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Montag, 3. Juli 2023
Diskriminierung macht krank. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass alle Menschen sich auch trauen, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen", die USA verweigert dieses Recht, schande!,
Die LGBTI-feindliche Rhetorik der Republikaner zeigt offensichtlich Wirkung: Die US-Bevölkerung steht Homosexuellen und trans Menschen inzwischen weit misstrauischer gegenüber als noch im Vorjahr.
So halten laut einer aktuellen Erhebung nur noch 64 Prozent der Amerikaner*innen schwule oder lesbische Beziehungen für moralisch akzeptabel. Im vergangenen Jahr waren es noch 71 Prozent gewesen.
Auch in anderen zwischenmenschlichen Bereichen gibt es weniger Toleranz – so ging die Akzeptanz von Geburtenkontrolle sowie von "Sex zwischen einem unverheirateten Mann und einer unverheirateten Frau" um je vier Prozentpunkte zurück. Weniger Probleme hat die Bevölkerung hingegen mit der Todesstrafe: 60 Prozent halten es demnach für moralisch akzeptabel, einen Menschen auf Gerichtsbeschluss zu töten – und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Rückgang der Akzeptanz ist vor allem auf republikanische Parteianhänger*innen zurückzuführen. Letztes Jahr hatten noch 56 Prozent gleichgeschlechtliche Beziehungen als moralisch akzeptabel angesehen, dieses Jahr sind es nur noch 41 Prozent.
Die oppositionellen Republikaner machen derzeit besonders aggressiv Stimmung gegen LGBTI-Rechte – allen voran Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis.
Trans Menschen werden nur von Minderheit akzeptiert
Auch die Akzeptanz von trans Menschen brach dieses Jahr radikal ein, wie eine weitere Umfrage von Gallup zeigt. Demnach halten es nur noch 43 Prozent für moralisch akzeptabel, "das Geschlecht zu ändern". Vor zwei Jahren lag die Zustimmungsrate noch bei 46 Prozent. Außerdem sprechen sich nur noch 26 Prozent der US-Bevölkerung dafür aus, dass trans Athlet*innen in jenen Sportteams mitspielen sollten, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Bei der letzten Umfrage 2021 waren noch 34 Prozent dafür.
In den letzten Jahren machten die Republikaner insbesondere Stimmung gegen trans Frauen, die sich sportlich betätigten – in mehreren Bundesstaaten wurde trans Mädchen sogar Schulsport verboten. Erst im April stimmte das republikanische kontrollierte US-Repräsentantenhaus für ein Trans-Verbot im Frauensport.
Der Autor des Gesetzentwurfs sprach in diesem Zusammenhang von einer "Perversion unserer Kultur".
Global gibt es Riesenunterschiede in der Akzeptanz sexueller Minderheiten – Deutschland steht vergleichsweise gut da.
Die Ehe für alle ist jetzt in mehr als 30 Ländern weltweit legal. Doch in vielen Weltregionen lehnt immer noch ein großer Anteil der Bevölkerung die Gleichbehandlung kategorisch ab. Das geht aus einer neuen Analyse des in Washington, D.C. beheimateten Pew Research Center hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Meinungsforscher*innen haben dabei zwischen Februar und Mai Bürger*innen aus 24 Ländern weltweit befragt, ob sie gleiche Rechte im Ehe-Recht befürworten oder ablehnen.
Das Ergebnis: Am höchsten ist die Zustimmung in Schweden. Dort befürworten 92 Prozent die Ehe für alle. Am intolerantesten ist hingegen die Bevölkerung des 213 Millionen Einwohner*innen zählenden afrikanischen Landes Nigeria – dort sprechen sich lediglich zwei Prozent für die Gleichbehandlung aus.
Am wenigsten Probleme mit der Ehe für alle gibt es im westlichen Europa sowie Australien und Japan, auch im amerikanischen Doppelkontinent zeigt die Umfrage in vielen Ländern eine deutliche Mehrheit auf. Eine knappe Mehrheit im seit kurzem bevölkerungsreichsten Land Indien (53 Prozent) unterstützt ebenfalls die Ehe für alle – dort werden gleichgeschlechtliche Paare gegenwärtig noch nicht anerkannt, Homosexualität wurde erst vor rund fünf Jahre legalisiert.
In Deutschland liegt die Zustimmungsquote bei 80 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik hinter Ländern wie den Niederlanden (89 Prozent), Spanien (87 Prozent) und Frankreich (82 Prozent), aber vor Italien (74 Prozent) und Großbritannien (73 Prozent).
In Osteuropa hängen dagegen viele noch am Ehe-Verbot für gleichgeschlechtliche Paare: So liegt die Zustimmungsquote in den beiden autoritär regierten Staaten Polen und Ungarn nur bei 41 bzw. 31 Prozent. Immerhin:In beiden Ländern nahm sie im Vergleich zu einer Pew-Umfrage aus dem Jahr 2016 zu – in Polen um neun Prozentpunkte, in Ungarn um vier Prozentpunkte.
Diskriminierung macht krank.
Deshalb müssen wir sicherstellen, dass alle Menschen sich auch trauen, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen!"
Nach wie vor werden queere Menschen "aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung benachteiligt", teilte das Gesundheitsministerium mit. "Das hat große Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen."
Ein Grund für die erhöhten Zahlen liegt offenbar in der nach wie vor anhaltenden Diskriminierung queerer Menschen: 89 Prozent haben in den vergangenen zwei Jahren entsprechende Erfahrung gemacht. Drei Viertel von ihnen führten das auf ihre sexuelle Orientierung zurück, 61 Prozent auf ihr Geschlecht bzw. ihre Geschlechtsidentität. 54 Prozent berichteten über Diskriminierung im Gesundheitsbereich, etwa durch unangebrachte Kommentare, Beleidigungen oder den Druck, sich einer bestimmten medizinischen oder psychologischen Behandlung zu unterziehen.
Ein Gastkommentar: Die Pubertät ist eine der vulnerabelsten Zeiten überhaupt und bei LGBTQ+ oft geprägt von entsetzlicher Angst. Selbst wenn die Umgebung akzeptierend ist, bleibt ein Jugendlicher nicht selten der einzige in Klasse. Soziale- und Liebeskontakte zu finden ist ungleich schwieriger. Obendrauf kommt ein wissen über jahrtausendelange Diskriminierung.
Fast niemand steckt das einfach so weg. Es hinterlässt Spuren.
Dem Universum sei Dank ist die Medizin heute weitgehend keine Täter-Opfer-Umkehr mehr betreibt. LGBTQ+ sind anfälliger für allerlei Probleme und Krankheiten, WEIL ihr Leben um ein vielfaches schwerer ist - nicht umgekehrt.
In die Zukunft gerichtete Aufklärungsprojekte finde ich super - aber viel zu wenig und manchmal täuschen sie darüber hinweg das konkrete Sozialarbeit fehlt.
Was nicht vergessen werden darf, ist konkreter Ausgleich und Hilfe für diejenigen die es schon getroffen hat. Ich finde hier müssen mehr Geld und mehr Möglichkeiten hin, damit sie sich aufbauen können. Wenn ich sehe wie z.B. LGBTQ+ Selbsthilfegruppen zu z.B. Depression überquellen, weiß ich das Bedarf gibt. Ich finde Erfahrungen und Coping-Strategien sollten weiter gegeben werden.
Manche Angebote sind, glaube ich, zu akademisch und zu politisch.
Intersektionale Theoretiker, die Leute darauf aufmerksam machen, wie viel Diskriminierung ihnen noch gar nicht aufgefallen ist... Das ist nicht immer hilfreich.
Ich würde nie von diskriminierten Menschengruppen erwarten, dass sie aufgeklärter und besonnener sind als der Rest. Im Grunde haben sie viel bessere Gründe Ängste zu haben und vorsichtig zu sein.
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