Montag, 25. Juni 2012

Geschichte des Christopher-Street-Day


Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle Rechte vorbehalten!
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Nun wie jedes Jahr wird auch in Deutschland der Christopher-Street-Day gefeiert!

Von Nikita Noemi Rothenbächer 2012
700.000 Menschen feiern Christopher Street Day in Berlin.

Ich denke ein Ereignis wie dieses muss in diesem Blog erwähnt werden, persönlich habe ich einigemale Teilgenommen.
Erschreckend jedoch ist die Tatsache, das die wenigsten wirklich Wissen was überhaupt der Anlaß dafür ist!

Geschichte des Christopher-Street-Day
Aus dem tiefen Süden der USA war Perry Brass kurz vor seinem 19. Geburtstag nach New York gekommen. Es war das Jahr 1966 – eine Zeit, als im ganzen Land die Proteste gegen den Vietnamkrieg tobten und die Hippiebewegung Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll propagierte. Es tat sich etwas in der Gesellschaft. Doch die Homosexuellen profitierten kaum von dem neuen Zeitgeist. Nur die wenigsten lebten offen. Wer sich in den Großstädten überhaupt in die einschlägigen Bars traute, musste stets damit rechnen, bei einer der regelmäßigen Razzien verhaftet zu werden. Die Polizei setzte sogar Lockvögel ein, um schwule Männer auf frischer Tat ertappen und danach wegen Prostitution anklagen zu können. "Die Dinge standen wirklich schlecht", erinnert sich Brass. "Es war die Zeit der freien Liebe, und wir fragten uns: Hey, was ist mit unserer Liebe?"

Doch dann kommt der 28. Juni 1969 und verändert alles. Zum ersten Mal widersetzen sich Homosexuelle einer Polizei-Razzia in einer Schwulenbar: dem "Stonewall Inn" in der Christopher Street in New York City. Es ist ein gewaltsamer Tag. Aber zugleich ist es der Auftakt zu einer der größten Emanzipationsbewegungen – nicht nur in der Geschichte der USA.
Auftakt der weltweiten Schwulenbewegung


Als Perry Brass in den Morgenstunden des 28. Juni vor dem "Stonewall Inn" eintrifft, nähert sich der gewaltsame Aufstand gegen die Razzia bereits seinem Höhepunkt. "Die Stimmung war aufgeheizt", erzählt Brass. "Überall waren Polizisten, aber die Leute ließen sich nicht einschüchtern." Sprechchöre schallen durch die Straßen: "Gay Power, Gay Power!" Draußen bewerfen Demonstranten die Polizisten mit allem, was sie in die Finger bekommen, erinnert sich Brass. In der Bar selbst haben sich acht Polizisten verbarrikadiert. Die aufgebrachten Lesben, Schwulen und Transvestiten auf der Straße versuchen, die Tür mit Mülltonnen und einer aus dem Fundament gebrochenen Parkuhr aufzurammen. Sogar anzünden wollen sie den Laden. Erst einer Spezialeinheit der Polizei gelingt es schließlich, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Zumindest kurzzeitig, denn in der folgenden Nacht branden die Proteste von neuem auf. Perry Brass: "Über die Jahre hatte sich in der Community ein ziemlicher Ärger aufgestaut. Und der entlud sich jetzt mit voller Wucht."
Sofort nach den Stonewall-Unruhen gründeten sich erste politische Gruppierungen wie die Gay Liberation Front und forderten Toleranz und mehr Rechte ein. Zahlreiche Medien widmeten sich dem Thema und gaben Schwulen und Lesben in der Öffentlichkeit ein Gesicht. Zwar fanden weiterhin Polizei-Razzien statt, doch die Homosexuellen nahmen diese längst nicht mehr so schamhaft und stillschweigend hin wie zuvor. Genau ein Jahr nach dem Stonewall-Aufstand kamen 1970 im New Yorker West Village rund 4.000 Homosexuelle zusammen, um an das Ereignis mit einer großen Demonstration zu erinnern. Diesem Beispiel folgten in den kommenden Jahren Schwule und Lesben in vielen Städten in den USA und Europa. Die "Befreiung" der Christopher Street gilt heute weltweit als Beginn der Schwulenbewegung. 450 Lesben und Schwule kamen zum ersten CSD in Berlin


Bis auch in Deutschland die erste Parade zum Christopher-Street-Day stattfindet, dauerte es gleichwohl noch bis in die späten Siebzigerjahre. Hierzulande hatte sich die Schwulenbewegung vor allem aus der Studentenbewegung der 1960er heraus entwickelt. Die wichtigste Forderung war damals die ersatzlose Streichung des Paragraphen 175. Dieser stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe und galt bis 1969 sogar noch in der verschärften Fassung der Nationalsozialisten. Was in New York geschehen war, interessierte in der deutschen Schwulenbewegung nur am Rande. Dies änderte sich 1979. In der Homosexuellen-Bewegung war eine gewisse Stagnation eingetreten. Die Aktivisten suchten nach neuen Möglichkeiten, den eigenen Forderungen wieder mehr Gewicht zu verleihen. Hier kam der zehnte Jahrestag der Stonewall-Rebellion als Anlass für eine große Demonstration gerade recht.

Einer, der 1979 den ersten Christopher-Street-Day (CSD) in Berlin mitorganisierte, war Bernd Gaiser. "Wir haben uns zusammengesetzt, ein Flugblatt verfasst und es anschließend wochenlang in der Berliner Subkultur, in Bars und Kneipen verteilt", erzählt der heute 65-Jährige. Am letzten Samstag im Juni trafen sich schließlich etwa 450 Lesben und Schwule am Savignyplatz, um gemeinsam über den Kurfürstendamm in Richtung Halensee zu spazieren – gemessen an heutigen Teilnehmerzahlen geradezu winzig. "Wir waren trotzdem sehr beeindruckt, denn wir verfügten gar nicht über die Fantasie, uns auszumalen, dass es eines Tages wesentlich mehr sein könnten." Mit Pritschenwagen, selbst gemalten Transparenten und Megafon zogen die Teilnehmer los. Ihre Forderungen richteten sich damals stark an die eigene Klientel: "Schwule, lasst das Gaffen sein, kommt herbei und reiht euch ein! – Lesben, erhebt euch, und die Welt erlebt euch!"
Die Medien zeigen lieber den Paradiesvogel als den Aktivisten


Die Stimmung unterwegs sei ausgelassen und fröhlich gewesen, erzählt Bernd Gaiser – kein Vergleich zu Veranstaltungen in früheren Jahren, als sich schwule Demonstranten teilweise nur vermummt auf die Straße getraut hatten. "Solch ein Klima der Angst herrschte 1979 nicht mehr. Wir konnten unser Schwulsein mittlerweile zelebrieren, konnten zeigen, dass wir sogar stolz darauf sind. Das war ein ganz wichtiger Aspekt des ersten CSD." Anfeindungen oder gar Gewalt gegen Teilnehmer habe es nicht gegeben.

Zu Beginn der Neunzigerjahre erlebte in Köln der heutige Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD), Klaus Jetz, seine ersten CSD-Umzüge. Die oft kritisierte Freizügigkeit bei den Paraden hält er für normal, schließlich finde der CSD im Sommer statt. "Beim Karneval in Rio sind die Menschen auch nur leicht bekleidet, und niemand regt sich auf." Im Übrigen werde das Thema von den Medien oft übertrieben, die lieber den halbnackten Paradiesvogel als den Aktivisten mit seiner politischen Parole abbilden würden. Auch wenn die Veranstaltungen heute viel größer und kommerzieller geworden seien, gehe es nach wie vor um politische Inhalte. So haben etwa im Jahr 2009 die meisten deutschen CSDs in ihrem Motto eine Ergänzung von Artikel 3 des Grundgesetzes gefordert. Im dritten Absatz von Artikel 3 werden die Diskriminierungsverbote aufgelistet: Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Religion... Von sexueller Identität ist dort bislang keine Rede. Der LSVD und andere Gruppen wollen, dass sich das ändert. Ein weiteres aktuelles Thema ist die Gewalt gegen Lesben und Schwule, die seit ein paar Jahren wieder zunimmt. Und auch beim Lebenspartnerschaftsgesetz sei längst noch nicht alles erreicht, sagt Jetz. Noch immer haben Lesben und Schwule in einer Lebenspartnerschaft nicht die gleichen Rechte wie heterosexuelle Eheleute.
Wowereit: Homosexuelle werden noch immer diskriminiert
Es war eine schrill-bunte Parade mit exzentrischer Verkleidung, lauter Musik und politischem Protest: Mehr als eine halbe Million Menschen sind am Samstag beim Christopher Street Day durch Berlin-Kreuzberg gezogen und haben mit einem mehrstündigen Umzug für die Rechte von Schwulen und Lesben demonstriert. Dabei verwies Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) darauf, dass Homosexuelle in Deutschland noch immer diskriminiert und Opfer von Übergriffen würden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, rief die Bundesregierung zur Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der Ehe auf.
Die Parade war diesmal so politisch wie lange nicht mehr. Begleitet von Schaulustigen zogen 46 Wagen und etwa 20 Fußgängergruppen bei trockenem und teils sonnigem Wetter durch die Straßen Berlins. Nach Veranstalterangaben kamen diesmal 700.000 Menschen und damit ebenso viele wie im Vorjahr. Laut Polizei gab es bis zum Abend keine Zwischenfälle. In schrägen Kostümen und farbenfrohen Verkleidungen tanzten die Teilnehmer zu Schlagern und Techno-Beats.
Unter dem Motto "Wissen schafft Akzeptanz" forderten die Veranstalter mehr Zivilcourage bei Diskriminierungen und beklagten Homophobie in der Gesellschaft. Zudem sollten Bildung und Wissenschaft dazu beitragen, dass mit Vorurteilen gegenüber Homosexuellen und Transsexuellen aufgeräumt werde.
"Berlin ist offen, tolerant und vielfältig"
"Berlin ist offen, tolerant und vielfältig", sagte der britische Botschafter in Berlin, Simon McDonald. Zugleich betonte der Diplomat bei der Eröffnung der Parade, dass sich sein Land weltweit für die Rechte und Freiheiten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen einsetzt. "Wir sind Vorreiter", sagte er. Seit 2004 sei in Großbritannien die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft möglich. Derzeit werde zudem überlegt, die Ehe auch für Homosexuelle zu erlauben.
Der niederländische Gesandte Frank Mollen erinnerte daran, dass weltweit in 76 Ländern Homosexualität strafbar ist und in 7 Ländern dafür die Todesstrafe droht. Vor der Parade gedachten Politiker und Verbände mit einer Kranzniederlegung der ermordeten und verfolgen Lesben und Schwulen im Nationalsozialismus.
Besonders im Fokus stand in diesem Jahr Russland. Die CSD-Veranstalter kritisierten das seit März in St. Petersburg und anderen russischen Regionen geltende Verbot von "Propaganda für Homosexualiät", wonach Händchenhalten unter Gleichgeschlechtlichen oder das Schwingen der Regenbogenfahne gegen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit verstößt. Seit geraumer Zeit mahnt das Auswärtige Amt Schwule und Lesben deshalb zur Vorsicht.
Volker Beck rief die Bundesregierung dazu auf, das Gesetz zu verurteilen und sich dafür einzusetzen, dass es nicht landesweit umgesetzt wird. Sollte es die Duma beschließen, sei dies ein Verstoß gegen die Pflichten zur Einhaltung der Menschenrechte, die sich Russland als Europaratsmitglied auferlegt habe, betonte der Politiker. Nahe der russischen Botschaft wurden die Teilnehmer mit Konfettikanonen beschossen als Zeichen, dass "wir uns den Protest von Russland nicht verbieten lassen", sagte CSD-Geschäftsführer Robert Kastl. Ein Bild zeigte den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Premier Dmitri Medwedew als Pärchen.
Mit dem CSD wird an das erste bekannt gewordene Aufbegehren von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street in Greenwich Village am 27. Juni 1969 erinnert. Die erste Parade in Berlin fand am 30. Juni 1979 statt.

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