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Bearbeitet von Nikita Noemi
Rothenbächer 2012
Der beschwerliche
Weg vom Mann zur Frau und umgekehrt
Seit dem
Fall Christine Jørgensen im Jahre 1953
hat sich die Praxis der
Geschlechtsumwandlung immer weiter entwickelt und inzwischen
ist ein mehr oder weniger einheitliches Behandlungsschema für Transsexuelle
anerkannt, das sich vorrangig an den in neuster Version 2001 veröffentlichten
Behandlungsstandards
(„Harry
Benjamin Standards of care“2 ) der
Harry-Benjamin-International-GenderDysphoria-Association orientiert (Kockott
1996: 10).
Jede Form der Transsexuellen Behandlung
ist individuell auf die einzelne Person zugeschnitten.
Die Behandlungsabschnitte können unterschiedlich lange
dauern, wobei jedoch jeweils
eine gewisse Mindestzeit einzuhalten ist. Im Verlaufe der
Behandlung gehen die
vorzunehmendem Schritte ineinander über (Kockott 1996: 10).
Der Weg zu einer tatsächlich durchgeführten
Geschlechtsanpassung ist jedoch weit.
Es gilt eine große Anzahl von Hindernissen zu überwinden.
Die Patienten/innen
müssen viele Stationen durchlaufen, um ihr Ziel, endlich
ganz „Mann“ bzw. „Frau“ sein
zu können, zu erreichen. Im Rahmen der Behandlung ist es
notwendig sicher zu
stellen, dass der einzelne/die einzelne das Ausmaß
seines/ihres Handeln mit allen
seinen Konsequenzen versteht, letzte mögliche Zweifel
auszuräumen und ihnen die
Irreversibilität ihres Tuns vor Augen zu führen. Voraussetzung
für den Beginn einer
solchen Behandlung ist zunächst die Diagnose der
Transsexualität. In diesem Rahmen
werden die Patienten einem mindestens einjährigen diagnostischen
Prozess
unterworfen, bevor sie an die anderen Stationen
weitergereicht werden können, die
sich auf die getroffene Diagnose verlassen. Nach Erfüllung
der Voraussetzung kann es
dann zu den erforderlichen weiteren Behandlungsschritten
kommen, deren Ziel die
tatsächlich durchgeführte Geschlechtsanpassung ist. Für die
Transsexuellen selbst ist das Behandlungsprogramm eine Schlussetappe zur
Erreichung eines meist schon seit
Jahren angestrebten Ziels (Hirschauer 1999: 116-120).
1. Diagnose
Auf der ersten Stufe steht wie oben erwähnt die Diagnose der
Transsexualität. Dieser
kommt insbesondere deswegen große Wichtigkeit zu, weil eine
hormonelle und
chirurgische Geschlechtsanpassung mit irreversiblen Folgen
verbunden ist. Deshalb
müssen von vorneherein möglicherweise bestehende Zweifel
sowie mögliche andere
Gründe für den Wunsch nach einer Geschlechtsanpassung
ausgeräumt werden. Der
diagnostische Prozess selbst lässt sich in mehrere Schritte
einteilen, an dessen Ende
eine abschließende Diagnose steht.
Im Rahmen der Diagnose ist teilweise jedoch immer noch
umstritten, wie diese
auszusehen haben soll, da die Meinungen bzgl. der „Herkunft“
der Transsexualität auseinander gehen. Theoretiker streiten darüber, ob die
Ursache für ausgeprägtes
transsexuelles Verhalten, das im Ergebnis zu einer
Geschlechtsanpassung führt,
psychologischer oder biologischer Natur ist. Einerseits wird
hier vertreten, dass
Transsexualität eine Reaktion auf Ängste ist, die in
Zusammenhang mit der eigenen
Geschlechterrolle stehen (wie bspw. Erwartungen an
geschlechtsspezifisches
Verhalten). Es wird jedoch auch die These vertreten, dass
die Ursache der
Transsexualität in einer „Überidentifizierung“ mit dem
Elternteil ist, der dem anderen als
dem eigenen Geschlecht angehört (Burke 2004: 2 aus Devor
1997: 53).
Diese beiden Meinungen gehen unzweifelhaft davon aus, dass die Ursache
der Transsexualität
psychischer Natur ist. Andererseits wird von einigen
Theoretikern, maßgeblich
Endokrinologen, vertreten, dass die Ursache der
Transsexualität auf biologischen
Gesichtspunkten beruht.
Nach deren Meinung handelt es sich bei der Transsexualität
um eine Störung der embryonalen Geschlechtsdifferenzierung,
die sich als
Dissoziation des Phänotyps und der des Gehirns beschreiben
lässt. Transsexualität gilt
danach als Neuroendokrinopathie, d.h. als Erkrankung des
hypothalamischhypophysischen Systems (Hirschauer 1999: 214-215).
Aus verschiedenen Forschungsergebnissen lässt sich ableiten,
dass sich
Geschlechtsidentität als Folge einer Wechselwirkung zwischen
Heranreifen des
Gehirns und Geschlechtshormonen entwickelt (Zhou et al.
1995: 68-70 3 ).
Diese endokrinologische Hypothese stellt die Transsexualität mit
der Homosexualität in eine
ätiologische Reihe. Entscheidend für eine Entwicklung zur
homosexuellen bzw.
transsexuellen Person soll demnach sein, auf welchen
Zeitpunkt der
Hirndifferenzierung sich die Herausbildung des genannten
Verhaltens zurückführen
lässt (Hirschauer 1999: 215).
Im Unterschied zur
Psychoanalyse ist die Ursache der Transsexualität für die Endokrinologie demnach physischer
Natur, d.h. es wird ein Parameter gemessen, auf den die Geschlechtswechsler nicht
angemessen reagieren während die Analyse einen verdrängten Konflikt verspürt.
Nachteil dieser Beurteilung
ist jedoch, dass die Endokrinologie keine Diagnose der
Transsexualität leisten kann,
sondern die diagnostische Leistung im Gegenteil eher darin
besteht, die organische
Gesundheit des Transsexuellen zu bestätigen (Hirschauer
1999: 216-217).
Da die Transsexualität trotz dieser unterschiedlichen
Ansätze überwiegend als
psychisches Leiden eingeordnet wird, steht an erster Stelle
der Diagnose zunächst
eine psychische und neurologische Untersuchung. Durch die
Diagnostizierung soll die Transsexualität von solchen „Krankheiten“ abgegrenzt
werden, bei denen der Wunsch
oder die Überzeugung einem anderen Geschlecht anzugehören
als vorübergehendes
Symptom auftreten kann, da eine Geschlechtsumwandlung im
Fall des Vorliegens
einer solchen „Krankheit“ zu massiven Schäden führen könnte
4. In diesem Zusammenhang ausgeschlossen werden müssen der
(fetischistische) Transvestismus,
Geschlechtsidentitätsverkennungen als Symptome einer
Psychose sowie Formen der
Intersexualität (Ulrich/Senf 1996: 4).
Die psychotherapeutische Behandlung, die dem Transsexuellen
helfen soll, die innere
Stimmigkeit und Konstanz seines transsexuellen Wunsches zu
erfassen und eine
realistische Einschätzung seines Wunschziels zu erlangen
(Kockott 1996: 11) stellt
einen wichtigen Faktor auf dem Weg zur Geschlechtsanpassung
dar. Dem/der
Patienten/Patientin muss klar sein, welche Konsequenzen das
eigene Handeln nicht
nur für ihn/sie persönlich, sondern auch für Beruf, Familie
und soziales Umfeld haben
kann. Der gesamte Zeitraum der Diagnostik kann bis zu einem
Jahr lang dauern,
abhängig von der Sicherheit der Diagnose Transsexualität
(Kockott 1996: 12).
Sinn der psychotherapeutische Begleitung über ein Jahr hinweg ist es
außerdem, die Stabilität
des Zustands im Verlauf des Alltagstest zu kontrollieren,
d.h. mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit festzustellen, dass sich die
transsexuelle Entwicklung nicht mehr ändern wird.
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Diagnose
Transsexualität mit ungewöhnlichen
praktischen Folgen einhergeht, die für die einzelne Person
große Bedeutung haben.
Hirschauer (1999: 204) vertritt hierzu, dass eine solche
Diagnose zum einen eine
„Stellungnahme zu einem
gewissen Geltungsanspruch“ darstellt. Des Weiteren wird
durch sie die „Aufnahmeentscheidung“ zu der
Geschlechtsgemeinschaft ermöglicht,
der die Person anstrebt anzugehören. Die Diagnostiker geben
durch ihre Beurteilung
einen „Schiedsspruch“ ab, der besondere Bedeutung für die
sozialen Konflikte um die
transsexuelle Geschlechtszugehörigkeit hat, zum einen
zwischen Transsexuellen,
ihren Angehörigen und ihrem sozialen Umfeld, aber auch im
Zusammenhang mit
Krankenkassen, Ärzten oder Arbeitgebern. Durch die Diagnose
wird gleichzeitig eine
„irreversible Arbeitsanweisung“ abgegeben, da die indizierte
Behandlung von anderen
medizinischen Disziplinen übernommen wird (Hirschauer 1999:
204).
Alltagstest
Nächster Schritt auf dem Weg zu einer Geschlechtsanpassung
ist der so genannte
Alltagstest. Durch diesen soll der/die einzelne austesten
und feststellen, wie weit es
ihm/ihr möglich ist, in der angestrebten Geschlechterrolle
zu leben und zu arbeiten. Als
weltweiter Standard hat sich – da diese Form des Austestens
heutzutage als
wesentlicher Bestandteil der Behandlung angesehen wird –
eine Zeit von ein bis zwei
Jahren durchgesetzt (Kockott 1996: 12). Hiermit verbunden
ist es, die
Verhaltensweisen des zukünftigen Geschlechts zu übernehmen,
sei es sich zu
schminken, sich anders zu kleiden, zu bewegen, zu sprechen
usw. In dieser Zeit
kommt es sehr häufig zu großen Problemen für die
Betroffenen, da insbesondere
Eltern, Geschwister, Freunde und Arbeitskollegen meist
Schwierigkeiten damit haben,
mit der neuen Identität des/der einzelnen umzugehen. Dies
führt sehr oft dazu, dass
Kontakte abgebrochen und Familien zerstört werden oder die
Betroffenen den
Arbeitsplatz wechseln müssen. Dieser Zeit kommt andererseits
jedoch große
Wichtigkeit zu, da sie dazu beiträgt heraus zu finden, ob
der Geschlechtswechsel auch
tatsächlich das ist, was der/die einzelne will und um
mögliche Zweifel auszuräumen.
Der/die Transsexuelle muss erproben, welche Veränderungen
seines/ihres Umfeldes
ihm/ihr bevorstehen und ob und wie er/sie diese verarbeiten
kann (Kockott 1996: 12).
Häufig lässt sich zu Beginn des Alltagstests beobachten,
dass der/die Transsexuelle
die spezifischen Verhaltensweisen des angestrebten
Geschlechts überzeichnet
(Kockott 1996: 12). Bei Mann-zu-Frau Transsexuellen ist dies
häufig sichtbarer, da
diese rein äußerlich meist mehr „Schwierigkeiten“ haben, als
Frau „durchzugehen“.
Hierbei können v.a. Therapien aber auch Angehörige des
anderen Geschlechts
korrigierend eingreifen.
Gabe von Hormonen
Hat sich die Einstellung der transsexuellen Person auch
während des Alltagstest nicht
verändert, so kann der körperliche Veränderungsprozess durch
die Gabe von
Hormonen begonnen werden. Die Hormonbehandlung erfolgt unter
endokrinologischer
Kontrolle und kann wegen der damit verbundenen irreversiblen
Folgen erst begonnen
werden wenn die bereits angesprochenen Voraussetzungen
erfüllt sind (Kockott 1996:
12-13). Die Hormonbehandlung führt dazu, dass die Patienten
schon vor der Operation
den postoperativen Zustand erleben können, da sie mit
Veränderungen verbunden ist,
die maßgeblich für die Verwandlung von Mann zu Frau bzw.
umgekehrt sind. Die
Hormonbehandlung muss das ganze Leben aufrechterhalten, da
bei der Operation die Keimdrüsen entfernt werden und es bei fehlender
Substitution zu hormonellen
Ausfallerscheinungen, Osteoporose und Frakturrisiko kommen
kann. Weitere Effekte
der fehlenden Weiterbehandlung mit Hormonen können
vorzeitige Alterung, die
Zunahme kardiovaskulärer Erkrankungen und eine verminderte
Lebenserwartung sein
(Hirschauer 1999: 224 und Eicher 1996: 54-57).
Die Behandlung von gebürtigen Männern mit Östrogenen führt
dazu, dass die
Hypophyse deaktiviert wird, die Hoden atrophisch werden und
in wenigen Monaten
unfruchtbar sind. Es kommt zu einer Reduktion von
Ejakulationsfähigkeit, sowie
Erektions- und Orgasmus Fähigkeit. Gleichzeitig entwickelt
sich eine weibliche Brust, die
nur operativ wieder entfernt werden könnte. Auch die
Fettverteilung und das Muster
der Körperbehaarung verändern sich, während jedoch Stimme
und Bartwuchs
unverändert bleiben (Hirschauer 1999: 223-224 und Kockott
1996: 12-13). Die
Behandlung von gebürtigen Frauen mit Testosteron führt dazu,
dass die Ovarien „ruhig
gestellt werden“ und es zu einer Amenorrhöe kommt. Teilweise
vergrößert sich die
Klitoris, die Stimmbänder wachsen an und es kommt zu
Heiserkeit und Stimmbruch.
Gleichzeitig verändert sich auch die Körperbehaarung.
Weiterer angestrebter Effekt ist
ein vermehrtes Muskelwachstum (Hirschauer 1999: 224 und
Eicher 1996: 54).
Bevor der operative Eingriff durchgeführt werden kann, muss
der Patient mindestens 6
Monate mit Hormonen behandelt worden sein, um so sicher zu
gehen, dass der Eingriff
wirklich gewollt ist. Durch die Hormonbehandlung ist ein
verstärktes Erleben der neuen
Identität möglich und die transsexuelle Person wird sich im
Idealfall im neuen Körper
wohl und mit ihm im Einklang fühlen (Eicher 1996: 54). Auch
wenn eine
Hormonbehandlung grundsätzlich wichtig ist, da sie ein
weiterer Schritt auf dem Weg
zum anatomischen Erwerb des gewünschten Geschlechts ist,
darf doch nicht
vergessen werden, dass sie auch mit erheblichen Risiken
verbunden ist, wie bspw.
erhöhter Leberbelastung, gesteigertem Tromboembolierisiko,
Hirninfarkt oder auch
einer gesteigerten Brustkrebswahrscheinlichkeit (Eicher
1996: 57 und Hirschauer 1999:
224).
Stimmpädagogik und
kosmetische Behandlung
Zwischenstationen auf dem Weg zwischen Diagnose und
Chirurgie sind
Stimmpädagogik und kosmetische Behandlung. Diese beiden
Bereiche werden v.a.
von MzF-Transsexuellen in Anspruch genommen, da die
Veränderung des äußeren
Erscheinungsbildes (Haarwachstum) bzw. des weiblichen
Auftretens (Stimmlage) größeren Aufwand mit sich bringt und durch kosmetische
Veränderungen und
Stimmtraining besonders gute Ergebnisse erzielt werden
können. Die Veränderung der
Stimme kann zum einen durch eine operative Verkürzung oder
Vernähung der
Stimmlippen, aber auch durch logopädische Übungen des
kontinuierlichen Sprechens
auf einer höheren Spannung, um andere Obertonreihen
anzuregen, erreicht werden.
Zu dieser Arbeit gehören Sprechübungen, Singen sowie die
Erzeugung und
Wahrnehmung einzelner Laute. Durch die stimmbildnerische
Arbeit wird ein leiblicher
Zusammenhang von Haltung, Kleidung, Atmung und Resonanz zu
Bewusstsein
gebracht, wodurch die Wahrnehmung gegen die verkörperten
alten Routinen
mobilisiert wird (Hirschauer 1999: 235). Dies führt im
Ergebnis dazu, dass sich mit der
Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes auch das
Auftreten des Transsexuellen
verändert und dem Verhalten des angenommenen Geschlechts
anpasst.
Die Arbeit an der äußeren Erscheinung wird überwiegend durch
Kosmetikerinnen
durchgeführt und umfasst vorrangig die Entfernung von
unerwünschten Bart- und
Beinhaaren, deren Wachstum durch die Hormonbehandlung nicht
gestoppt werden
kann, sondern lediglich verlangsamt wird. Teil der
Behandlung ist jedoch
beispielsweise auch das Erlernen von Schminktechniken
(Hirschauer 1999: 237-241).
Der/die einzelne lernt seinen/ihren Typ zu betonen und die
äußerlichen Merkmal und
Verhaltensweisen, mit denen sie als Transsexuelle
„Aufmerksamkeit erregen“ könnten,
werden „abgeschliffen“ (Hirschauer 1999: 240), so dass es möglich
wird, auch in der
Öffentlichkeit das empfundene Geschlecht ohne kritische und
belächelnde Blicke zu
leben.
Operative
Interventionen
Letzter Schritt zur Geschlechtsanpassung ist der operative
Eingriff, der häufig effektiv
mehrere Operationen umfasst, die unterschiedlich kompliziert
und aufwändig sind, je
nachdem, ob es sich um eine Geschlechtsanpassung einer
MzF-Transsexuellen oder
eines FzM-Transsexuellen handelt. Damit der Eingriff
durchgeführt werden kann,
müssen die gleichen Voraussetzungen erfüllt sein wie für die
Bejahung der
Hormonbehandlung (s.o.). In der Praxis ist es üblich, dass
vor der Durchführung der
OP zwei unabhängige ausführliche Gutachten gefordert werden,
aus denen sich
zweifelsfrei die Zustimmung zu einer
geschlechtskorrigierenden Operation ergibt (Kokott 1996: 14). Die Durchführung
der Operation kann frühestens 6-9 Monate nach
Beginn der Hormoneinnahme geplant werden
a) Die Transformation
von Frau zu Mann: Ziele sind eine Brusttransformation, die
Entfernung der Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter sowie
gegebenenfalls
Hodenimplantate und Penoide (so genannte Phalloplastik). Die
Brusttransformation
zielt darauf ab, ein männliches Brustbild mit männlichen
Brustwarzen zu schaffen, was
sich insbesondere dann schwierig gestaltet, wenn eine sehr
große weibliche Brust
vorhanden war. Die Entfernung von Eierstöcken, Eileiter und
Gebärmutter ist mit einer
umfassenden Veränderung des weiblichen Genitalbereichs
verbunden und durch die
Umformung der Klitoris zu einem so genannten Klitorispenoid
wird es dem FzMTranssexuellen ermöglicht, im Stehen zu urinieren. Im Einzelfall
unterziehen sich die
Betroffenen auch einer sehr komplizierten Operation zur
Herstellung einer
Phalloplastik, durch welche ein Penisimitat – auch Neo-Penis
genannt - geschaffen
wird. Allerdings ist diese Operation sehr langwierig und
aufwändig und die Ergebnisse
lassen zu wünschen übrig. Daher wird sie nicht häufig in
Anspruch genommen (Eicher
1996: 59-61). Eine veranschaulichte Darstellung einer
solchen Operation zur
Konstruktion einer Phalloplastik findet sich im Anhang
dieser Arbeit.
b) Die Transformation von Mann zu Frau: mit der
Transformationsoperation von Mann
zu Frau werden folgende Zielsetzungen verfolgt: zum einen
erfolgt eine Kastration
durch Exstirpation (Entfernung) der Hoden und Nebenhoden.
Durch eine
Penisschafftresektion wird eine Neovagina geschaffen, die
mit Penishaut ausgekleidet
wird. Des Weiteren wird eine weibliche Harnröhrenmündung
geschaffen, eine Vulva mit
großen und kleinen Labien sowie eine Klitoris geformt. Die
weibliche Brust wurde
bereits im Rahmen der Hormonbehandlung aufgebaut, allerdings
kann in den Fällen, in
denen durch die Hormonbehandlung noch keine befriedigenden
Ergebnisse erzielt
werden konnten, durch Brustimplantate das Ergebnis
verbessert werden. Die
Geschlechtsanpassende Operation von Mann zu Frau ist inzwischen allgemein
anerkannt und standardisiert und mit weniger „Aufwand“
verbunden als eine
Transformation von Frau zu Mann.
Literatur:
1
http://www.transhistory.org/history/TH_NewsClip_Christine1.html
(2005/06/14).
2
http://www.hbigda.org/pdf/socv6.pdf
(2005/07/11).
3
Nature 378, gefunden
unter http://www.transident.ch/Ne-Gehirn-bst.shtml (2005/06/16).
4
Senf, Wolfgang,
Merkblatt zu Transsexualität und Geschlechtsumwandlung, http://www.uniessen.de
/Psychosomatik, (2005/06/17)
5
Senf, Wolfgang,
Merkblatt zu Transsexualität und Geschlechtsumwandlung,
http://www.uniessen.de/psychosomatik (2005/06/17)
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