Freitag, 2. November 2012

Behandlung primärer Geschlechtsorgane



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Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2012

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Behandlung primärer Geschlechtsorgane bei Mann zu Frau Transidentischen Wesen

Nach einem mindestens einjährigen Alltagstest und der anschließenden, ca.
6-monatigen Hormonbehandlung erfolgt die  genitalangleichende Operation mit dem Ziel der weitest möglichen körperlichen Angleichung an das weibliche
Geschlecht
Wichtig ist, dem Patienten zu verdeutlichen, dass der chirurgische Eingriff zwar große Auswirkungen auf die äußere Erscheinung hat, jedoch allein nur wenig bei der Bewältigung des Alltagslebens in der neuen Geschlechtsrolle hilft.

Der umgangssprachlich verwendete Begriff „Geschlechtsumwandlung“ ist aus medizinischer Sicht nicht korrekt und häufig irreführend, weil es sich hier lediglich um eine geschlechtskorrigierende oder geschlechtsangleichende Maßnahme handelt. 
Erste Veröffentlichungen über genitalangleichende Operationen in Deutschland sind bei HIRSCHFELD  zu finden.

Er beschreibt den Fall eines 25-jährigen Mädchens, welches eine Brustamputation vornehmen ließ.

MÜHSAM berichtete 1921 über Patienten mit transsexuellen Symptomen, die er zur Kastration überwiesen bekommen hatte.

Erst 1953 erregte die Biographie einer Mann-zu-Frau-Transsexuellen weltweites Aufsehen.

Von HAMBURGER und STÜRUP  wurde der Fall „Christiane Jürgensen“, eine in Dänemark durchgeführte geschlechtsangleichende Operation, veröffentlicht.
Nach hormonaler Kastration durch Östrogengabe erfolgte auch eine operative Kastration. 1967 ist die Geschichte der Christiane Jürgensen als Autobiographie bekannt geworden. 

Im Jahre 1965 wurde von J. MONET am John’s Hopkins Hospital, Baltimore, das erste „Gender Identity Program“ eingeführt, dass sich mit der Diagnostik und Behandlung von Geschlechtsidentitätsstörungen beschäftigte. 

Noch bis zum Anfang der 70-er Jahre wurden bei europäischen Transsexuellen die meisten genitalangleichenden Operationen in Casablanca durchgeführt, da der dort tätige französische Chirurg G. Burou der große operative Erfahrungen damit hatte. 
Später wurden dann auch zunehmend in Europa, speziell in Skandinavien, London, Paris und ebenfalls in Deutschland transsexuelle Patienten operiert.

Zu Beginn der 80-er Jahre war man auf urologischem und gynäkologischem Gebiet soweit, für geschlechtsangleichende Operationen weitestgehend standardisierte Verfahren anwenden zu können, und das mit zufriedenstellenden Ergebnissen. 
Die genitaltransformierende Operation bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen umfasst im Wesentlichen zwei Schritte.

Der erste Schritt besteht in der Mamma-Augmentationsplastik bei unbefriedigender Gynäkomastie nach Östrogenbehandlung.

Im zweiten Schritt erfolgt die Genitaltransformation, wobei hier eine Entfernung des Hodens vorgenommen wird sowie eine Amputation des Penisschaftes unter Erhaltung der Penishaut. Gleichzeitig wird eine Scheide zwischen Harnröhre, Blase, Prostata und Rektum gebildet, die möglichst durch Penishaut ausgekleidet wird.

Anschließend erfolgt die Bildung einer Vulva mit großen und kleinen Labien aus Skrotalhaut, sowie die Ausformung der Harnröhrenmündung an weiblicher Stelle und einer Klitoris. 

Mit der genitalangleichenden Operation ist zwar ein wesentlicher Schritt in das neue angestrebte Leben getan, aber  noch viele weitere Behandlungsmaßnahmen sind anschließend notwendig. So muss eine größere Anzahl von Mann-zu-Frau Transsexuellen unter anderem damit rechnen, aufgrund medizinisch nicht behandelbarer Merkmale wie Körperbau oder Form der Hände erkennbar und damit immer auffällig zu bleiben.

In diesem Zusammenhang sei wiederum hier auf das Problem einer tiefen männlichen Stimme bei vielen Mann-zu-Frau-Transsexuellen hingewiesen, meist in Kombination mit  einem prominenten Adamsapfel.

Diese und viele andere Probleme überschatten den ohnehin schon beschwerlichen Weg vom Mann zur Frau, auch nach stattgehabter geschlechtsangleichender Chirurgie.
PFÄFFLIN  bemerkt dazu, dass nach abgeschlossener chirurgischer Behandlung nur noch von Frauen bzw. Männern gesprochen werden sollte. Das orientiert sich nach dem Geschlecht, dem sich der Betroffene nach der Operation zurechnet. Demzufolge wird in den folgenden Abschnitten für Mann-zu-Frau Transsexuelle die weibliche Form verwendet.
 
Als besonders problematisch stellt sich bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen die männliche Körper- und Bartbehaarung, die markante und häufig zu große Nase und der männliche Kehlkopf mit dem großen Adamsapfel dar.

Um die Bartbehaarung entfernen zu lassen, müssen sich die Patienten einer schmerzhaften Elektrolyse unterziehen. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig, da dabei jeder einzelne Haarschaft verödet werden muss.

Erst neuerdings sind lasermedizinische Behandlungen in den Vordergrund gerückt, die z. T. effektiver und weniger belastend sein sollen.

Auf die stimmlichen Probleme sowie auf die Reduktion der Prominentia laryngis wird in den weiteren Abschnitten eingegangen.




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