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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Nachrichten was die
Minderheit von Transgendern Welt weit betrifft!
Wenn ich ehrlich bin, ist es zum Kotzen, wenn man all diese
Heuchelei miterlebt tag täglich sieht!
Jegliche Diskriminierung jeder Mord jede Straftat gegen
Transgender also Homosexuelle und andere ist zu Verurteilen.
In der USA ist Schreckliches passiert, jeder hat davon
gehört, aber nicht nur dort auch in vielen anderen Ländern ist diese Art und
Weise mit Transgendern umzugehen an der Tagesordnung!
Aber nur ein Song für diese in Orlando, was ist mit den
anderen Menschen? Diskriminieren wir selbst, diese Frage sollten wir uns
stellen!
In Deutschland überall Christopher Street Day es wird Gesungen,
Getanzt und Gelacht, aber was wird gefeiert?
Oder ist es nur ein Anlass mal so richtig die Sau heraus zu lassen,
stellt euch doch einfach mal die Frage was denken Moslems dabei, welche gerade
den Ramadan feiern!
Welche total fremd dieser Kultur gegenüber stehen, ist es
dann nicht auch eine Provokation?
Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi Rothenbächer
https://www.youtube.com/watch?v=Osa1k59JnrY&feature=share
(A Tribute To Orlando & The LGBT Community)
TUNESIEN
HOMOPHOBIE UND
STAATLICH GEFÖRDERTE DISKRIMINIERUNG VON LGBTI
Auch fünf Jahre nach dem Sturz des Regimes Ben Ali spüren
LGBTI in Tunesien nichts von einem «Arabischen Frühling»: Das Strafgesetz
verbietet gleichgeschlechtliche Beziehungen weiterhin, und LGBTI sind Gewalt
und weitreichenden Diskriminierungen ausgesetzt.
Marwan (Name geändert), ein 22-jähriger Student aus der
Stadt Sousse, wurde im September 2015 wegen gleichgeschlechlicher Beziehungen
zu einem Jahr Haft verurteilt. Zuvor musste er sich - als «Beweis», dass er
Analsex gehabt hatte - zwangsweise einer erniedrigenden Untersuchung im
Analbereich unterziehen. Sein Fall könnte einen Wendepunkt darstellen: Noch nie
gab es in Tunesien eine vergleichbare öffentliche Kampagne für die Rechte von
LGBTI.
Im neuen Kurzbericht «I am not a monster. State-entrenched
discrimination and homophobia in Tunisia» dokumentiert Amnesty International
Homophobie und staatlich geförderte Diskriminierung gegen Schwule, Lesben,
Bisexuelle, Transgender und Intersex (LGBTI) in Tunesien: So belegt Artikel 230
des Strafgesetzes gleichgeschlechtliche Beziehungen mit bis zu drei Jahren
Haft, und Artikel 226 zum «Schutz der öffentlichen Moral» wird regelmässig
gegen LGBTI angewendet. In diesem Zusammenhang führten die Untersuchungsorgane
wiederholt zwangsweise Untersuchungen zum «Beweis» von Analsex durch, was für
Amnesty eine Art von Folter und erniedrigender Behandlung darstellt. Homphobe
Aussagen von tunesischen Offiziellen fördern ein Klima von Gewalt und
allgemeiner Diskriminierung gegenüber von LGBTI.
Amnesty International fordert von der tunesischen Regierung
die Streichung des Artikels 230 des Strafgesetzes, ein Verbot der
erniedrigenden Untersuchungen im Analbereich und öffentliche Stellungnahmen
gegen die Gewalt an LGBTI.
'Toiletten-Gesetz': Washington und North Carolina verklagen sich
gegenseitig
Langwieriger
Rechtsstreit um Transsexuellen-Rechte droht
Der Streit um das „Toiletten-Gesetz“ von North Carolina geht
in die nächste Runde: Der US-Bundesstaat hat im März ein Gesetz verabschiedet,
dass Transgender verpflichtet, öffentliche Toiletten ihres gesetzlichen
Geschlechts aufzusuchen – und öffentlichen Körperschaften verbietet, Lesben,
Schwule, Bisexuelle und Transgender vor Diskriminierung zu schützen.
Missachtet das Gesetz Bürgerrechte?
Das US-Justizministerium hat daraufhin gedroht, den
Bundesstaat zu verklagen, weil das Gesetz gegen das Bürgerrechtsgesetz von 1964
verstoße. Dieses verbietet es einem Arbeitgeber, Mitarbeiter aufgrund ihres
Geschlechts zu diskriminieren. Bis vergangenen Montag hätte der Republikanische
Gouverneur Pat McCrory Zeit gehabt, das Gesetz nicht zur Anwendung kommen zu
lassen.
McCrory schränkte daraufhin den Geltungsbereich des Gesetzes
ein. Es soll nur in staatlichen Einrichtungen gelten, nicht also für
öffentliche Toiletten, die sich in Gebäuden der Privatwirtschaft befinden. Doch
in der Hauptstadt Charlotte ließ man die gesetzte Frist aus Washington
verstreichen – und klagt nun seinerseits selbst das Justizministerium.
Das Gesetz unterstütze den „gesunden Menschenverstand“ und
die „Privatsphäre“, betont McCrory. Dem Justizministerium in Washington handle
„grundlos und offensichtlich übergriffig“, sagte der Republikaner. Die
Regierung schreibe auf eigene Faust die Bürgerrechte auf Bundesebene um, um den
Zugang von Transsexuellen zu Toiletten und Umkleidekabinen im ganzen Land zu
schützen, so McCrory.
North Carolina könnte Milliarden an Bundeszuschüssen
verlieren
Mit der Klage wolle der Gouverneur verhindern, dass seinem
Staat wegen des Streits Bundeszuschüsse gestrichen würden, begründete er sein
Vorgehen. Tatsächlich drohen North Carolina wegen des „Toiletten-Gesetzes“
Einschnitte in Milliardenhöhe an den Bundesmitteln zur Finanzierung des
staatlichen Hochschulsystems.
Noch am selben Tag schlug das US-Justizministerium mit einer
Klage zurück. Außerdem will es einen Gerichtsbeschluss erwirken, der die
Transgender-Regel für diskriminierend und nicht umsetzbar erklären soll. Für
US-Justizministerin Loretta Lynch ist das Gesetz in North Carolina „staatlich
geförderte Diskriminierung“: „Dieses Gesetz fügt einem Bevölkerungsteil, der
ohnehin über Gebühr gelitten hat, zusätzliche Erniedrigung zu. Es verschafft
der Gesellschaft keinen Vorteil, und alles, was es bewirkt, ist die Schädigung
unschuldiger Amerikaner“, erklärt sie.
Quelltext: http://www.ggg.at/index.php?id=62&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8456&cHash=bf436b0d4e517704ccb40e5466fdcb36
Es geht um Würde und Respekt
WASHINGTON –
(AD) – US-Justizministerin Loretta Lynch kündigte am 9. Mai 2016 bei einer
Pressekonferenz eine Klage wegen Diskriminierung gegen den Bundesstaat North
Carolina an. Ihre Erklärung veröffentlichen wir nachfolgend im Wortlaut.
Guten Tag. Danke, dass Sie gekommen sind. Mich begleitet
heute die Leiterin der Abteilung für Bürgerrechte im US-Justizministerium,
[Vanita] Gupta. Wir sind hier, um eine bedeutende Strafverfolgungsmaßnahme in
Bezug auf das Gesetz des Bundesstaates North Carolina zur Sicherheit
öffentlicher Toiletten anzukündigen (Public Facilities Privacy & Security
Act), das auch als House Bill 2 bekannt ist.
Das Parlament von North Carolina hat das House Bill 2 am 23.
März dieses Jahres in einer Sondersitzung verabschiedet. Mit dem Gesetz soll
eine Antidiskriminierungsvorschrift einer vor Kurzem in Charlotte (North
Carolina) erlassenen Verordnung für nichtig erklärt werden. Zudem sollen
Transgender verpflichtet werden, in öffentlichen Einrichtungen die Toiletten zu
benutzen, die ihrem in der Geburtsurkunde eingetragenen Geschlecht und nicht
ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Das Gesetz wurde am Tag seiner Verabschiedung
in Kraft gesetzt. Damit steht die Gesetzgebung North Carolinas in direktem
Widerspruch zu Bundesgesetzen, die die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts
und der Geschlechtsidentität verbieten. Die Legislative und der Gouverneur
haben damit einen Fall von staatlich geförderter Diskriminierung gegen
Transgender geschaffen, die lediglich an einem sicheren Ort ein äußerst
privates Geschäft verrichten wollen – ein Recht, das wir alle als
selbstverständlich betrachten.
Vergangene Woche unterrichtete unsere Bürgerrechtsabteilung
die Vertreter des Bundesstaates, dass das Gesetz House Bill 2 gegen
Bürgerrechtsgesetze des Bundes verstößt. Wir haben sie gebeten, bis heute Abend
zu bestätigen, dass sie die Beschränkungen des Gesetzes House Bill 2 bezüglich
der Toilettenbenutzung nicht einhalten oder umsetzen werden. North Carolina hat
einen Antrag auf Fristverlängerung gestellt, der geprüft wurde. Statt aber auf
unser Angebot einzugehen oder eine Bestätigung vorzulegen, entschieden sich der
Bundesstaat North Carolina und sein Gouverneur, das Justizministerium zu
verklagen. Daher unternehmen wir jetzt den nächsten Schritt.
Wir reichen heute eine Bürgerrechtsklage gegen den
Bundesstaat North Carolina, Gouverneur Pat McCrory, das Ministerium für
öffentliche Sicherheit in North Carolina und die University of North Carolina
ein. Wir streben einen Gerichtsbeschluss an, der die Beschränkung der
Toilettennutzung durch das Gesetz House Bill 2 zur unzulässigen Diskriminierung
erklärt, und ihre Umsetzung im gesamten Bundesstaat verbietet. Der Rechtsstreit
ist zwar auf eine Feststellungsklage ausgerichtet, allerdings möchte ich
betonen, dass wir uns die Möglichkeit vorbehalten, im Verlauf des Verfahrens
Bundesmittel zu kürzen, die das Ministerium für öffentliche Sicherheit in North
Carolina und die University of North Carolina erhalten.
Bei dieser Klage geht es um sehr viel mehr als nur
Toiletten. Es geht um die Würde, die wir unseren Mitbürgern zugestehen, und den
Respekt, den wir ihnen entgegenbringen, aber auch um die Gesetze, die wir als
Volk und als Land erlassen haben, um sie – und im Grunde uns alle – zu
schützen. Es geht um die Gründungsideale, die dieses Land – stockend, aber
unaufhaltsam – hin zu Gerechtigkeit, Inklusion und Gleichberechtigung für alle
Amerikanerinnen und Amerikaner leiten.
Nicht zum ersten Mal erleben wir, dass auf historische
Fortschritte in unserem Land Diskriminierung folgt. So war es mit den
Jim-Crow-Gesetzen nach der Emanzipationserklärung. Ein weiteres Beispiel ist
der erbitterte breite Widerstand im Fall Brown gegen das Board of Education.
Und wir haben es anhand der vielen Verbote gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften in den Bundesstaaten gesehen, die jede Hoffnung ersticken
sollten, dass schwule und lesbische Amerikanerinnen und Amerikaner eines Tages
das Recht haben könnten, zu heiraten. Dieses Recht wird heute durch unsere
Verfassung garantiert, und im Zuge dieses historischen Triumphes haben wir
erlebt, wie in einem Bundesstaat nach dem anderen immer neue gegen die
LGBT-Community gerichtete Gesetze verabschiedet wurden. Einige dieser
Reaktionen sind Ausdruck der durchaus menschlichen Angst vor dem Unbekannten
und spiegeln das Unbehagen angesichts der Ungewissheit wider, die Veränderungen
mit sich bringen. Aber dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um aus Angst zu
handeln. Es ist vielmehr an der Zeit, uns auf unsere nationalen Tugenden der
Teilhabe, der Vielfalt, des Mitgefühls und der Aufgeschlossenheit zu besinnen.
Was wir nicht, was wir niemals tun dürfen, ist, uns wegen etwas gegen unsere
Nachbarn, unsere Familienangehörigen, unsere Mitbürger zu stellen, über das sie
keine Kontrolle haben, und ihnen das verweigern, was sie menschlich macht.
Deshalb darf niemand untätig zusehen, wenn es sich ein Staat zur Aufgabe macht,
Identität gesetzlich zu regeln und darauf zu bestehen, dass ein Mensch vorgibt
etwas zu sein, das er nicht ist, oder ein Problem erfindet, das es gar nicht
gibt, und dies als Vorwand für Diskriminierung und Schikane nutzt.
Ich möchte mich jetzt an die Einwohner des großartigen und
wunderschönen Bundesstaates North Carolina – meines Heimatstaates – wenden.
Ihnen wurde gesagt, dieses Gesetz schütze schwächere Bevölkerungsgruppen vor
Gefahr. Aber das ist einfach nicht der Fall. Vielmehr demütigt diese Gesetz
eine gesellschaftliche Gruppe noch zusätzlich, die bereits mehr als genug
gelitten hat. Dieses Gesetz hat keinen gesellschaftlichen Nutzen, es schadet
nur unschuldigen Amerikanerinnen und Amerikanern.
Statt uns von unseren Nachbarn, Freunden und Kollegen
abzuwenden, sollten wir aus unserer Geschichte lernen und vermeiden, die Fehler
der Vergangenheit zu wiederholen. Besinnen wir uns auf die offensichtliche,
aber oft vernachlässigte Erfahrung, dass staatlich gebilligte Diskriminierung
rückblickend nie gut aussieht. Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es in den
Bundesstaaten, auch in North Carolina, Schilder über den Toiletten,
Wasserspendern und öffentlichen Räumlichkeiten, die einigen den Zugang aufgrund
eines Unterschieds verweigerten, der keiner ist. Wir haben diese dunklen Zeiten
hinter uns gelassen, allerdings nicht ohne Schmerz und Leid, und wir kämpfen
uns immer noch voran. Lassen Sie uns die Geschichte dieses Mal anders
schreiben. Lassen wir uns nicht von Angst und Missverständnissen leiten,
sondern von den Werten der Inklusion und Vielfalt, mit Wertschätzung für alle,
die unser Land zu einem so großartigen Land machen.
Ich möchte mich auch direkt an die Transgender-Community
wenden. Einige von Ihnen leben seit Jahren ein offenes und freies Leben. Andere
fragen sich noch immer, wie sie es schaffen sollen, das Leben zu leben, in das
sie hineingeboren wurden. Aber so isoliert und verängstigt Sie sich auch heute
fühlen mögen, das Justizministerium und die gesamte Regierung Obama möchten
Ihnen sagen, dass wir Sie sehen. Wir stehen hinter Ihnen, und wir werden alles
in unserer Macht Stehende tun, um Sie auf Ihrem Weg zu beschützen. Sie sollten
wissen, dass die Geschichte auf Ihrer Seite ist. Dieses Land wurde auf dem
Versprechen gleicher Rechte für alle gegründet, und wir haben es immer
geschafft, der Erfüllung dieses Versprechens Stück für Stück, Tag für Tag näher
zu kommen. Es mag nicht leicht sein, aber gemeinsam werden wir es schaffen.
Ich danke meinen Kollegen aus der Bürgerrechtsabteilung, die
diesem Fall bereits viele Stunden ihrer Arbeitszeit gewidmet haben. Bis zum
Abschluss des Verfahrens werden noch viele weitere hinzukommen. Ich übergebe
jetzt das Wort an Vanita Gupta, deren Entschlossenheit und Führungsstärke in
diesem und vielen anderen Fällen für die Arbeit des Justizministeriums
unverzichtbar sind.
Originaltext:
Attorney General Loretta E. Lynch Delivers Remarks at Press Conference
Announcing Complaint Against the State of North Carolina to Stop Discrimination
Against Transgender Individuals
Quelltext: http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/2016/05/09/es-geht-um-wuerde-und-respekt/#more-10384
Wie Schwule in Mexiko "umgepolt" werden
sollen
Osmin Reyes war ein Teenager, als er seinen Eltern sagte,
dass er schwul ist. Sie schickten ihn zu selbsternannten christlichen
Therapeuten, die ihn heterosexuell machen sollten. Sie spielten ihm
melancholische Musik vor. Sie wiederholten wieder und wieder, wie sündhaft sein
homosexuelles Leben sei.
Heute ist Osmin Reyes 28 Jahre alt. Er lebt in Mexiko, hat
Geschichte studiert und arbeitet in einer Bank in Querétaro im Zentrum des
Landes. Er leidet noch immer unter der Behandlung von damals, deswegen erzählt
er seine Geschichte: Er will andere vor solchen Therapien warnen.
Wie viele mexikanische Familien glaubten Osmins Eltern, im
Interesse ihres Sohnes zu handeln. Die Genderforscherin Gloria Careaga Pérez
von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko sagt, das sei kulturell
bedingt: "Wenn Eltern klar wird, dass sie ein homosexuelles Kind haben,
suchen sie die Fehler in ihrer Erziehung". Den vermeintlichen Schaden
wollten Eltern oft wieder gutmachen.
Teilweise besteht die Behandlung aus sehr aggressiven,
gewalttätigen Methoden: Die Kinder und Jugendlichen werden isoliert, teilweise
mit kaltem Wasser abgespritzt. Pastoren rechtfertigen die Methoden – manche
behaupten, sie seien selbst so geheilt worden.
Die Kirche liebt die Homosexuellen, deswegen lehnt sie
die Homo-Ehen ab
Norberto Rivera Carrera, Erzbischof von Mexiko-Stadt
Bei persönlichen Problemen wenden sich Mexikaner oft an die
Kirche. 83 Prozent der mexikanischen Bevölkerung ist katholisch (World Fact
Book der CIA), evangelikale Freikirchen gewinnen an Einfluss. Nur die eigene
Familie genießt als Anlaufstelle mehr Ansehen und Vertrauen als Geistliche –
das zeigt eine Erhebung des Nationalen Rates zur Prävention von Diskriminierung
(direkt zur Studie). Doch viele Geistliche empfinden Homosexualität als Sünde:
"Die Kirche liebt die Homosexuellen, deswegen lehnt sie die Homo-Ehen
ab", verkündete etwa der Erzbischof von Mexiko-Stadt im Sommer 2015 (El
País). Das Zusammenleben von Mann und Mann oder Frau und Frau werde nicht
erlaubt, um die Gläubigen zu schützen.
Stärkere Rechte – aber nur auf dem Papier
Es gibt keine genauen Zahlen dazu, wie viele Menschen in
Mexiko schwul oder lesbisch sind. In einer Studie der Nationalen Autonomen
Universität aus dem Jahr 2012 gaben 3,6 Prozent der befragten Jugendlichen an,
homo- oder bisexuell zu sein (direkt zur Studie). Zwischen 1995 und 2014 wurden
in Mexiko 1.218 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung getötet, sagt
die Menschenrechtsorganisation "Comisión Ciudadana de los Crímenes de Odio
por Homofobia" (La Jornada). Im Schnitt sind das 61 Morde pro Jahr. Mexiko
hat damit nach Brasilien die zweithöchste Zahl homophob motivierter Morde in
lateinamerikanischen Ländern.
Dabei haben Homosexuelle in Mexiko mehr Rechte, als in
vielen europäischen Staaten. Im Sommer 2015 hebelte das oberste Gericht eine
Reihe von bundesstaatlichen Gesetzen aus, die die Ehe ausschließlich als
Verbindung von Mann und Frau definiert hatten. Das mexikanische Pendant zum
deutschen Grundgesetz schützt jede Form sexueller Orientierung. Außerdem ist in
Mexiko seit 2003 Diskriminierung explizit per Gesetz verboten. Auch Blut
spenden und Kinder adoptieren ist in Mexiko für Schwule und Lesben einfacher
als in Deutschland
Diagnose: Anziehung zum selben Geschlecht
Nach seinem Coming-Out suchten Osmins Eltern Rat bei einem
befreundeten Pastor. Der stellte den Kontakt zur "Exodus Global
Alliance" her, die fundamental-christliche Organisation ist aus der
sogenannten Ex-Gay-Bewegung entstanden. Sie bietet sogenannte
Konversionstherapien für Homosexuelle an: Sie sollen durch den Glauben an Jesus
Christus zu Heteros umgepolt werden.
Wenn Pastoren oder Selbsthilfegruppen in der Kirchengemeinde
nicht weiterhelfen können und auch Besuche bei Ärzten und Psychologen nicht das
gewünschte Ergebnis liefern, sind Vereinigungen wie "Exodus" für
viele Eltern die nächste Station. Wie viele Kinder und Jugendliche dorthin
geschickt werden, ist unklar – verlässliche Zahlen sind nur schwer zu erheben,
weil die Gruppen so weit wie möglich außerhalb der Öffentlichkeit arbeiten und
Betroffene meist ungern darüber reden.
"Sie wollen, dass die Kinder sich für ihre Wünsche und
Gefühle schuldig fühlen", sagt Careaga Pérez über Gruppen wie
"Exodus". Ihre Ideologien fußen auf einer konservativen Auslegung der
Bibel, in der vor allem alttestamentarische Elemente betont werden, wie die
Geschichte von Sodom und Gomorrha. Den Familien wird versprochen, die Kinder
mit Liebe und Fürsorge von ihrer vermeintlichen sexuellen Verirrung zu heilen
und sie wieder auf den rechten christlichen Weg zu bringen.
Die Kurse werden von sogenannten "Ex-Gays"
geleitet, die behaupten, bereits von ihrer vermeintlich falschen sexuellen
Orientierung geheilt worden zu sein. Sie sprechen nicht von Homosexualität,
sondern von "AMS" – Anziehung zum gleichen Geschlecht. Das klingt wie
eine Diagnose – mit Absicht: Organisationen wie "Exodus" verstehen
Homosexualität als psychische Störung.
"Therapien" auch in Deutschland
Die Vorstellung, dass Homosexualität sündhaft, unnatürlich,
krank und damit auch heilbar wäre, existiert aber nicht nur in Mexiko. Auch in
Deutschland bieten Ärzte an, Homosexualität zu behandeln (Das Erste), in den
USA versprechen religiöse Organisationen eine "Umpolung" (Vice).
Die vermeintlichen Therapien hinterlassen selten
körperliche, dafür aber oft tiefe psychische Schäden. Menschen wie Osmin
brauchen lang, um das Erlebte zu verarbeiten. Osmin erzählt, auch Jahre nach
der Therapie lasse sich das schlechte Gewissen nicht einfach abstellen, das ihn
seitdem beim Sex mit Männern plagt.
Aber nicht nur für den Einzelnen seien die selbsternannten
Schwulenheiler gefährlich, sagt die Genderforscherin Careaga Pérez: "Den
Schaden dieser Behandlungen tragen auch die Familien der Kinder und die
Gesellschaft."
Umso wichtiger ist es, dass Menschen wie Osmin ihre
Geschichte erzählen.
In Mexiko gerät zwar nicht jeder an Organisationen wie
Exodus. Trotzdem können viele homosexuelle Mexikaner von Vorurteilen und
Unverständnis, vor allem aus der eigenen Familie, berichten.
Quelltext: http://www.bento.de/queer/homosexualitaet-in-mexiko-so-sollen-schwule-umgepolt-werden-313041/
Massaker in
mexikanischer Schwulenbar: Bis zu 15 Tote
Polizei stufte Anschlag
zunächst als Abrechnung zwischen rivalisierenden Drogenbanden ein
Mit einem Monat Verspätung kommt nun ein Anschlag auf einen
schwulenfreundlichen Nachtclub in Mexiko weltweit an die Öffentlichkeit: Im
Morgengrauen des 22. Mai stießen drei Männer die Tür ins vollbesetzte „La
Madame“ in Xalapa im Bundesstaat Veracruz auf und schossen in die Menge. Wie
viele den Anschlag nicht überlebt haben, ist unklar: Die Zahl der Todesopfer
schwankt in den Berichten zwischen fünf und 15. Mindestens zwölf Gäste wurden
verletzt.
Zu wenig Notärzte für die Verletzten
Die Polizei fand 37 Hülsen, die von einer AK-47 und einer
AR-15 stammten. Das AR-15, ein automatisches Gewehr, wurde auch beim
Terroranschlag in Orlando eingesetzt.
Ein Notarzt, der zum Tatort gerufen wurde, spricht sogar von
noch mehr Toten. Medienberichten zufolge war die Zahl der Opfer so hoch, dass
die Krankenwagen Probleme hatten, Krankenhäuser zu finden, die noch freie
Plätze für die Verletzten hatten.
"Die weißen Kacheln waren rot vor Blut"
Eines der Opfer ist Luis Donaldo Rivera Calderon, ein
Student und erfolgreicher Athlet. Er war mit seinem Onkel in der Bar, als die
Schüsse fielen. Dem Nachrichtenportal „Sin Embargo“ beschreibt der Onkel, der
die Tat überlebt hat, das „La Madama“ nach der Tat als „Schlachthaus“: „Sie
hatten kein Mitleid. Die weißen Kacheln waren rot vor Blut. Wer weglaufen
wollte, rutschte in Blutlachen aus“, erinnert er sich.
Luis war auf Besuch in seiner Heimatstadt. „Unser Traum war
es, dass er Rechtsanwalt wird, dass wir ihn mit einem Abschluss und einem Job
wiedersehen. Jetzt ist er zurückgekommen – aber tot. Das haben wir nicht
gewollt.“
„Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass ich Schüsse
gehört habe“, beschreibt Samantha, die ebenfalls im Lokal war, der Webseite
„Noventagrados“ den Moment des Angriffs. „Menschen sind zu Boden gefallen, ich
habe mich auf den Boden geworfen und bin zu den Toiletten gekrochen. Nach ein
paar Minuten bin ich hinausgegangen und habe all diese Leute in einem See voll
Blut gesehen. Es war ein Alptraum.“
Offiziell: Fehde zweier Drogenbanden - und kein
Hassverbrechen
Warum diese Tat erst jetzt international Schlagzeilen macht,
hat mehrere Gründe: Zunächst verschwiegen die Behörden, dass Homophobie ein
Grund für das Attentat sein könnte – offiziell handelte es sich um eine
Abrechnung zwischen Drogenbanden, wie sie in Veracruz weit verbreitet ist.
Doch gegen diese offizielle Darstellung wehren sich
mexikanische LGBT-Aktivisten: Sie protestieren gegen die Darstellung der
Regierung, den homophoben Aspekt des Angriffs zu verschleiern. Denn in Mexiko
ist Gewalt gegen sexuelle Minderheiten alltäglich. Nach Angaben der Aktivisten
ist die Zahl der LGBT-Todesopfer in letzter Zeit sogar angestiegen.
Wurde das Geständnis von der Polizei unter Folter erpresst?
Die Suche nach den Tätern verläuft – wie so oft in Mexiko –
nicht sehr vielversprechend. Zwar wurde am Tag nach der Schießerei der
20-jährige Gabriel Alfredo Martinez Godos verhaftet, und er hat die Tat auch
gestanden. Doch seine Familie behauptet, die Polizei habe das Geständnis unter
Folter erpresst.
So sollen die Beamten Godos gedroht haben, ihn und seine
Familie zu töten, wenn er nicht gestehe: „Mein Sohn hat überall blaue Flecken,
sie haben ihn oft geschlagen und ihm psychologisch geschadet, damit er sich zu
all diesen Toten schuldig bekennt“, sagt seine Mutter, Rosalba Godos Gomez,
einem mexikanischen Blog.
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