Freitag, 20. Mai 2016

The "mafia state" of Vladimir Putin and Transgender? /// Der "Mafia-Staat" des Wladimir Putin und Transgender?

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016

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Der "Mafia-Staat" des Wladimir Putin und Transgender?

Die USA geben sich als Verbündeter Moskaus, doch die von Wikileaks veröffentlichten Depeschen zeichnen ein anderes Bild. "Brutal und korrupt" sei Russland, der Kreml erscheint als Zentrum des Korruptions-Sumpfes. Premier Putin soll von einem spektakulären Mord gewusst haben.
Die willkürliche Gewalt in Russland erreicht mit dem Nemzow-Mord eine neue Qualität. Das Land entwickelt sich zu einer Diktatur der reinen Selbsterhaltung.
Das Ausmaß der Verbindungen der russischen Staatsspitze zur organisierten Kriminalität wurde lange Zeit verdrängt.

Aber auch mit den Gesetzen gegen so genannte Homo-Propaganda, wie beispielswiese in Russland, werden Menschenrechte von LGBTTI missachtet. Sie befeuern homophobe Ressentiments und öffnen Tür und Tor für behördliche Willkür. Somit kann – angeblich zum Schutz der Kinder – praktisch jedes öffentliches Bekenntnis zu Homosexualität oder Transsexualität bestraft werden.

Solche diskriminierenden Gesetze beschränken die Rechte von LGBTTI und tragen zu einem Klima der Ausgrenzung und des Hasses ihnen gegenüber bei.
Russland unter der Bettdecke: Kein Führerschein mehr für Transsexuelle, Transgender und Menschen mitanderen „sexuellen Störungen“

Russland hat transsexuelle und transgender Menschen unter denen gelistet, die in Zukunft keinen Führerschein mehr erwerben können.

Fetischismus, Exhibitionismus und Voyeurismus sind ebenfalls unter den „mentalen Störungen“, die bewirken, dass Menschen jetzt vom Autofahren ausgeschlossen sind.

Die russische Regierung sagt, dass sie jetzt die medizinischen Kontrollen für Autofahrer verdichtet, weil es in Russland zu viele Verkehrsunfälle gebe. Spielsucht und Kleptomanie sind ebenfalls auf der Liste. Russische Psychiater und Menschenrechtsaktivisten haben diese Entwicklung verurteilt.
„2013 erklärte Russland „die Förderung nicht-traditioneller Lebensstile“ für illegal.

Valerij Jewtuschenko von der Vereinigung russischer Psychiater äußerte seine Besorgnis über die Restriktionen bei einem Interview mit dem russischen Dienst der BBC. Er sagte, es würden einige Menschen vermeiden, psychiatrische Hilfe zu suchen, da sie ein Fahrverbot fürchteten.

Die Vereinigung russischer Menschenrechtsanwälte nannte das neue Gesetz „diskriminierend“ und sagte, sie werde vom russischen Verfassungsgerichtshof eine Klarstellung fordern und die Unterstützung internationaler Menschenrechtsorganisationen suchen.

Doch die Gewerkschaft der Berufskraftfahrer unterstützt das Gesetz. „Wir haben zu viele Tote auf der Straße, und ich glaube, wenn man die medizinischen Anforderungen für Bewerber hochsetzt, ist das voll gerechtfertigt“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende, Alexander Kotow.


Es stellte sich heraus, das die oben benannten Tatsachen eine reine Spekulation sei und nichts mit der Wahrheit zu tun hat, sondern es so erscheinen müsse: „Entscheidungen über Führerscheinentzug werden von einer psychiatrischen Kommission vorgenommen. Ich finde es schwer zu glauben, dass selbst in Russland, irgendein Psychiater zu dem Schluss kommen könnte, dass Transgender-Personen nicht befähigt sind zum Autofahren. Natürlich wird das nicht passieren.“

„Die gesetzliche Ergänzung bezieht sich ausschließlich auf diejenigen Personen die nachweislich unter chronischen und langwierigen psychischen Krankheiten mit ernsthaften und nachhaltigen Symptomen leiden. Diese Definition umfasst weit weniger als ein Prozent der Patienten in der Kategorie Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen wie von der WHO klassifiziert.“

Als Homo lieber nicht nach Russland


In Russland ist „Schwulenpropaganda“ verboten, die Bundesregierung warnt Homosexuelle deshalb vor Reisen in das Land. Das sei nicht genug, kritisieren Grüne.

Die Bundesregierung hat für Schwule, Lesben und Transgender einen Reisehinweis für Russland erlassen. Anlass ist eine Gesetzesänderung vom März 2012, die „Propaganda von Homo-, Bi- oder Transsexualität gegenüber Minderjährigen“ unter Strafe stellt.

Zunächst trat das Gesetz in St. Petersburg in Kraft. Inzwischen wird es auch in anderen Städten debattiert und wurde Ende März auch ins nationale Parlament eingebracht.

Das Auswärtige Amt hat nun seine Reisehinweise für Russland ergänzt. Zwar sei Homosexualität in Russland nicht strafbar, „jedoch ist die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaft in der russischen Gesellschaft weniger ausgeprägt als in Westeuropa.“ Trotz internationaler Proteste seien in russischen Regionen Gesetze verabschiedet worden, wonach die öffentliche Demonstration und Unterstützung von Homosexualität mit Geldstrafen geahndet werden kann, heißt es in dem Reisehinweis.

Wie aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen hervorgeht, kritisiert die Bundesregierung dieses Gesetz zwar und „mahnt gegenüber der russischen Seite weiterhin an, bestehende Defizite zu beseitigen“. Doch für die Grünen geht das nicht weit genug. Volker Beck, menschenrechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, kritisiert, dass die Bundesregierung keine Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung in Russland und Osteuropa hat. „Damit lässt sie die deutschen Reisenden – vor allem aber die russischen Schwulen und Lesben – mit dieser Warnung allein im Regen stehen“.

Zugleich warnt Beck vor einem Rollback in Osteuropa, da auch in der Ukraine und in Städten in Moldavien und Ungarn ähnliche Gesetzesinitiativen vorbereitet werden. Während etwa der Europarat dazu eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet hat, habe die Bundesregierung „außer warmen Worten und freundlichen Tipps keine Strategie und kein koordiniertes Handeln zu bieten“, sagt Beck.
Demoverbot statt Jugendschutz

Das Gesetz gegen so genannte „Schwulenprogaganda“ soll in Russland offiziell Kinder und Jugendliche schützen. In den vergangenen Monaten führte es mehrmals zu Demonstrationsverboten und Festnahmen von Homo-Aktivisten, die teils zu Geldstrafen verurteilt wurden. Zudem befürchten Gegner des Gesetzes, dass die Maßnahme nur ein Vorbote für eine neue Unterdrückung von Homosexuellen in Russland ist.
Trotz aller Kritik an mangelnden Strategien ist die Maßnahme der Bundesregierung, für Russland einen Reisehinweis für Homosexuelle zu erlassen, beachtenswert. Ähnliche Hinweise gibt es in der Regel nur für Länder, in denen Homosexualität unter Strafe steht, oder gewalttätig verfolgt wird. Zwar beantwortet die Regierung nicht, ob sie in dem russischen Gesetz nun eine Kriminalisierung von Homos sieht, ihr Reisehinweis lässt diese Vermutung allerdings zu.

Propaganda ab sofort verboten


In St. Petersburg ist "Propaganda für Homosexualität" ab jetzt eine Straftat. Was Propaganda ist, entscheidet die Behörde im Einzelfall. Oppositionelle sind empört.

Trotz heftiger Proteste von Homosexuellen hat das Stadtparlament in St. Petersburg ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das „Propaganda für Homosexualität“ unter Strafe stellt.

26 Abgeordnete in Russlands zweitgrößter Stadt stimmten am Mittwoch in dritter und letzter Lesung für das Gesetz, nur fünf votierten dagegen. Wer künftig „in öffentlichen Aktionen“ vor Minderjährigen über Homo-, Bi- und Transsexualität aufklärt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu einer Million Rubel (rund 26.000 Euro) rechnen.

Die Homosexuellenbewegung kritisiert das Gesetz als hochgradig gefährlich, weil die Auslegung von „Propaganda“ allein im Ermessen der Behörden liege. Die Behörden könnten nicht darüber entscheiden, „was Propaganda und was Lebensstil ist“, sagte Olga Galkina von der liberalen Oppositionspartei Jabloko, die das Gesetz als „beschämend“ bezeichnete. Auch die Abgeordneten ihrer Partei hatten mit einer Ausnahme für das Gesetz gestimmt. Auch Stadtgouverneur Georgi Poltawtschenko stellte sich klar hinter die Initiative.

Die Initiatoren wollen eine ähnliche Regelung nun auch landesweit einführen und das Parlament in Moskau darüber abstimmen lassen. „Kein einziges Wort“ in dem Gesetz verstoße gegen russisches Recht, sagte der Abgeordnete Witali Milonow, der der Regierungspartei Einiges Russland angehört.

In Deutschland sprach die Linken-Bundestagsabgeordnete Barbara Höll von einem „Angriff auf die elementaren Grundrechte von sexuellen Minderheiten in ganz Russland“. Es handele sich um ein „Verdachtsgesetz“, weil die Behörden künftig einen „Aufruf zum Christopher-Street-Day, einen schwulen Party-Flyer und auch die HIV-Prävention“ mit Strafen belegen könnten.


"Viele in Russland wissen gar nicht, dass Homosexualität keine Krankheit ist"

Am 30. Juni 2013 hat die russische Regierung “Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen“ vor Minderjährigen verboten. In Russland ist es nun illegal, vor Unter 18-Jährigen über nicht-heterosexuelle Beziehungen zu sprechen. Lena Klimova, die Gründern der LGBT-Unterstützergruppe Deti-404 spricht über das neue Gesetz und die Situation von Russlands Jugend.

Cafébabel: Wie ist das Leben von schwulen, lesbischen, bisexuellen oder transgender Jugendlichen (LGBT) in Russland?

Lena Klimova: Das Leben für LGBT-Jugendliche in Russland ist nicht so schlimm wie in Ländern, in denen auf gleichgeschlechtliche Beziehung die Todesstrafe steht, aber es ist weit davon entfernt leicht zu sein. In Folge eines Coming Outs gibt es viele und ernste Risiken.
In den schlimmsten Fällen zwingen Eltern ihre Kinder das Haus zu verlassen, schlagen sie, blockieren ihre Handys oder kappen das Internet, schicken sie für eine „Behandlung“ zum Psychologen oder gleich in eine Nervenheilanstalt, oder bedrohen und schikanieren sie permanent.

Cafébabel: Wie unterstützt du junge Menschen, die sich als LGBT identifizieren?

Lena Klimova: Hauptsächlich durch unsere Foto-Kampagne Children-404. We exist!, mit denen wir diesen jungen Menschen zeigen, dass sie nicht allein stehen und dass viele  genau wie sie sind und sie unterstützen, auch Heterosexuelle. Wir versuchen ihnen auf jede uns mögliche Art zu helfen: Indem wir ihnen die Kontaktinformationen von LGBT-freundlichen Psychologen geben oder indem wir selbst mit ihnen sprechen und ihre Freunde werden.

Cafébabel: Wie viele Jugendliche sind Mitglieder eurer Gruppe?

Lena Klimova: Die geschlossene Gruppe für Jugendliche hat momentan 1095 Mitglieder. Die offene Gruppe, in der wir Briefe und Fotos veröffentlichen, hat 9398 Follower.

Cafébabel: Welche Auswirkungen haben die kürzlich in Russland verabschiedeten Gesetze?

Lena Klimova: Das neue Propaganda-Gesetz hat die Situation von LGBTs in Russland ohne Zweifel verschlechtert. Bei den Menschen kommt die Botschaft an, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender Randgruppen sind, die erbarmungslos unterdrückt werden dürfen. Diese homophobe Einstellung wird benutzt, um Kündigungen von und Gewalt oder sogar Mord an LGBTs zu rechtfertigen. Man spürt richtig, wie sich die Situation verschlechtert hat…

Cafébabel: Wie hat Deti-404 auf das neue Propaganda-Gesetz reagiert?

Lena Klimova: Es gab einige sehr typische Reaktionen von den Mitgliedern unserer Gruppe. Viele Jugendliche waren sehr aufgebracht, dass das Gesetz verabschiedet wurde. Viele hatten Angst. Und viele überlegen ernsthaft, ins Ausland zu gehen und dort zu studieren.

Cafébabel: Deinen Erfahrungen nach, ist die Mehrheit der Russen homophob? Wenn ja, hat diese Situation sich in den letzten Jahren noch verschlimmert?

Lena Klimova: Ich hab das Gefühl, dass die Mehrheit nicht homophob ist, sie interessiert sich einfach überhaupt nicht dafür. Aber in diesen Tagen, wo über das Thema ständig negativ berichtet wird, haben viele Menschen das Gefühl, sich für eine Seite entscheiden zu müssen. Meist wählen sie dann die homophobe Seite, denn sie haben keinen Zugang zu grundlegenden Informationen zur Thematik, wie zum Beispiel dem Fakt, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Sie können dieses Wissen von nirgends bekommen.

Cafébabel: Sind die jüngeren Generationen mehr oder weniger aufgeschlossen als die Generation ihrer Eltern und Großeltern? (Wenn man eine solche Generalisierung machen kann).

Lena Klimova: Meinen Erfahrungen nach sind die Jungen aufgeschlossener und vorurteilsfreier, nicht nur was die sexuelle Orientierung betrifft, sondern ganz allgemein.

Cafébabel: Sollten LGBTs in Russland besser das Land verlassen und an einen liberaleren Ort ziehen, oder versuchen die Situation zu Hause zu verbessern?

Lena Klimova: Ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer gehen will, sollte das tun. Wenn bleiben will, sollte bleiben. Man kann nicht sagen, dass es besser sei fortzugehen, es gibt Vor- und Nachteile für beide Optionen. Zudem hat nicht jeder die Möglichkeit, das Land zu verlassen. Aber jene, die gehen, betrachte ich keinesfalls als Verräter (wie es manche tun, die sagen, man müsse bis zum bitteren Ende kämpfen). Alle sollten frei sein, ihr Leben auf die Weise und an dem Ort zu leben, wie und wo sie möchten.  
                  
Cafébabel: Verstößt du gegen das Propaganda-Gesetz indem du LGBT-Jugendliche unterstützt? Was sind die Risiken?   
                                                                                                 
Lena Klimova: Es besteht die Gefahr, dass ich für den Verstoß gegen das neue Gesetz eine Strafe bezahlen muss. Allerdings müssen sie dazu zuerst beweisen, dass ich mich der Homosexuellenpropaganda schuldig gemacht habe. Ich ermutige niemanden aktiv, schwul oder lesbisch zu sein. Ich sammle und veröffentlich nur die Briefe der Jugendlichen.  
                                                                                   
Cafébabel: Warst du je versucht aufzugeben und den leichten Weg einzuschlagen?   
               
Lena Klimova: Bisher noch nicht.

Cafébabel: Momentan wird heiß diskutiert, ob die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi (Russland) boykottiert werden sollten. Was ist deine Meinung dazu?

Lena Klimova: Ich glaube nicht, dass es einen Boykott geben wird, deshalb macht es auch keinen Sinn, darüber zu diskutieren. Die Olympischen Spiele sind nicht ausschließlich eine riesige Image-Kampagne für Putin. Meiner Meinung nach sollte man den Boykott der Olympischen Spiele nicht befürworten, man würde damit Athleten schaden, die sich ihr ganzes Leben auf dieses Ereignis vorbereitet haben. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn die Gäste bei den Olympischen Spielen immer wieder etwas über die Situation von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender in Russland sagen würden. 

Cafébabel: Was können Menschen in aller Welt tun um die LGBTs in Russland zu unterstützen?

Lena Klimova: Sie tun schon etwas. Was unser Projekt betrifft, sind wir immer sehr glücklich, wenn wir Briefe aus Großbritannien, den USA, Israel oder von anderen Orten bekommen. Dann wissen wir, dass wir nicht alleine sind und das gibt uns Kraft und Hoffnung für die Zukunft.

Er sagte jedoch auch, die Anforderungen für nichtprofessionelle Autofahrer sollten nicht so streng sein.

Michail Strachow, ein russischer Psychiatrie-Facharzt, sagte zum russischen Service der BBC, die Definition von „Persönlichkeitsstörungen“ sei zu vage, und einige Störungen würden die Fähigkeit einer Person, ein Fahrzeug sicher zu steuern, nicht beeinträchtigen.


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