Dienstag, 10. Juni 2014

Transsexualität und Gesellschaft wie Familienbande

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2014

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Transsexualität und Gesellschaft
Die Realität in der Beurteilung von Geschlechtsidentitätsstörungen durch den „recht und billig“ denkenden Mann auf der Straße ist nicht ermutigend. Nach wie vor wird Transsexualität als sündenhaft, als krankhaft oder sogar sittenwidrig beurteilt, weswegen Betroffene einer starken Stigmatisierung ausgesetzt sind. Transgenderpersonen sind in ihrer Psyche sehr labil und anfällig, weil sie ein Leben lang um Akzeptanz kämpfen müssen, häufig aber enttäuscht werden.

Im Jahre 2010 gab es in Österreich eine spektakulären Fall von Transsexualität, der an die Öffentlichkeit gelangte. Ein Lehrer ging als Mann in die Ferien und kam als Frau wieder. Das war den Schulbehörden offenbar kein Problem, dafür aber den Eltern der Schüler. Sie protestierten gegen die Vorgansweise der Behörden und sahen in deren Vorgangsweise eine Gefährdung der Sittlichkeit ihrer Kinder.
Kann es ein schlimmeres Zeichen geben für den Unverstand der Gesellschaft gegenüber dem Phänomen der Transsexualität?! Aufklärung tut Not! 

Der Umgang mit transsexuellen Personen verlangt eine hohe Sensibilität. Selbst für den Therapeuten ist es manchmal nicht einfach, sich auf das verletzliche Seelenleben von transsexuellen Personen einzustellen.

Das Leben Transsexueller ist geprägt von einem lebenslangen Kampf. Zuerst zielt das gesamte Bestreben auf Akzeptanz ihrer selbst entdeckten Transsexualität ab, auf die Durchsetzung geschlechtsanpassender Maßnahmen, deren Verwirklichung durch Gesetze und Restriktionen verhindert werden soll. Unverständnis gegenüber ihrem Bestreben ist an der Tagesordnung, selbst von Leuten, von denen Fachkompetenz erwartet werden könnte. Danach beginnt der Konflikt mit der Gesellschaft von neuem. Die Eingliederung in die Gesellschaft ist mit Hindernissen gepflastert, die berufliche Laufbahn wegen der Stigmatisierung gehemmt. Auch der Wunsch nach einer tragfähigen Beziehung wird häufig enttäuscht.

Transsexuelle Personen sind deshalb in einem besonders hohen Ausmaß von psychischen Erkrankungen und sogar Selbstmord betroffen.

Diese düstere Bild soll nicht bedeuten, dass Transsexuellen der von ihnen gewünschte und eingeschlagene Weg verweigert werden sollte, es ist vielmehr ein Appell an mehr Toleranz in der Gesellschaft, denn es ist die Gesellschaft, die krank macht, nicht die Transsexualität

Gelänge es, für die Bedürfnisse transsexueller Personen mehr Verständnis  auf zu bringen, aus ihrem „Anderssein“ kein Drama zu machen, würden sich viele Probleme von Personen mit GIS vermeiden lassen. 

Transsexuelle und Familienbande
Überraschenderweise müssen sich Transgenderpersonen gerade bei ihren „Liebsten“ in besonderer Weise behaupten. Deswegen sind nicht selten Eltern oder andere nahe Angehörige die letzten, die in das persönliche Geheimnis der Transsexualität eingeweiht werden, entweder um sie nicht zu enttäuschen oder aber um von Ihnen nicht kritisiert zu werden. Die von Menschen, von denen man sich geliebt wähnte, geäußerte Kritik wiegt besonders schwer und stürzt die betroffenen Personen noch weiter in Selbstzweifel. Gerade die eigene Familie, von der Rückhalt und Verständnis erwartet werden sollte, fällt dem Transsexuellen nicht selten in den Rücken, schämt sich für die zugefügte Schande, für das Versagen der Erziehung (das es natürlich nicht gibt!). Es gibt viele Beispiele aus der Praxis, die dies belegen und das Unverständnis selbst gebildeter Personen gegenüber transsexuellen Angehörigen zu Tage bringen.
„Transsexuelle Personen lehnen ihr Geburtsgeschlecht ab, dessen körperliche Merkmale und die an die biologische Geschlechtszugehörigkeit geknüpften Rollenanforderungen“. Sie empfinden das Leben in Ihrem biologischen Geschlecht als „Irrtum der Natur“ und haben den unabänderbaren Wunsch, ein gegengeschlechtliches Leben zu führen (Beier, Bosinski, Loewit 2005).                                                            

„Definitionsgemäß besteht der Wunsch, als Angehöriger des anderen anatomischen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach hormoneller und/oder chirurgischer Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen“. (F 64.0 nach ICD-10).

Die („echte“) transsexuelle Geschlechtsidentitätsstörung gilt als unveränderbar.

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