Montag, 18. April 2016

Transsexualism is not based on an unbalanced hormones // Transsexualität erfolgt nicht aufgrund eines unausgeglichenen Hormonhaushalts

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016

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Sobald Menschen sich anders verhalten als es der Norm entspricht, wird dies von der Mehrheit hinterfragt. Gibt es dafür psychische oder gar biologische Gründe? Ähnlich verhielt es sich stets mit der Transsexualität. Forscher gingen jahrelang davon aus, dass Transsexualität durch ein Hormonungleichgewicht ausgelöst wird, ergo Krankheitscharakter besitzt. Dies konnte nun widerlegt werden und spricht Transsexuellen demnach ein Selbstbewusstsein zu, das ihnen stets abspenstig gemacht wurde. Als transsexuell wird man geboren.

Im Durchschnitt sind die Kinder sieben Jahre alt, wenn sie entdecken, dass sie mit dem falschen Geschlecht geboren worden sind. Dies belegte eine Studie an 101 jugendlichen Transsexuellen. Dieser Umstand liegt nicht in einem unausgeglichenen Hormonhaushalt begründe, was die These des Hirnforschers Georg Kranz von der Universität Wien belegt, die besagt, dass bereits während der Schwangerschaft, also im Mutterleib, die geschlechtliche Prägung vorgenommen wird.

Verdeutlichen lässt sich diese Annahme an einem Beispiel: Wird während des ersten Drittels der Schwangerschaft vermehrt Testosteron ausgeschüttet und gegen Ende der Schwangerschaft weniger, dann kann beispielsweise ein biologischer Mann mit weiblicher Prägung entsteht. Die Ursache liegt dabei im Mutterleib.

Lebensweise von Transsexuellen
Natürlich lassen sich individuelle Lebenswege nicht verallgemeinern und über einen Kamm scheren. Die Studie zeigt allerdings, dass das Outing von Transsexuellen zumeist erst zehn Jahre nach deren Erkenntnis im falschen Körper zu leben, erfolgt. Mit rund 17 Jahren outen sich die meisten Betroffenen. Transmänner, also körperliche Frauen mit einer männlichen Identität, outen sich etwa doppelt so häufig wie Transfrauen. Etwa zehn Prozent der Probanden konnten sich zu diesem Zeitpunkt noch keinem der zwei herkömmlichen Geschlechter zuordnen und befanden sich demnach noch auf der Suche nach ihrer geschlechtlichen Identität.

Die Psyche von Transsexuellen
Dass die Uneinigkeit über das biologische Geschlecht und die Identität bei den Betroffenen Spuren hinterlässt, ist zu erwarten. Betroffene sind deutlich häufiger von Übergewicht, Depressionen und Drogenmissbrauch betroffen. Die schwierige psychische Situation hinterlässt ihre Spuren. Der Leidensdruck der Betroffenen ist besonders während der Pubertät sehr hoch, da sich die sekundären Geschlechtsmerkmale zu dieser Zeit ausbilden und die Diskrepanz zwischen Körper und Selbstempfinden stetig vergrößert. Die aktuelle Forschung beschäftigt sich mehr denn je mit Hormontherapien, die Betroffenen den Umgang mit ihrer außergewöhnlichen Situation vereinfachen können. Dass Transsexualität keine Krankheit ist, ist ein erster Schritt in Richtung des Verständnisses für den Leidensdruck von Betroffenen.


Vor dem Transgender Day of Remembrance am 20. November hat die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Christine Lüders, transphobe Benachteiligungen und Gewalttaten verurteilt. „Diskriminierungserfahrungen transgeschlechtlicher Menschen sind trauriger Alltag in Deutschland. Leider tragen dazu auch diskriminierende Regelungen im deutschen Recht bei. So gilt Transsexualität noch immer als psychische Störung. Transgeschlechtliche Menschen, die eine rechtliche Anerkennung ihres Namens und Geschlechts oder den Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen suchen, stoßen auf etliche bürokratische Hürden.“

Lüders schlug deshalb vor, den im deutschen Transsexuellengesetz verankerten Zwang zur Psychotherapie aufzuheben. Diese ist Voraussetzung, um medizinische Maßnahmen wie eine Hormontherapie und geschlechtsangleichende Operationen zu erhalten. „Transsexualität ist keine psychische Störung. Diese Unterstellung missachtet das Selbstbestimmungsrecht und stigmatisiert Menschen, die ohnehin schon besonders unter Benachteiligungen leiden.“ Eine Änderung des Namens und Personenstands in Deutschland sollte auf einfachen Antrag hin möglich sein, forderte Lüders. Bislang erwartet Antragstellende ein gerichtliches Verfahren, in dem sie in mehreren Gutachten ihre Transsexualität nachweisen müssen.

Transgeschlechtliche Menschen erfahren auch in anderen Bereichen massive Diskriminierung. Laut einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) haben ein Drittel der Befragten physische Gewalt erlebt, zwei Drittel sexuelle Belästigung. Auch im Arbeitsleben, im Bildungsbereich und im Gesundheitswesen erfahren sie Benachteiligungen. Entsprechend sind sie überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit, Armut und schlechter Gesundheit gefährdet. Die Ausgrenzung führt häufig zu Isolation der Betroffenen. Jede dritte transgeschlechtliche Person hat bereits einen Suizidversuch hinter sich. Mit der Situation von transgeschlechtlichen Personen befasst sich auch eine von der Antidiskriminierungsstelle einberufene Kommission von Expertinnen und Experten, die ihre Ergebnisse im Dezember vorstellen wird.

„Um Vorurteile gegenüber transgeschlechtlichen Menschen abzubauen, müssen wir besser über ihre Lebenssituation aufklären“, so Lüders. „Statt Stereotypen brauchen wir sichtbare Vorbilder in Medien und Öffentlichkeit. Nur wenn wir Transphobie als gesellschaftliches Problem ernst nehmen, wird es auch weniger Gewalttaten gegen transgeschlechtliche Menschen geben.“

Am Transgender-Gedenktag („Transgender Day of Remembrance“) wird der Menschen gedacht, die aus transphoben Motiven getötet wurden. Zwischen dem 1. Oktober 2014 und dem 30. September 2015 wurden weltweit 271 Morde an Transgender-Personen bekannt


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