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Nikita Noemi Rothenbächer 2014
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Bundes
Von straffer
Männerbrust zu Körbchengröße B
An der Männerbrust lagert sich oft Fettgewebe an oder das
Drüsengewebe beginnt zu wachsen.
In Deutschland haben mehr als die Hälfte der Männer mit
einer Vergrößerung der Brust zu kämpfen. Ursachen dafür gibt es viele und oft
muss die wachsende Männerbrust ärztlich behandelt werden.
Was für Frauen als Schönheitsideal gilt, ist für Männer ein
Auslöser für Scham. Eine Männerbrust sollte schließlich durchtrainiert sein und
nicht unnatürlich groß werden. Je nach Alter leidet dem Hamburger Institut für
Männergesundheit zufolge etwa die Hälfte der männlichen Deutschen unter einer
Vergrößerung der Brust. Die Veränderung kann ihre Ursachen in Nebenwirkungen von
Medikamenten haben, eine Folge von Übergewicht sein, aber auch ein Symptom für
eine Vielzahl von Krankheiten. Die vermehrte Bildung des Drüsengewebes wird als
Gynäkomastie bezeichnet.
Während bei der sogenannten normalen Gynäkomastie die
Ursachen in Hormonschwankungen bei Neugeborenen, Pubertierenden oder Älteren
sowie in übermäßiger Ernährung liegen, ist die krankhafte Gynäkomastie meist
auf ernstere Auslöser bis hin zum Tumor zurückzuführen. Deshalb raten Experten,
bei einer vergrößerten Männerbrust spätestens im Erwachsenenalter und bei
ungleichmäßiger Ausprägung einen Urologen oder Brustspezialisten aufzusuchen.
Psychische Belastung
und physische Beschwerden
Schließlich entfallen ein Prozent aller
Brustkrebserkrankungen auf Männer. Vier bis fünf Fälle pro Jahr sieht auch
Professor Andree Faridi am Vivantes Klinikum Am Urban in Berlin. Der Gynäkologe
und Chefarzt des Zentrums für Brusterkrankungen ist spezialisiert auf die
Behandlung und operative Verkleinerung der Männerbrust. Seiner Erfahrung nach
sind sogar bis zu zwei Drittel der männlichen Deutschen im Alter über 50 von
dieser Veränderung betroffen. Sie leiden ebenso wie die jüngeren vor allem
unter der psychischen Belastung und manchmal auch unter physischen Beschwerden
wie einem Spannungsgefühl in der Brust oder einer erhöhten
Berührungsempfindlichkeit.
Die Auslöser für das verstärkte Wachstum der Brustdrüsen
sind dem Berliner Chefarzt zufolge verschieden. Vor allem bei Jugendlichen und
bei älter Werdenden kann eine Mehr-Produktion der Östrogene diese Veränderung
hervorrufen (siehe Infobox). Denn gerade das Gewebe der Männerbrust reagiert
auf das weibliche Geschlechtshormon. So kann etwa eine Hormonbehandlung infolge
der Behandlung eines Prostatakarzinoms oder ein östrogenproduzierender Hodentumor
die Brüste beim Mann wachsen lassen.
Auch der Hopfen im
Bier enthält Östrogene
Auch in der Ernährung liegt demnach eine häufige Ursache für
das Drüsenwachstum. Nicht nur das Wieviel beim Essen ist entscheidend für die
Größe der Männerbrust. Hormonbehandeltes Fleisch, jede Art von Testosteron oder
Anabolika zur Unterstützung des sportlichen Muskelaufbaus steigern den
Östrogenhaushalt. Auch der übermäßige Genuss Bier wird für die wachsende
Oberweite verantwortlich gemacht. Denn die für den Brauvorgang verwendeten
Hopfenblüten enthalten Phytoöstrogene, die den Hormonhaushalt beeinflussen
sollen. "Der klassische Biertrinker hat meistens nicht nur einen Bauch,
sondern auch besonders ausgeprägte Brüste", so Faridis Erfahrung.
Besonders in den Nebenwirkungen zahlreicher Medikamente
gegen bestimmte Beschwerden oder Krankheiten sieht der Chefarzt eine häufige
weitere Ursache für eine Männerbrust. Dazu gehören Säureblocker, Neuroleptika,
Blutdrucksenker, Beta-Blocker, Medikamente gegen Aids und Präparate für nicht
hormonell behandelte Prostatakrebs-Patienten. Auch Konsumenten von Heroin,
Hasch, übermäßig viel Zigaretten und Alkohol zählt Faridi zur Risikogruppe.
Operationen der
Männerbrust gelten als Wachstumsmarkt
Nicht bei jedem Betroffenen gelingt es, die Drüsenvergrößerung
durch das Absetzen der Medikamente oder eine Änderung der Lebensweise wieder
rückgängig zu machen. Wer sich auf lange Sicht nicht mit einer unnatürlich
große Männerbrust abfinden will, dem bleibt nur ein korrigierender Eingriff
beim Facharzt: eine Fettabsaugung oder eine Brustverkleinerung, die inzwischen
aber beinahe ohne sichtbar bleibende Narben vollzogen werden kann. Die OP gilt
mittlerweile als Wachstumsmarkt. In Großbritannien ist sie nach Angaben der
Britischen Vereinigung der Ästhetischen Chirurgie der am schnellsten wachsende
Bereich der Schönheitschirurgie.
"Eine Operation sollte der Risiken wegen dennoch die
letzte Option einer Behandlung sein", appelliert auch der ärztliche
Direktor der Hamburger Klinik Pöseldorf Holger Fuchs. Dennoch weiß der Facharzt
für plastische ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, wie hoch der
Leidensdruck bei betroffenen Männern sein kann. Nicht selten erlebt er in
seiner Klinik "schlanke Männer mit Körbchengröße B". Im Alltag würden
sie sich ähnlich wie Frauen mit sehr großen oder sehr kleinen Brüsten oft unter
zu weiter Kleidung verstecken. "Männer können Tausend Ausreden finden,
warum sie von ihrer Partnerin nicht anfassen lassen oder am Strand ihr T-Shirt
nicht ausziehen wollen", sagt Fuchs über die enorme Tabuisierung des
Themas Männerbrust selbst unter Männern. "Eine Brust gilt als
Verweiblichung. Deshalb mögen sie nicht darüber sprechen."
Übrigens: Ob die Auslöser für das Wachstum der Brustdrüsen
von Männern denn auch bei Frauen wirken, kann Chefarzt Faridi nicht sagen. Das
habe bisher schlicht noch niemand untersucht.
Die testikuläre Feminisierung
Was ist testikuläre Feminisierung?
Bei der testikulären Feminisierung handelt es sich um eine
Hormonrezeptormangel-Erkrankung, die zu Fehlbildungen der Geschlechtsorgane mit
begleitender Sterilität führt. Dieser Mangel wird verursacht durch einen
genetisch bedingten Defekt am Androgenrezeptor. Dies bedeutet, dass das äußere
Erscheinungsbild (d. h. der Phänotyp) weiblich ist, genetisch aber ein
männlicher (46, XY) Chromosomensatz (Karyogramm) mit männlichen
Geschlechtsdrüsen vorliegt.
Die testikuläre Feminisierung, ist auch als
Pseudohermaphroditismus oder "hairless women" bekannt.
Welche Ursachen hat die testikuläre
Feminisierung/Pseudohermaphorditismus?
Die embryonale Entwicklung wird durch körpereigene
Botenstoffe, sogenannte Hormone gesteuert. Damit das Hormon an einer
Körperzelle seine regulierende Wirkung entfalten kann, benötigt diese einen
Rezeptor.
Pseudohermaphroditismus-Patientinnen haben als
Geschlechtschromosom sowohl ein X- als auch ein Y-Chromosom, was eine männliche
geschlechtliche Entwicklung implizieren müsste.
Aufgrund des Rezeptormangels für Androgene, einer Gruppe von
entscheidenden männlichen Geschlechtshormonen, können diese ihre Wirkung in den
Körperzellen jedoch nicht entfalten.
Der Körper reagiert unter anderem mit einer vermehrten
Produktion von Östrogenen, Geschlechtshormonen, die für eine weibliche
geschlechtliche Entwicklung entscheidend sind.
In Verbindung mit weiteren biochemischen Reaktionen im
Organismus, führt dies letztendlich zu einer hyperöstrogenen Situation, welche
für die Feminisierung verantwortlich ist.
Wie äußert sich Pseudohermaphroditismus?
Die Patientin hat einen eindeutig weiblichen Phänotyp und
ist als weibliches Individuum aufgewachsen. In der Regel sind
Pseudohermaphroditismus-Patientinnen hoch gewachsen und "gut
aussehend".
Eine Scheide fehlt oder ist nur unvollständig entwickelt.
Ebenso verhält es sich mit Gebärmutter und Ovarien. Geschlechtsverkehr ist nur
nach Therapie möglich, eine Regelschwangerschaft ist aufgrund der fehlenden
Ovarien nicht möglich. Im Bauchraum sind in der Leistengegend versteckte Hoden
zu finden. Charakteristisch ist die fehlende Scham- und Axelbehaarung.
Auch bei dieser Erkrankung wird die Diagnose meist bei
jungen Frauen nach Ausbleiben der Regelblutung und/oder erfolglosem
Geschlechtsverkehr gestellt .
Das Wissen um das männliche Karyogramm und das Fehlen
weiblicher Geschlechtsmerkmale steht erfahrungsgemäß im direkten Gegensatz zu
der in der Pubertät entstehenden weiblichen Identität. Hieraus ergibt sich eine
enorme emotionale Stressbelastung, die in jedem Fall in das Therapiekonzept mit
einfliessen muss.
Die Häufigkeit der testikulären Feminisierung liegt neusten
Angaben zufolge bei ca. 1:25 000 Geburten.
Der Leistenhoden wird in vielen Fällen entfernt, das er ein
30%iges malignes Entartungsrisiko besitzt, d.h. in 30% der Fälle zu einem Tumor
entartet.
Pseudohermaphroditismus wird X-chromosomal rezessiv vererbt.
Scheidenaplasie
Verstehen - Wie entsteht das Syndrom?
Der Begriff Vaginalaplasie beschreibt die unvollständige
Ausbildung der weiblichen Scheide.
Hierbei endet die äußerlich unauffällige Scheide nach einer
Mulde, die unterschiedlich tief sein kann. Folglich kann die Scheide nicht alle
Funktionen und Anforderungen erfüllen.
Scheidenaplasie tritt in fast allen Fällen als
Krankheitszeichen (Symptom) eines der folgenden Krankheitsbilder (Syndrome)
auf: Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, testikuläre Feminisierung,
Swyer-Snydrom, Turner-Syndrom oder auch nach einer operativen
Gebärmutterentfernung.
Das Fehlen der Scheide geht in diesen Syndromen zumeist mit
anderen typischen Symptomen, wie dem Fehlen der Gebärmutter einher. Die meisten
Symptome können heutzutage aufgrund eines verstärkten Forschungsaufwandes
internationaler Kompetenzzentren auf verschiedene Weisen mit großem Erfolg
therapiert werden.
Oft kommt das Outing lange nach der Hochzeit
Unter welchem Leidensdruck stehen Transfrauen vor ihrem
Coming-Out?
Kurt Seikowski:
Männer werden so erzogen, dass sie ein spezielles Bild zu
erfüllen haben. Es ist für die Betroffenen dann besonders schwer, die
Weiblichkeit zu akzeptieren, die meist in der Kindheit schon hochkommt. Dieser
Teil der Persönlichkeit wird häufig verdrängt. Die Betroffenen versuchen immer
wieder, sich als Mann zu beweisen, besonders männlich zu sein. Dazu gehört auch,
eine Familie zu gründen und Kinder zu haben.
Das Leben ist ein Rollenspiel?
Die Betroffenen quälen sich viele Jahre. Sie sagen:
"Wenn ich mich in eine Frau verliebe, dann wird es sicher so, dass ich
meine männliche Rolle doch übernehmen kann!" Meist haben die Betroffenen
bereits heimlich weibliche Kleidung getragen, werfen die immer wieder weg;
kennen sich auch mit Schminkzeug aus, werfen das weg. Aber es kommt immer
wieder durch. Irgendwann wird der Druck noch größer. Bei den meisten kommt das
schlechte Gewissen und das Coming-Out aber später, lange nach der Hochzeit.
Wie erleben Betroffene dann diesen Wendepunkt, sich endlich
zu offenbaren?
Als Befreiung, als richtige Befreiung. Ganz viele waren
vorher mit psychosomatischen Beschwerden in Behandlung, hatten Depressionen,
Magenbeschwerden – und keiner ahnte die Ursache, weil die Betroffenen das
selbst vor Fachleuten verheimlichen. Die Verdrängung halten Körper und Psyche
aber nicht aus. Wenn sich die Patienten dann anvertrauen, verschwinden diese
Beschwerden meist.
Und wenn der frühere Mann bereits Kinder hat?
Kinder ab der Pubertät quälen sich zum Teil sehr mit dem
Gedanken. "Mein Papa, ich war immer so stolz auf ihn und jetzt ist er
plötzlich eine Frau. Das ist doch furchtbar!" Dann sollte man den Kreis
der Eingeweihten öffnen, damit auch über das Schulsystem helfend eingegriffen
werden kann. Aber auch bei den eigenen Eltern und dem Partner der Transfrau
kann das Entsetzen groß sein.
Wie lässt sich die Beziehung zum Lebenspartner retten?
Wenn eine Frau heterosexuell ist, gibt es zwei Varianten.
Sie denkt: "Wir bleiben zusammen, aber das ist vielleicht nur eine Phase
und vergeht" – das hoffen viele zunächst, funktioniert aber nicht. Bei
jungen heterosexuellen Frauen hält das nicht lange und die Beziehung geht in
die Brüche. Wir haben allerdings auch ältere Paare, wo sich der Mann nach
zwanzig oder 40 Jahren Ehe outet; die haben dann kaum noch Sex und sie stört es
weniger. Auch bei bisexuellen Frauen könnte eine Beziehung funktionieren.
Also sollte man sich in einigen Fällen sofort trennen?
Man muss sich austauschen. Ich sage aber immer: Nehmen Sie
sich nicht vor, unbedingt zusammen bleiben zu müssen. Das ist Quatsch. Jeder
kann sich neu verlieben. Wenn man heiratet und sich die ewige Treue verspricht –
das ist der größte Blödsinn, den man machen kann, denn das Leben kann immer
anders kommen.
Warum tun sich viele mit der Akzeptanz so schwer?
Wir wurden in einer statistischen Normalität erzogen. Es
gibt den klassischen Mann und die klassische Frau, und wenn man so geboren
wird, dann bleibt man so. Außerdem beobachte ich im Moment einen Trend zur
Transphobie. Das also die Menschen immer mehr nach "Ordnung"
schreien: "Was soll denn das? Jeder macht heutzutage, was er will. Jetzt
kommen diese Verrückten noch dazu!"
Dabei muss sich der Betroffene ja auch selbst neu finden...
Bei den älteren Mann-zu-Frau-Transsexuellen ist das Problem:
Dieser männliche Körper ist nicht zu verändern. Wenn da einer Schuhgröße 51 hat
und Hackenschuhe tragen will, das sieht schon komisch aus. Und alle gucken hin.
Dann müssen die Patienten lernen, dass sie auch so glücklich sein können. Zum
Lernprozess gehört auch, das man wie eine Frau laufen und sich zu schminken
lernt. Manche haben ein Spitzenkleidchen an, aber noch den poltrigen
Männerschritt drauf. Frauen, die Männer werden, haben diese Probleme nicht.
Ist dieser Prozess vom Mann zur Frau jemals abgeschlossen?
Nach der Operation sagen 90 Prozent meiner Patienten: Ich
bin jetzt eine Frau mit einer transsexuellen Vergangenheit. Denen geht es
richtig gut, viele verlassen meine Therapie. Sie sind dann angekommen.
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