied des AfD-Kreisvorstandes Konstanz fiel auf einen Beitrag der Satire-Seite herein. Andrea Zürchner veröffentlichte ein Posting des Postillons und hat diesen sogar als eigenen Text ausgegeben. In der Stellungnahme, die sie anschließend abgab, schrieb sie: „[…] Der Beitrag wurde von mir erstellt, nachdem er in einer WhatsApp Gruppe gepostet wurde. Ich fragte darauf-hin den Ersteller, ob ich ihn auf Facebook veröffentlichen dürfte. Er nannte als Quelle […] die Süddeutsche Zeitung […]. Mir war nicht bekannt, dass es sich hierbei um einen Artikel der Satire Zeitschrift „Der Postillon“ handelte […].“
Diskussion
Es ist erstaunlich welchen großen Einfluss Filterblasen, Social Bots und Fake News auf die Nutzer Sozialer Medien haben. Parteien wie die AfD haben die Macht der Sozialen Medien bereits erkannt und nutzen diese zu ihrem Vorteil. Viele Soziale Netzwerke haben daher auch bereits Lösungen erarbeitet, um beispielsweise gegen Fake News oder Fake Profile vorzugehen. Neben Webseiten, die den Wahrheitsgehalt von Nachrichten überprüfen, greifen Social Media Unternehmen auch direkt ein. Facebook scheut sich beispielsweise nicht davor Fake Profile und -Seiten zu löschen.
Trotz dieser bereits ergriffenen Maßnahmen ist es wichtig Medienkompetenz zu vermitteln. Denn das grundlegende Problem dieser Thematik liegt darin, dass Quellen und Inhalte nicht hinterfragt werden. Es ist einerseits enorm wichtig Fakten überprüfen und anhand deren Inhalte beurteilen zu können. Andererseits müssen die Macht und der mögliche Einfluss Sozialer Medien bewusst gemacht werden. Zusätzlich ist es von großer Bedeutung Social Media nicht als „Mittel zum Zweck“ anzusehen, sondern dessen Vorzüge gezielt einzusetzen. Nur dadurch können die Gefahren der Sozialen Medien für die Demokratie bzw. die Meinungsbildung in den Griff bekommen werden. Denn für eine Demokratie ist es wichtig, dass diskutiert wird und es unterschiedliche Meinungen gibt.
Nun meine Sperre bei Facebook fehlt jeglicher Juristischer-Hintergrund, alles Geschriebene ist Belegt, doch wenn die Freie-Meinungsbildung jetzt aus Politischen-Gründen untersagt wird, ist es keine Demokratie sondern DiktaTurnier von Facebook und dessen Besitzer welcher guter Freund von Donald Trump und seiner Rechtsradikalen-Bande!
Wenn Ihr Solidarität zeigen möchtet Bitte Teilt die Beiträge wo möglich hilft es einem Menschen, danke!
Euch das beste mfg Nikita Noemi Rothenbächer
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