Copyright © 2011-2021 Nikita Noemi Rothenbächer- Alle
Rechte vorbehalten!
Bearbeitet von Nikita Noemi
Rothenbächer 2013
Bitte kopiert den Link und gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Eindeutige
Begriffs-Erklärung von Ausdrücken welche in meinen Berichten vor kommen!
Meine sehr geehrten Damen und Herren liebe Blog- Besucher in einigen Mail wurde mir Mitgeteilt das viele von euch mit den Begriffen einige Schwierigkeiten haben, aus diesem Grund hier eine genaue Erklärung der Begrifflichkeiten!
Viel Spaß beim Lesen mfg Nikita Noemi
Eindeutige
Begriffs-Erklärung von Ausdrücken welche in meinen Berichten vor kommen!
Trans*Menschen überschreiten die in westlichen
Gesellschaften fest verankerte Einteilung aller Menschen in zwei Geschlechter,
indem sie ihr Geschlecht verändern bzw. wechseln.
Systematisch erhobene Daten zur Benachteiligung von
Trans*Personen in Deutschland gibt es nicht. Über ihre soziale Situation ist
abseits des medizinischen Diskurses und der Beratungsarbeit sehr wenig bekannt.
Internationale Studien belegen, dass Trans*Personen in allen
Bereichen des täglichen Lebens, insbesondere auch im Arbeitsleben, massiven
Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Diese reichen von Benachteiligung beim Zugang zum
Arbeitsmarkt und bei Karrierechancen über Ablehnung und Belästigungen bis hin
zu Gewalt. Trans*Personen sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitsverlust,
Arbeitslosigkeit sowie Armut betroffen und arbeiten sehr oft unter ihren
Qualifikationen. Sie berichten von transphoben Verhaltensweisen von Kolleg_innen
und Vorgesetzten sowie struktureller Benachteiligung durch den
institutionalisierten medizinischen und juristischen Umgang mit
Transgeschlechtlichkeit.
Laut EU-Rechtsprechung sind Trans*Personen im
Antidiskriminierungsrecht unter dem Merkmal „Geschlecht“ geschützt; in
Deutschland zusätzlich unter der Sonderregelung der „sexuellen Identität“.
Mangels Präzedenzfällen besteht Rechtsunsicherheit über den
Diskriminierungsschutz im AGG von Trans*Menschen in Deutschland.
Es bedarf der breiten und nachhaltigen Sensibilisierung und
Fortbildung in Bezug auf die soziale, rechtliche und Diskriminierungssituation
von Trans*Personen u.a. in allen Ebenen von Unternehmen, Organisationen und
Ämtern, im Gesundheitswesen sowie im Bereich der Rechtsprechung und
juristischen Beratung.
Dazu zählen Gender Mainstreaming und Antidiskriminierungsstrategien,
die eine Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und Ausdrucksweisen zugrunde
legen und explizit thematisieren.
Bei der Konzeption und Implementierung von
Gleichstellungsmaßnahmen ist die Expertise von Trans*Organisationen unerlässlich.
Begriffsanalyse:
Trans*Konzepte und Identitätsbegriffe
Die ausgewerteten internationalen Studien sowie
Veröffentlichungen und Internetauftritte deutscher Trans*Gruppen und
-Organisationen weisen eine Vielzahl von Selbstbezeichnungen und Definitionen
auf.
Das Spektrum reicht von Begriffen medizinischer Prägung wie Transsexuelle
und Transvestiten über alternative bzw. weiter gefasste Begriffe wie
Transgender, transidentisch, Transfrau/Transmann, trans* bis hin zur
Positionierung jenseits der Geschlechterpolarität mit Bezeichnungen wie
weder*noch*, (gender)queer u.a.
Oft sind die Autor_innen um einen Oberbegriff für
verschiedene Trans*Identitäten und Lebensweisen bemüht, weisen jedoch auf die
Schwierigkeit hin, diese zusammenzufassen.
Die sorgfältige Begriffsanalyse bildet die Basis für einen
sensiblen Sprachgebrauch, um das große Spektrum von Trans*Identitäten und
-Lebenswelten möglichst inklusiv in den Blick nehmen und die betreffenden
Menschen ansprechen zu können.
Es folgt ein
Überblick über verwendete Trans*Konzepte und – soweit nachvollziehbar – deren
Begriffsgeschichte.
Trans
Trans* ist ein recht junger, im deutschsprachigen Raum
inzwischen verbreiteter, weit gefasster Oberbegriff für eine Vielfalt von
Identitäten und Lebensweisen. Dabei dient der Stern * als Platzhalter für
diverse Komposita.
Trans* findet Verwendung in einem Spektrum von trans*, LSBT-und
queer-feministischen Kontexten, die von Selbsthilfe- bis hin zu aktivistischen
Gruppen reichen.
Aufgrund dieser Verbreitung und Inklusivität verwenden wir
Trans* als Oberbegriff, um ein breites Spektrum von Identitäten, Lebensweisen
und Konzepten zu bezeichnen, auch solche, die sich geschlechtlich nicht
verorten (lassen) möchten. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, die jeweils
spezifischen Erfahrungen, Positionen und Selbstbezeichnungen zu differenzieren
und zu benennen, die im Folgenden vorgestellt werden. Die Schwierigkeiten und
Grenzen eines Oberbegriffs sind uns bewusst.
Trans
Trans (ohne *) wird seit Ende der 1990er-Jahre, insbesondere
im englischen Sprachraum, als möglichst inklusiver Oberbegriff verwendet (vgl.
Whittle 2006).
Jedoch problematisieren einige Autor_innen die Weiße und westliche Prägung von Begriffen für
Menschen, die Geschlechtergrenzen überschreiten, und plädieren für eine
differenzierte Bezeichnungspraxis, die Selbstbezeichnungen von People of Color zur Sprache bringt (vgl. Roen 2006; Juang
2006).
Transgender
Virginia Prince (1912–2009) prägte den Transgender-Begriff
in den 1970er-Jahren in den USA. Sie lebte als Frau, ohne ihren „männlichen“
Körper operativ verändern zu lassen, und fand ihre Lebensweise weder mit dem
Begriff „Transvestit“ noch mit dem der „präoperativen Transsexuellen“
repräsentiert. Mit der Selbstbezeichnung „Transgenderist“ grenzte sie sich von
der Pathologisierung durch den medizinisch-psychiatrischen Diskurs ab: „We
ain’t broken – so stop trying to fix us!“
Im Laufe der 1990er-Jahre wurde der Transgender-Begriff
ausgeweitet und wird u.a. verwendet für
andere Weisen von Geschlechtswechsel bzw. -veränderung, als es das medizinische
Transsexualitätsmodell vorsieht, als
politischer Begriff für Identitäten und Lebensweisen, die das Zwei-Geschlechter
Modell infrage stellen, als Oberbegriff
für vielfältige Weisen von Trans*.
Die Verwendung als Oberbegriff ist verbreitet, stößt jedoch
auch auf Kritik: So lehnen es transsexuelle Menschen z.T. ab, sich unter der
Kategorie Transgender subsumieren zu lassen, vor allem wenn sie ihren
Geschlechtswechsel innerhalb einer Zwei-Geschlechter Struktur verorten und sich
klar von geschlechtlicher Uneindeutigkeit unterschieden wissen möchten Transgeschlechtlichkeit
„Transgeschlechtlich“ beschreibt eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten und
Ausdrucksweisen jenseits der Zwei-Geschlechter-Norm, ohne auf das medizinische
Vokabular zurückzugreifen.
Transidentität
Diese Wortschöpfung aus dem deutschen Sprachraum verzichtet
auf den irritierenden Sexualitätsbegriff in „transsexuell“ und betont
stattdessen den Identitätsaspekt. So definieren sich manche Trans*Menschen als
transidentisch oder Transident.
Transsexuell/Transsexualität
Als Transsexuelle bezeichnen sich Menschen, die sich mit dem
„Gegengeschlecht“ des ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts
identifizieren.
Oft ist ihnen die Veränderung ihres Körpers mittels
Hormonen, sogenannten geschlechtsangleichenden Operationen und anderen
Schritten ein starkes Bedürfnis, weil sie ihren Körper (in individuell
unterschiedlichem Ausmaß) als nicht stimmig empfinden und dies als leidvoll
erleben.
Transsexualität ist eine medizinisch-psychologische
Kategorie und in ihrer heutigen Form in den 1950er-Jahren geprägt worden. Der
Begriff umschreibt das andauernde, starke Bedürfnis, dem „Gegengeschlecht“
anzugehören und den Körper diesem angleichen zu wollen.
Manche sich als transsexuell identifizierende Menschen
füllen den Begriff in Anlehnung an das medizinische Konzept, andere auf
individuelle Weise. So können sich durchaus auch Personen selbst als
transsexuell definieren, die keine, nur manche oder andere als dem medizinischen
Standard entsprechende Körperveränderungen anstreben.
Transvestit/Transvestitismus
Auch diese Begriffe entstammen der
medizinisch-psychologischen Diagnostik. Sie bezeichnen das Tragen
„gegengeschlechtlicher“ Kleidung (engl. Cross-Dressing), um zeitweilige Zugehörigkeit
zum „anderen Geschlecht“ zu erleben, ohne den Wunsch nach dauerhaftem Geschlechtswechsel
oder chirurgischen Eingriffen.
Meist sind dabei Personen im Blick, deren zugewiesenes
Geschlecht männlich ist. Jedoch gibt es auch selbstidentifizierte
Transvestitinnen bzw. Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht „weiblich“
lautet (vgl. Sullivan 2006).
Der Begriff des „fetischistischen Transvestitismus“
verbindet das Tragen „gegengeschlechtlicher“ Kleidung mit sexueller Motivation.Manche
Trans*Menschen identifizieren sich selbst als Transvestiten oder Cross-Dresser grenzen
sich jedoch von der verbreiteten pejorativen Bedeutung des Begriffs bzw. der negativen
Besetzung einer Verbindung der Geschlechtsveränderung mit sexueller Stimulation
ab (vgl. Prince 1997).
Transfrau
Transfrauen leben im selbstgewählten weiblichen Geschlecht
(bei vormals zugewiesenem männlichen Geschlecht).
Je nach eigener
Perspektive und/oder Verortung im Spektrum von transsexuell, transgender,
trans* etc. verstehen sich Transfrauen z.T. auch als Transweiblichkeiten,
Mann-zu-Frau-Transsexuelle (MzF – bzw. aus dem Englischen MtF oder M2F für
„male to female“) oder Mann-zu Frau-Transidenten.
Transmann
Transmänner leben im selbstgewählten männlichen Geschlecht
(bei vormals zugewiesenem weiblichen Geschlecht). Je nach eigener Perspektive
und/oder Verortung im Spektrum von transsexuell, transgender, trans* etc.
verstehen sich Transmänner z.T. auch als Transmännlichkeiten,
Frau-zu-Mann-Transsexuelle (FzM – bzw. aus dem Englischen FtM oder F2M für
„female to male“), Frau-zu-Mann-Transidenten. „Transmann“ wird im
deutschsprachigen Raum auch als weit gefasster Begriff verwendet für alle
Menschen, die sich mit ihrem ehemals weiblichen Geburtsgeschlecht nicht oder
nur teilweise identifizieren können.
Frau/Mann
mit transsexueller/transidentischer Vergangenheit
Diese Bezeichnung wählen manche Menschen, für die Trans*
keine Identität und kein Lebenskonzept, sondern ein Durchgangsstadium auf dem
Weg in ihr Identitätsgeschlecht als Frau oder Mann ist.
Drag King
Drag Kings sind – meist, nicht immer – Personen, denen bei
der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde, und die u.a. im Rahmen
von Performances Männlichkeiten darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten
Einsatz von Geschlechterzeichen (z.B. Bärte, Körpersprache, Kleidung) geht es
dabei z.T. um das Aufzeigen der Konstruiertheit von Geschlecht, aber auch
teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.
Drag Queen
Drag Queens sind – meist, nicht immer – Personen mit
männlichem Geburtsgeschlecht, die u.a. im Rahmen von Performances
Weiblichkeiten darstellen bzw. parodieren. Beim gezielten Einsatz von
Geschlechterzeichen geht es dabei z.T. um das Aufzeigen der Konstruiertheit von
Geschlecht, aber auch teilweise um den Ausdruck eigener Identitäten.
Intergeschlechtliche
Menschen
Intergeschlechtliche Menschen (auch: Intersexuelle,
Inter*Personen, Zwitter, Hermaphroditen) werden mit körperlichen Merkmalen
geboren, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten.
Intergeschlechtliche Kinder sind immer noch sehr oft normierenden medizinischen
(operativen und anderen) Eingriffen mit dem Ziel der Herstellung
geschlechtlicher Eindeutigkeit ausgesetzt. Diese Praktiken werden von
Intersex-Organisationen als Menschenrechtsverletzungen kritisiert.
Zwischen den Diskriminierungs- sowie
Menschenrechtssituationen intergeschlechtlicher und trans* Menschen, ihren
Anliegen sowie der unterschiedlichen Positionierung in den Feldern Recht und
Medizin ist sorgfältig zu unterscheiden (vgl. Kromminga 2005;Klöppel 2010).
Manche Menschen verorten ihre Erfahrungen sowohl im Bereich
der Intergeschlechtlichkeit als auch in dem der Trans*Lebensweisen.
Transe
Manche Trans*Personen/-Gruppen eignen sich den ursprünglich
pejorativen Begriff „Transe“ als Selbstbezeichnung an, andere empfinden ihn
jedoch weiterhin als abwertend und lehnen ihn ab.
Tunte
„Tunte“ ist ein deutschsprachiger Begriff für Personen –
meist, nicht immer – männlichen Geburtsgeschlechts, die Weiblichkeiten
darstellen und parodieren, z.T. als Kritik an herrschenden Geschlechter- und
Sexualitätsnormen oder als bewegungspolitische Gesellschaftskritik.
Queer/queer
lebende Menschen
Queer fungiert nicht als Identitätsbegriff, sondern verweist
u.a. auf Praktiken und gesellschaftliche Positionen, die zweigeschlechtliche
und heterosexuelle Normen infrage stellen.
Zwischengeschlechtliche
Menschen
Zwischengeschlechtlichkeit umfasst verschiedene
Selbstdefinitionen und Lebensweisen zwischen den üblichen zwei Geschlechtern
bzw. jenseits davon. Dies kann sich sowohl auf trans* als auch auf
intergeschlechtliche Menschen beziehen.
In dieser Expertise ist in der Regel von zwischengeschlechtlichen
Selbstdefinitionen und Lebensweisen im trans* Kontext die Rede, u.a. von
Menschen, die sich als dazwischen/inbetween, als weder*noch*oder
sowohl-als-auch verstehen und dies auf unterschiedliche Weise ausdrücken, mit und
ohne Körperveränderungen.
Weitere Alternativen zu zweigeschlechtlichen Konstrukten,
oft aus dem englischen Sprachraum, finden gelegentlich Verwendung in hiesigen Trans*Kontexten,
z.B. genderqueer, polygender, gender bender, pangender, no gender, gender
variant, gender non-conforming, cross-gender.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen