Montag, 18. Juni 2012

Mann zu Frau Transgender und Hormone!

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Mann zu Frau Transgender und Hormone!
Antiandrogene
Mit Antiandrogenen werden die männlichen Hormone in ihrer Wirkung gehemmt. Sie sollten nicht über einen langen Zeitraum alleine verabreicht werden, da sie ja die Wirkung des körpereigenen Testosterons unterdrücken und die Abwesenheit von Geschlechtshormonen zu Müdigkeit, Antriebsminderung und Osteoporose führen kann. Bei transsexuellen Frauen sollte mit Östrogenen und ggf. Gestagenen kombiniert werden.
Zum "Einstieg" kann aber auch ein Antiandrogen allein sinnvoll sein, da der sexuelle Druck gemindert und Vermännlichungserscheinungen aufgehalten werden können, so daß man besser "den Kopf frei hat" für weitere Entscheidungen. Antiandrogene können auch bei der Einschätzung helfen, wie sich die Libido nach einer Operation entwickeln wird, denn die ist individuell mehr oder weniger vom Testosteronspiegel abhängig.
Antiandrogene in Kombination mit Östrogenen sind außerdem dann sinnvoll, wenn man die Östrogene nicht zu hoch dosieren möchte, etwa, weil man die Leberbelastung bei oraler Einnahme gering halten oder weil man die Östrogendosis langsam steigern möchte. Zur Anregung des Brustwachstums empfiehlt sich nämlich, die Östrogene zunächst niedrig zu dosieren und dann mit der Zeit schrittweise zu erhöhen, da so neue Wachstumsschübe initiiert werden können.
Statt das im Körper vorhandene Testosteron in seiner Wirkung zu blockieren, ist es auch möglich, die Hypophysenhormone LH und FSH zu hemmen, so daß sie die Hoden nicht anregen können. Diese Mittel sind relativ teuer und werden nur in Ausnahmefällen verwendet, z.B. um bei sehr jungen Transsexuellen die Pubertät hinauszuzögern.

Androcur, Virilit
(Wirkstoff: Cyproteronacetat)

Cyproteronacetat wirkt als Antagonist, der die Rezeptoren für Testosteron blockiert, ohne dabei selbst eine androgene Wirkung zu entfalten. Somit kann das Testosteron nicht mehr angreifen. Außerdem hat es eine gestagene Wirkung.
Normalerweise wird es zur Triebdämpfung bei krankhaft verändertem Geschlechtstrieb beim Mann und zur Behandlung schwerer Androgenisierungserscheinungen bei der Frau angewendet.
Für die meisten transsexuellen Frauen reicht eine Tagesdosis von 25 mg (eine Tablette). Falls dabei nur unzureichende Wirkung erzielt wird, kann die Dosis auf bis zu 100 mg erhöht werden; ältere Frauen brauchen dabei häufig eine höhere Dosis.
Wegen der erhöhten Belastung der Leber ist regelmäßige Überwachung der Leberwerte unabdingbar. Auch die Prolactin-Werte werden durch Androcur häufig erhöht. Neben einer lästigen Milchbildung besteht bei erhöhten Prolactin-Werten auch ein Krebsrisiko (Hypophyse).
Als psychische Nebenwirkung von Androcur wird die Tendenz zur Depression genannt, so daß man sich dahingehend selbst beobachten und ggf. die Medikation ändern solle.
Nach einer Entfernung der Hoden sollte wegen der Nebenwirkungen auf Androcur verzichtet werden. Die gestagene Wirkung kann besser durch Gestagene wie Utrogest erreicht werden.

Spironolacton

Eigentlich ein Mittel zur Entwässerung des Körpers und gegen erhöhten Blutdruck, hat Spironolacton auch eine antiandrogene Wirkung. Es greift in die Synthese des Testosteron ein, so daß weniger männliches Hormon erzeugt wird, und besetzt ähnlich wie Androcur Rezeptoren, die auf Testosteron bzw. seine weiteren Stoffwechselprodukte reagieren. Auch soll es den Abbau des Testosteron im Körper beschleunigen.
Wegen seiner hier als ungünstige Nebenwirkungen anzusehenden Einflüsse auf den Kaliumhaushalt, den Blutdruck etc. wird es in Deutschland weniger eingesetzt. Gelegentlich wird eine Kombination von jeweils niedrig dosiertem Androcur und Spironolacton empfohlen, da sich die antiandrogenen Wirkungen so addieren, während die jeweiligen Nebenwirkungen gering gehalten werden können.
Typische Dosierungen (präoperativ) bewegen sich im Bereich von 100 – 400 mg/Tag.
Decapeptyl Depot
Wirkstoff: Triptorelin in Retard-Mikrokapseln. Das Medikament wurde zur Hemmung des Testosteron bei Prostatakrebs entwickelt. Injektion alle 28 Tage. Es soll ein sehr wirksamer Androgenentzug erreicht werden. Als mögliche Nebenwirkungen werden allergische Reaktionen auf die enthaltenen Eiweißstoffe angesprochen, sowie ein erhöhtes Thromboserisiko und die allgemein bei Absenkung der Androgene möglichen Depressionen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen.

Östrogene
Diese Medikamente werden üblicherweise bei Frauen zur Behandlung in der Menopause bzw. Postmenopause eingesetzt. Verschiedene auf dem Markt verfügbare Östrogene sind sehr unterschiedlich verträglich. Dies hängt sowohl von den eingesetzten Substanzen als auch von der Darreichungsform (Tablette, Injektion oder Pflaster) ab.
Bei der oralen Einnahme (Tablette, Tropfen) gelangt das Östrogen zunächst durch den Verdauungstrakt in die Leber. Dies belastet sie; in diesem ersten Durchgang ("first pass") wird außerdem ein großer Teil des Östrogens bereits in der Leber in Substanzen umgesetzt, die nicht mehr als Östrogen wirken und zum Teil ein Thromboseriskio erhöhen. Bei einer Zufuhr durch Injektionen oder als Pflaster bzw. Gel kann dieser Effekt vermieden werden. Wenn man Tabletten nimmt, kann man eine Abschwächung dieses Effekts erreichen, indem man Tabletten langsam unter der Zunge zergehen läßt – so kann ein Teil der Wirkstoffe direkt in die Blutbahn aufgenommen werden.
Pflanzliche "Phytoestrogene" werden gelegentlich zur nicht verschreibungspflichtigen Östrogentherapie für "Einsteiger" empfohlen. Von diesen ist nicht nur wegen des hohen Preises abzuraten, denn es handelt sich dabei um Östrogenderivate, die nicht die beabsichtigte Wirkung haben und im Gegenteil sogar aktive, im Körper vohandene Östrogene in ihrer Wirkung blockieren.
Unter den wirksamen Substanzen seien vor allem Estradiol und Estradiolvalerat genannt, die zwar synthetisch hergestellt werden, dem körpereigenen Östrogen aber in der Struktur entsprechen. Sie sind als die verträglichsten Varianten bekannt.

Einige gebräuchliche Medikamente mit Estradiol(-valerat)

In Tabletten-Form:

  • Estrifam 2 mg Estradiol
  • Estrifam forte 4 mg Estradiol
  • Progynova 2 mg Estradiolvalerat
  • Estradiol 2 mg bzw. 4 mg Estradiolvalerat
In Tropfen-Form:

  • Progynova 10 ml alkoholische Lösung.
    0,5 ml enthalten 2 mg Estradiolvalerat
Zur Injektion:

  • Progynon-Depot-10
    1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Estradiolvalerat

Estradurin (zur Injektion)

Wenn die Leberbelastung durch die orale Einnahme umgangen werden soll, wird gelegentlich das Medikament Estradurin 80 mg zur intramuskulären Injektion vorgeschlagen. Es enthält 90 mg Polyestradiolphosphat, das aus 17-Beta-Estradiol und Phosphorsäure gewonnen wird. Weiterhin sind in dem Medikament Estradurin 5 mg Mepivacainhydrochlorid enthalten. Dieser Wirkstoff wird normalerweise als Lokalanästheticum zur örtlichen Betäubung eingesetzt. Im Zusammenhang mit der üblichen Anwendung von Estradurin bei Prostatakrebs mag dieser Wirkstoff seinen Sinn haben; für uns ist diese Kombination fragwürdig.
Gerade bei intramuskulärer Verabreichung ist eine entsprechende Depotwirkung für einen gleichbleibenden Hormonhaushalt wichtig; einige Betroffene berichten über eine zu ungleichmäßige Depotwirkung. Dennoch hat das Medikament in den Fällen eine Berechtigung, wenn bei bestehender Leberbelastung oder z.B. Thromboserisiken auf eine orale Einnahme der Östrogene verzichtet werden soll und eine höhere Östrogendosierung gewünscht wird.
Presomen (USA: Premarin)
Dieses Medikament wird vor allem bei Frauen in und nach den Wechseljahren eingesetzt. Es enthält Östrogene, die aus dem Urin trächtiger Pferdestuten gewonnen werden.
Presomen ist vor allem wegen der (vermeintlich) natürlichen Östrogen-Quelle beliebt. Bei der nach einer geschlechtsangleichenden Operation anstehenden Langzeitbehandlung ist es natürlich besonders wichtig, Präparate zu verwenden, bei denen man besonders niedrige Nebenwirkungen vermuten kann.

Dem stehen bei Presomen einige Bedenken gegenüber. Die Östrogene, die sich im Stutenurin finden, entsprechen von ihrem Aufbau her nicht genau dem menschlichen Östrogen. Anders als bei synthetischen Wirkstoffen kann auch bei diesem Naturprodukt die Dosierung und Zusammensetzung nicht genau konstant gehalten werden. Tierfreunde wird außerdem interessieren, daß die Herstellung mit erheblichem Leiden für die Pferde verbunden ist. Im Präparat bleiben außerdem Spuren von Urin zurück, die zur Ausbildung einer Pferdeallergie führen können. Aus diesen Gründen raten wir von Presomen ab.

Ethinylestradiol
Dieses synthetische Östrogen wird Transsexuellen gerne verschrieben, da die Erfahrung zeigt, daß es recht starke femininisierende Wirkungen hat. Die könnten darauf zurückzuführen sein, daß es aufgrund seiner körperfremden, synthetischen Struktur nicht so leicht abgebaut wird. Außerdem wirkt es auf die Hypophyse und auf den von ihr gesteuerten Regelkreislauf besonders stark ein und verdrängt so besonders wirksam die männlichen Hormone. Insofern kann es im Einzelfall den Einsatz von Antiandrogenen überflüssig machen.
Ethinylestradiol belastet jedoch die Leber um einen Faktor 1000 mehr als Estradiol; daher ist aus gesundheitlichen Gründen der Einsatz von Ethinylestradiol sehr vorsichtig zu bewerten. In der Langzeittherapie von Transsexuellen ist von dieser Substanz jedenfalls abzuraten, während sie für den Einstieg sicherlich Vorteile hat.

Beim Einsatz von Ethinylestradiol ist außerdem zu beachten, daß die üblichen Messungen des Östrogenspiegels im Blut aufgrund seiner nicht körpereigenen Struktur ihre Aussagekraft verlieren.

Auch im Sinne der Umwelt ist Ethinylestradiol problematisch, da es über die Kanalisation in die Natur gelangt, hier nur schwer abgebaut wird und auf Fische und andere Tiere östrogen wirkt.
Ethinylestradiol ist in vielen "Anti-Baby-Pillen" enthalten. "Diane 35" ist unter transsexuellen Frauen besonders bekannt, enthält 0,035 mg Ethinylestradiol und zusätzlich 2 mg Cyproteronacetat. Dieses wirkt als Gestagen und Antiandrogen (vgl. Androcur). Indiziert ist es daher vor allem bei Frauen mit Akne oder anderen leichten Androgenisierungserscheinungen. Das Antiandrogen ist hier aber nur sehr niedrig und für transsexuelle Frauen nicht ausreichend dosiert.

3.1.3. Gestagene

Ein dem natürlichen Vorbild angenäherter weiblicher Zyklus wird von manchen transsexuellen Frauen als sehr angenehm empfunden. Es wird berichtet, daß er das Brustwachstum fördert und vor allem bei bereits Operierten eine als weiblich erlebte Libido stimuliert.
Das häufig präoperativ eingesetzte Antiandrogen Cyproteronacetat (Androcur) hat ebenfalls eine leicht gestagene Wirkung, so daß es hier die Gestagen-Gabe ersetzen kann. Nach der Operation ist Androcur allerdings nicht mehr zu empfehlen. Als weiteres antiandrogen wirkendes Gestagen wäre der Wirkstoff Chlormadinonacetat (z.B. im Präparat "Chlormadinon" enthalten) zu nennen.
Gestagene scheinen eine höhere thrombogene Wirkung zu haben als Estradiol. Daher sollte an eine Langzeitsubstitution vorsichtig herangegangen werden, ggf. können sie auch nur phasenweise nach Bedarf eingesetzt werden.

Progesteron
Produkt: Utrogest, Kapseln zu je 100 mg
Die natürlichste und am besten verträglichste Gestagen-Form. Dosierung: 1-2 Kapseln täglich, ggf. bis zu 4 Kapseln.

Viele weitere synthetische Gestagen-Varianten werden in "Anti-Baby-Pillen" und in Produkten für das Klimakterium eingesetzt. Einige Produkte sind so angelegt, daß ein Rhythmus von Östrogen / Östrogen+Gestagen und einer Pause von 7 Tagen entsteht.
Beispiel: Cyclo-Progynova. In diesem Medikament liegen Gestagene in Kombination mit Estradiolvalerat vor - eine Möglichkeit für transsexuelle Frauen nach der Operation, einen Hormon-Zyklus herbeizuführen.


 Androgene
Für die Post-OP-Frau kann eine gewisse Menge Testosteron entscheidend für ihr psychisches Wohlbefinden, für Antrieb und Libido sein. Eine vorsichtige, niedrige Testosteron-Dosierung, bei der noch keine neuerliche Vermännlichung zu befürchten ist, kann deshalb angeraten sein.
Ein geeignetes Produkt stellt die Einhorn-Apotheke her: Micronisiertes Testosteron in Liposomen-Gel 1%. Davon täglich 0,5 - 1 g (mit dem mitgelieferten Applikator gut abzumessen) wären ein guter Start; die genaue Einstellung muß dann natürlich zusammen mit einem Endokrinologen und in aufmerksamer Selbstbeobachtung erfolgen.
Mehr Infos dazu
hier.


3 Kommentare:

  1. Hallo und einen schoenen guten Tag,
    mein Name ist Cora,33 Jhr.,pre OP,Typ Latino,Vater aus Rio,Mutter aus Holland,transexuell seit 12 Jhr.,!Anfangszeit durch aerztliche Verschreibung Androcour 50 mg,Utrogestan 100 2 x 2 Kapseln taeglich sowie 14 taegige Injektionen mit Progynon
    Nehme die letzten Jahre dermestril 100 Pflaster und Utrogestan 100 ! Habe mit Nebenwirkungen keinerlei Probleme !
    Mein Koerper hat schon eine sehr starke Feminisierung angenommen z.B. im Gesicht,an den Hueften die normale Fettgewebeverteilung,auch der Po hat sich dementsprechend dahingehend vergroessert.Zwischenzeitlich hat sich das Brustdruesengewebe sehr deutlich aufgebaut und habe BH Koerbchengroesse B Tendenz D. Mir ist schon klar dass die erreichbare Groesse des Busens auch von der Veranlagung abhaengt.Treibe sehr viel Sport und Gymnastik,speziell Brust =und Po Muskulatur.Habe aber das Gefuehl dass sich meine Brust in einem Prozess der Stagnation befindet.Moechte aber gerne etwas groessere Brueste haben und meine Frage geht dahin,ob ich das ohne OP erreichen koennte,z.B. Koerbchengroesse D oder DD ???
    Waere fuer kompetente und aussagefaehige Hinweise sehr dankbar !
    mfG
    Cora

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    1. Hallo Cora nun was Du schilderst ist eigentlich etwas was sehr vielen von uns passiert. Möglichkeiten über Hormone musst Du mit deinem Arzt besprechen wenn die Wirkung ausgeschöpft ist was Hormone betrifft, nun dann bleibt nur die Augmentations Plastik heißt Brust OP möglichkeiten das dieses die Kranken Kasse bezahlt hängt davon ab, welche Stellungnahme dein Arzt und der Gutachter ab gibt! mfg Nikita Noemi

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  2. Hallo. Niki. Darf ich dir eine Frage stellen. Liebe grüße. Alice

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