Sonntag, 29. Juli 2012

Verschiedene Syndrome und Problematiken der Geschlechts- und Körperidentität,sowie der Geschlechtsentwicklung


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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

Verschiedene Syndrome und Problematiken der Geschlechts- und Körperidentität,sowie der Geschlechtsentwicklung

Im Folgenden werden verschiedene Syndrome sowie Problematiken der Geschlechtsidentität, beziehungsweise Geschlechtsentwicklung vorgestellt.

Als erstes wird kurz das echte transsexuelle Syndrom (Harry Benjamin Syndrom) beschrieben. Dann folgt eine Zusammenstellung von Syndromen und Problematiken, die von einigen der sogenannten "Fachleute" fälschlicherweise ebenfalls immer wieder als transsexuelles Syndrom klassifiziert werden, obwohl diese Syndrome und Problematiken von ihren Bedürfnissen her eigentlich komplett unterschiedliche Ansprüche und Motivationen aufzeigen und nur schon deshalb differenziert betrachtet und definiert werden müssten.

Des Weiteren wird auf dieser Definitionsliste auch kurz auf Intersexualität eingegangen.

Die ganzen verschiedenen Syndrome, beziehungsweise Problematiken müssen und sollten jedoch strikt getrennt voneinander betrachtet werden.

Diese Definitionsliste soll also keine "verwandtschaftliche Beziehungen" zwischen- oder untereinander suggerieren. Ganz zum Schluss werden der Vollständigkeit halber auch noch kurz einige Gender-Lifestyle-Phänomene, beziehungsweise Problematiken der Geschlechtsidentität erklärt.

Das echte transsexuelle Syndrom (Harry Benjamin Syndrom)

Pseudo-Transsexualität

Mentale Intersexualität

Autogynophilie (nach Ray Blanchard)

Shemale, Ladyboy

Androgynie

Transgender/Zisidentität

Intersexualität

1. Das echte transsexuelle Syndrom (Harry Benjamin Syndrom)
Pränatal bedingte (in der frühen Schwangerschaft ausgelöst), kongenitale, neurobiologisch erklärbare Transsexualität. Diese angeborene Transsexualität kommt primär wie auch sekundär vor. Sie wird auch als "echte" oder "wahre" Transsexualität (true Transsexualism) bezeichnet. Als alternative und hoffentlich bald vollständig anerkannte Terminologie gilt das Harry Benjamin Syndrom.

Von Kindheit an besteht eine eindeutige Geschlechtsidentität. Die Betroffenen merken auch oft schon früh, dass ihre körperliche Entwicklung nicht ihrem eigentlichem, wahren, im Gehirn verankerten (kodiertem) Körperidentitätsgefühl (männlich oder weiblich) sowie der dazugehörenden Geschlechtsidentität entspricht. In der Regel unterziehen sich die Betroffenen früher oder später einer Geschlechts- und Genitalangleichung. Je früher dieses Syndrom erkannt wird, je besser lassen sich die körperlichen Symptome dieses Syndroms behandeln.

Diese Transsexualität kann sich aus unterschiedlichen Lebenslagen und Situationen heraus zu einer sekundären Transsexualität entwickeln, zum Beispiel, wenn die Behandlung von Kindern und Jugendlichen verweigert wird und somit das Syndrom "verschleppt" werden würde.

Weltweit gibt es Bemühungen betroffener Gruppierungen, diese Transsexualität (HBS) im ICD-10 vom Diagnoseschlüssel F64.0, beziehungsweise von der DMS Klassifizierung 302.85 (302.6/Kinder) abzutrennen und dafür eine neue Notation im Bereich der "Sonstigen angeborenen Fehlbildungen (Q80-Q89)", beziehungsweise analog dazu im entsprechenden DMS-Kapitel zu schaffen. Belege zu Studien und Forschungsergebnissen, die eine solche Neuklassifizierung rechtfertigen, gibt es mittlerweile genug! 


2. Pseudo-Transsexualität
Pseudo-Transsexualität kommt ebenfalls primär wie auch sekundär vor. Sie wird auch gerne als "psychosoziale" oder manchmal auch als psychosexuell entwickelte Transsexualität bezeichnet. Es handelt sich dabei zum Beispiel um eine durch ein Trauma entwickelte Transsexualität, die eventuell eine mögliche instinktive Schutzreaktion auf besondere Erziehung oder irgendein Erlebnis sein könnte.

Da solche Traumata unter Umständen schon sehr früh in der Kindheit entstehen können, spricht man bei einem solchen Fall ebenfalls von einer primären "Transsexualität". Für diese Form von "Transsexualität" gibt es schlussendlich so viele Hintergründe und Beweggründe, wie es solche Menschen gibt. Viele der Betroffenen berichten von einer transvestitischen Vergangenheit. Diese Transsexualität darf nicht mit der pränatal bedingten, echten, angeborenen Transsexualität (Harry Benjamin Syndrom) verwechselt werden. Die Ursachen sind grundverschieden!


3. Mentale Intersexualität
Das sind Menschen, die keine eindeutige Geschlechtsidentität empfinden. Oftmals sind sie ihr Leben lang auf der Suche nach dieser. Manche fühlen sich regelrecht entwurzelt oder zerrissen. Seit den verbesserten medizinischen Möglichkeiten streben diese Menschen ebenfalls öfters eine Geschlechtsangleichung an, nicht zuletzt in der Hoffnung, dass es danach für sie leichter wird (prioritäres Geschlecht). Daher werden auch sie fälschlicherweise immer öfters als "transsexuelle" Menschen diagnostiziert. Inwieweit diese Angleichungsmaßnahmen jedoch gehen, hängt von der persönlichen Notlage der Betroffenen ab. Menschen, die mit dem kongenitalen transsexuellen Syndrom (HBS) geboren wurden, werden von diesen Leuten gerne als Lügner bezeichnet, da sie ihnen nicht glauben wollen, dass sie tatsächlich eine eindeutige Geschlechtsidentität empfinden.

Und dann gibt es selbstverständlich noch etliche andere GIDNOS-Phänomene (GIDNOS = Gender Identity Disorder Not Otherwise Specified), die fälschlicherweise immer wieder als transsexuelles Syndrom diagnostiziert werden:


4. Autogynophilie (nach Ray Blanchard)
Autogynophilie (von gr.: auto „Selbst“, gyno „Frau“, philie „Liebe“). So werden die paraphilen Neigungen körperlicher Männer genannt, die bei der Vorstellung von sich selbst als Frau sexuelle Erregung erlangen, beziehungsweise in ihre eigene "Weiblichkeit" verliebt sind. Emotional sind sie nicht ausschließlich männlich oder weiblich. Seit den verbesserten medizinischen Möglichkeiten wird auch von diesen Menschen heutzutage öfters eine Geschlechtsangleichung angestrebt. Daher werden sie von vielen Fachleuten fälschlicher-, beziehungsweise verheerenderweise ebenfalls als transsexuelle Menschen diagnostiziert. Menschen, die von dieser Form von GIDNOS betroffen sind, sprechen gerne die Existenz eines kongenitalen transsexuellen Syndroms ab.


5. Shemale, Ladyboy
Das sind Menschen, die sich als Frauen, wie auch Männer empfinden (wie der Name ja schon sagt), eine angleichende Genitaloperation jedoch ablehnen, da sie im Gegensatz zu Menschen, die mit dem kongenitalen, echten transsexuellen Syndrom geboren wurden, keine gegengeschlechtliche Diskrepanz zu ihrem Genital empfinden und deshalb auch den Leidensdruck wirklich betroffener Menschen nicht wirklich nachvollziehen können. Shemales sind sogar oft fähig, eine aktive männliche Sexualität zu leben. Dieses Phänomen wird zum Unmut wirklich betroffener transsexueller Menschen fälschlicherweise leider ebenfalls oft zum transsexuellen Syndrom gezählt.


6. Androgynie
Wird unter anderem auch als Bezeichnung für Pseudohermaphroditismus (Schein-Zwitter) verwendet. Androgyne Menschen können leicht ausgeprägte sekundäre Geschlechtsmerkmalen des anderen Geschlechts aufweisen. Das gonadale Geschlecht kann zum Beispiel männlich sein, das äußere Erscheinungsbild jedoch eher weiblich. Klinisch kann es auch zum Auftreten eines leicht virilisierten weiblichen oder eines mangelhaft virilisierten männlichen Genitals kommen.


7. Transgender/Zisidentität
Laut Prof. Dr. Kurt Seikowski müssten differentialdiagnostisch auch noch "Zisidente" erwähnt werden. Zisidente wurden früher im Sinne von Virgina Price eigentlich Transgender genannt. Damit sind Menschen gemeint, die sich nicht vollständig an das andere Geschlecht angleichen wollen, beziehungsweise der Bezug zum eigenen biologischen Geschlecht (Genital) gewahrt wird. Es existieren davon viele Formen/Varianten. In allen Fällen wäre ein juristischer oder medizinischer Zwang zur vollständigen Geschlechtsangleichung jedoch fatal.

Original-Zitat von Prof. Dr. Kurt Seikowski:
"Differentialdiagnostisch halte ich die Zisidentität für ergänzenswert. Zisidentische Personen sind solche, die Anteile beider Geschlechter leben wollen und bei Klarheit über die eigene Geschlechtsidentät meist „nur“ an einer gegengeschlechtlichen hormonellen Behandlung interessiert sind und keine Geschlechtsangleichung anstreben. In diesen Fällen wäre eine operative Korrektur kontraindiziert."

Der gute Professor Seikowski schmeißt Zisidente aber leider dennoch in den großen, "transsexuellen" Topf, obwohl ihm laut eigenen Aussagen bewusst ist, dass sie eigentlich differentialdiagnostisch zum transsexuellen Syndrom betrachtet werden müssten.

Manche Zisidente lehnen jede Zuweisung zu einem Geschlecht ab, andere wollen wiederum beide Geschlechter oder zwischen den Geschlechtern leben. Oftmals wird eine Philosophie der selbst wählbaren Geschlechterfreiheit vertreten. Transgender/Zisidente bilden meist Szenen und bestärken sich gegenseitig in ihren Lebensansichten. Sich selbst bezeichnen sie auch gerne als Transfrauen und Transmänner.

Seit den verbesserten medizinischen Möglichkeiten greifen Zisidente auch öfters zu Behandlungen wie Hormone und operativen Teilangleichungen. In Ländern, in denen die Behandlung von transsexuellen Menschen bezahlt wird, bezeichnen sich Transgender deshalb auch gerne als Transsexuelle und werden darin von "Fachleuten" vielfach unterstützt. Denn durch die restriktive Politik der Krankenkassen werden medizinische Behandlungen (z.B. Nadelepilation, Hormone, Stimmband-OP u.s.w.) nur bei Vorliegen einer transsexuellen Diagnose übernommen, was viele Therapeuten absichtlich dazu verleiten lässt, ihre Patienten als TS zu diagnostizieren, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind. Ihren Klienten werden somit medizinische Behandlungen ermöglicht, die sie ohne eine TS-Diagnose nie erhalten würden.

Leider kommt es innerhalb dieser Gruppierung auch immer mal wieder zu sogenannten "Reue-Patienten", Menschen, die bei medizinischen Angleichungs-Operationen zu weit gegangen sind und es jetzt bitter bereuen. Außerdem werden durch diese falsch diagnostizierte Menschen die Statistiken völlig verfälscht. Zum Beispiel entstand so auch urplötzlich die große Gruppe der 20-30 Prozent "angeblich" transsexueller Menschen, die eine Genitalangleichungs-Operation von vorne herein ablehnen oder gar als Verstümmelung betrachten. Aber auch Katamnesen (Folgestudien) zu Transsexualität werden durch die falsche Diagnostizierung zisidenter Menschen vollständig verzerrt. Diesbezüglichen Statistiken oder Folgestudien lässt sich deshalb leider nie trauen. Zisidentität gehörte im ICD-10 eigentlich unter der Notation F64.9 klassifiziert (bzw. im amerikanischen DMS unter 302.6, Gender Identity Disorder Not Otherwise Specified).


8. Intersexualität
Und weil innerhalb unserer Gesellschaft auch oftmals Unklarheit und Aufklärungsbedarf zu Intersexualität besteht, wird hier zu dieser Definitionsliste ebenfalls kurz darauf eingegangen. Intersexualität ist keine GID (Gender Identity Disorder)! Ein Embryo besitzt in der siebten Woche noch zwei Keimdrüsenanlagen (Gonaden). Bei einem Mädchen entwickeln sie sich zu Eierstöcken, bei einem Jungen zu Hoden. Des Weiteren gibt es die sogenannten Genitalfalten, aus denen sich dann später die äußeren Geschlechtsorgane entwickeln. Das Geschlechtshormon Testosteron, das in den Hoden produziert wird, bestimmt dann, dass daraus ein Penis wird. Manche Babys weisen jedoch untypische Abweichungen auf, die eine eindeutige Geschlechtszuordnung erschweren. Ungefähr eines von 2.000 Neugeborenen weist die Merkmale beider Geschlechter auf (Intersexuelle, Zwitter, Hermaphroditen). Dabei ist es enorm wichtig, die Betroffenen selbst über ihren Körper bestimmen und entscheiden zu lassen. Jegliche Zwangsoperationen sind deshalb strikte abzulehnen (Anm d. Red.).

Es gibt insgesamt über hundert verschiedene Störungen der Geschlechtsentwicklung, die zum Auftreten von Intersexualität (Disorders of Sex Development) führen können. Dazu zählen unter anderem:

Abweichungen der Geschlechtschromosomen:
XX kennzeichnet normalerweise ein weibliches Geschlechtschromosomenpaar, XY ein männliches. Menschen, die mit dem (Ullrich-)Turner-Syndrom geboren wurden, verfügen jedoch zum Beispiel nur über ein funktionsfähiges X-Chromosom (X0) statt der üblichen zwei X-Chromosomen oder der Kombination aus einem X- und einem Y-Chromosom. Die Gonaden sind nicht oder nur zurückgebildet angelegt, das äußere Genital weiblich. Beim Klinefelter Syndrom (meist XXY) wurden hingegen männliche Gonaden und Genitale ausgebildet. Dieses Syndrom entwickelt aber auch körperlich feminine Züge.

Genetisch bedingte Störungen in der Hormonproduktion:
Das Adrenogenitale Syndrom (AGS) stellt die häufigste Ursache für Intersexualität dar und ist durch eine Störung der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet. Ein erblich bedingter Enzymdefekt führt zu einer Blockierung der Produktion von Cortisol. Als Ausgleich werden vermehrt männliche Sexualhormone gebildet. Mädchen mit dieser Störung kommen mit einer vergrößerten, einem Penis ähnlichen Klitoris auf die Welt.

Störungen in der Testosteronproduktion oder Testosteronwirkung:
Wird während der Embryonalentwicklung kein oder zu wenig Testosteron erzeugt (ähnliches wird beim HBS vermutet) oder sind die für seine Wirksamkeit notwendigen Rezeptoren defekt (Androgeninsensivitätssyndrom AIS), können - auch bei männlichem Genotyp (XY) - gemischte bis weibliche äußere Geschlechtsorgane auftreten.

Echter Hermaphroditismus:
Dabei entwickeln sich gleichzeitig männliche und weibliche innere und äußere Geschlechtsmerkmale. Trotz meist eher schlechter Spermienqualität bestände sogar die Möglichkeit zur Fortpflanzung.

Abschließend zu dieser Definitionsliste werden hier noch einige Gender Lifestyle-Phänomene, beziehungsweise andere "Randproblematiken" der Geschlechtsidentität erklärt:
Travestie

Drag-Queens, Drag-Kings

Fetischistischer Transvestismus/Transvestitischer Fetischismus (DWT)

Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen (Cross-Dresser)

1. Travestie
Das sind Schauspieler, beziehungsweise Bühnenkünstler, die ihren oftmals kabarettistischen Bühnenauftritt im Gegengeschlecht zelebrieren. Man spricht auch von Travestiekunst oder der „Kunst der Travestie“, beziehungsweise vom Travestiekünstler oder der Travestiekünstlerin, je nach belieben. Inzwischen wird auch die Bezeichnung Travestit gebraucht, nicht jedoch in der weiblichen, grammatikalischen Form. Travestie ist nicht an eine bestimmte sexuelle Orientierung gebunden.


2. Drag-Queens und Drag-Kings
Drag-Queens
DRAG = dressed as a girl
Meist homosexuelle Männer, die sich bei Gelegenheit in parodistischer Manier als oftmals extrem überzeichnete Frau verkleiden.

Drag-King
DRAG = dressed as a guy
Frauen, die sich aus reiner Performance dazu entschließen - oftmals sehr übertrieben - als Mann aufzutreten und sich entsprechende Männernamen zuweisen.


3. Fetischistischer Transvestismus/Transvestitischer Fetischismus ICD-10 F65.1

Der fetischistische Transvestismus zählt zu den sogenannten Paraphilien und stellt eine sogenannte sexuelle Präferenz außerhalb der Norm dar. Bei dieser Art von Transvestismus zeigt sich die sexuelle Erregung aufgrund dem Tragen von Frauenkleidern und legt damit bereits offen, dass es sich dabei in der Regel um Männer mit diesem speziellen Fetisch handelt. Oftmals sind es heterosexuell veranlagte Männer, die durch das Tragen frauenspezifischer Kleidung sexuell erregenden Momente erleben. Bei vielen läuft das eher im stillen und verborgenen Kämmerchen ab. Andere wiederum bilden Szenen oder schließen sich manchmal Transgendergruppierungen an. Untereinander verwenden sie hin und wieder die Begrifflichkeit Transe. Sogenannte Damenwäscheträger (DWT) werden ebenfalls zum fetischistischen Transvestismus gezählt.

Aus fetischistischem Transvestismus kann sich eine Autogynophilie entwickeln, die man dann fälschlicherweise oftmals wieder als transsexuelles Syndrom diagnostiziert.


4. Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen ICD-10 F64.1

Diese Menschen tragen gegengeschlechtliche Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht jedoch nicht und im Gegensatz zum fetischistischen Transvestismus wird der Kleiderwechsel auch nicht von sexueller Erregung begleitet. Manche von ihnen gestalten sogar ihr ganzes Leben im Gegengeschlecht. Transvestiten bezeichnen sich untereinander öfters als Transe oder auch als Transfrau. Damit es nicht beständig zu Verwechslungen mit fetischistischem Transvestismus kommt, bevorzugen einige Betroffene die Begrifflichkeit Cross-Dresser. Aus dieser Form von Transvestismus kann sich eine Pseudotranssexualität entwickeln, was dann ebenfalls dazu führen kann, dass diese Menschen hin und wieder fälschlicherweise mit dem transsexuellen Syndrom diagnostiziert werden.


Diese Ausführung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nur wirklich gute Therapeuten, Fachleute, Endokrinologen oder Mediziner sind überhaupt fähig, zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen und Problematiken, die aus Unwissenheit leider immer noch gerne in ein und den selben Topf geworfen werden, zu unterscheiden. Gegenseitige Vereinnahmung oder Vermengung der verschiedenen Gruppierungen werden von den Betroffenen verständlicherweise aber eher abgelehnt.

Erst wenn die Fachwelt endlich lernt, gescheit zu differenzieren und die ganzen Syndrome, sowie die damit verbundenen Problematiken und Beweggründe, wie auch Bedürfnisse und Ansprüche getrennt voneinander betrachtet werden, wird man überhaupt all diesen verschiedenen Menschen gerecht werden können.

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