Mittwoch, 22. Juni 2016

News regarding the minority of transgender Worldwide! // Nachrichten was die Minderheit von Transgendern Welt weit betrifft!

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt vor, einer Minderheit anzugehören!

Hey Du hast es und brauchst es, deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch? Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache Ihn Dir den Organspende Ausweis!

Hey you have it and need it, so donating blood, because it is missing in the world!

I had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self  doing Him Get donor card!

Nachrichten was die Minderheit von Transgendern Welt weit betrifft!
Wenn ich ehrlich bin, ist es zum Kotzen, wenn man all diese Heuchelei miterlebt tag täglich sieht!
Jegliche Diskriminierung jeder Mord jede Straftat gegen Transgender also Homosexuelle und andere ist zu Verurteilen.
In der USA ist Schreckliches passiert, jeder hat davon gehört, aber nicht nur dort auch in vielen anderen Ländern ist diese Art und Weise mit Transgendern umzugehen an der Tagesordnung!
Aber nur ein Song für diese in Orlando, was ist mit den anderen Menschen? Diskriminieren wir selbst, diese Frage sollten wir uns stellen!
In Deutschland überall  Christopher Street Day es wird Gesungen, Getanzt und Gelacht, aber was wird gefeiert?
Oder ist es nur ein Anlass mal so richtig die Sau heraus zu lassen, stellt euch doch einfach mal die Frage was denken Moslems dabei, welche gerade den Ramadan feiern!
Welche total fremd dieser Kultur gegenüber stehen, ist es dann nicht auch eine Provokation?

Mit freundlichen Grüßen
Nikita Noemi Rothenbächer

https://www.youtube.com/watch?v=Osa1k59JnrY&feature=share

(A Tribute To Orlando & The LGBT Community)



TUNESIEN

HOMOPHOBIE UND STAATLICH GEFÖRDERTE DISKRIMINIERUNG VON LGBTI

Auch fünf Jahre nach dem Sturz des Regimes Ben Ali spüren LGBTI in Tunesien nichts von einem «Arabischen Frühling»: Das Strafgesetz verbietet gleichgeschlechtliche Beziehungen weiterhin, und LGBTI sind Gewalt und weitreichenden Diskriminierungen ausgesetzt.
Marwan (Name geändert), ein 22-jähriger Student aus der Stadt Sousse, wurde im September 2015 wegen gleichgeschlechlicher Beziehungen zu einem Jahr Haft verurteilt. Zuvor musste er sich - als «Beweis», dass er Analsex gehabt hatte - zwangsweise einer erniedrigenden Untersuchung im Analbereich unterziehen. Sein Fall könnte einen Wendepunkt darstellen: Noch nie gab es in Tunesien eine vergleichbare öffentliche Kampagne für die Rechte von LGBTI.

Im neuen Kurzbericht «I am not a monster. State-entrenched discrimination and homophobia in Tunisia» dokumentiert Amnesty International Homophobie und staatlich geförderte Diskriminierung gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Intersex (LGBTI) in Tunesien: So belegt Artikel 230 des Strafgesetzes gleichgeschlechtliche Beziehungen mit bis zu drei Jahren Haft, und Artikel 226 zum «Schutz der öffentlichen Moral» wird regelmässig gegen LGBTI angewendet. In diesem Zusammenhang führten die Untersuchungsorgane wiederholt zwangsweise Untersuchungen zum «Beweis» von Analsex durch, was für Amnesty eine Art von Folter und erniedrigender Behandlung darstellt. Homphobe Aussagen von tunesischen Offiziellen fördern ein Klima von Gewalt und allgemeiner Diskriminierung gegenüber von LGBTI.

Amnesty International fordert von der tunesischen Regierung die Streichung des Artikels 230 des Strafgesetzes, ein Verbot der erniedrigenden Untersuchungen im Analbereich und öffentliche Stellungnahmen gegen die Gewalt an LGBTI.


'Toiletten-Gesetz': Washington und North Carolina verklagen sich gegenseitig

Langwieriger Rechtsstreit um Transsexuellen-Rechte droht

Der Streit um das „Toiletten-Gesetz“ von North Carolina geht in die nächste Runde: Der US-Bundesstaat hat im März ein Gesetz verabschiedet, dass Transgender verpflichtet, öffentliche Toiletten ihres gesetzlichen Geschlechts aufzusuchen – und öffentlichen Körperschaften verbietet, Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender vor Diskriminierung zu schützen.
Missachtet das Gesetz Bürgerrechte?
Das US-Justizministerium hat daraufhin gedroht, den Bundesstaat zu verklagen, weil das Gesetz gegen das Bürgerrechtsgesetz von 1964 verstoße. Dieses verbietet es einem Arbeitgeber, Mitarbeiter aufgrund ihres Geschlechts zu diskriminieren. Bis vergangenen Montag hätte der Republikanische Gouverneur Pat McCrory Zeit gehabt, das Gesetz nicht zur Anwendung kommen zu lassen.
McCrory schränkte daraufhin den Geltungsbereich des Gesetzes ein. Es soll nur in staatlichen Einrichtungen gelten, nicht also für öffentliche Toiletten, die sich in Gebäuden der Privatwirtschaft befinden. Doch in der Hauptstadt Charlotte ließ man die gesetzte Frist aus Washington verstreichen – und klagt nun seinerseits selbst das Justizministerium.
Das Gesetz unterstütze den „gesunden Menschenverstand“ und die „Privatsphäre“, betont McCrory. Dem Justizministerium in Washington handle „grundlos und offensichtlich übergriffig“, sagte der Republikaner. Die Regierung schreibe auf eigene Faust die Bürgerrechte auf Bundesebene um, um den Zugang von Transsexuellen zu Toiletten und Umkleidekabinen im ganzen Land zu schützen, so McCrory.
North Carolina könnte Milliarden an Bundeszuschüssen verlieren
Mit der Klage wolle der Gouverneur verhindern, dass seinem Staat wegen des Streits Bundeszuschüsse gestrichen würden, begründete er sein Vorgehen. Tatsächlich drohen North Carolina wegen des „Toiletten-Gesetzes“ Einschnitte in Milliardenhöhe an den Bundesmitteln zur Finanzierung des staatlichen Hochschulsystems.
Noch am selben Tag schlug das US-Justizministerium mit einer Klage zurück. Außerdem will es einen Gerichtsbeschluss erwirken, der die Transgender-Regel für diskriminierend und nicht umsetzbar erklären soll. Für US-Justizministerin Loretta Lynch ist das Gesetz in North Carolina „staatlich geförderte Diskriminierung“: „Dieses Gesetz fügt einem Bevölkerungsteil, der ohnehin über Gebühr gelitten hat, zusätzliche Erniedrigung zu. Es verschafft der Gesellschaft keinen Vorteil, und alles, was es bewirkt, ist die Schädigung unschuldiger Amerikaner“, erklärt sie.


Es geht um Würde und Respekt

WASHINGTON – (AD) – US-Justizministerin Loretta Lynch kündigte am 9. Mai 2016 bei einer Pressekonferenz eine Klage wegen Diskriminierung gegen den Bundesstaat North Carolina an. Ihre Erklärung veröffentlichen wir nachfolgend im Wortlaut.

Guten Tag. Danke, dass Sie gekommen sind. Mich begleitet heute die Leiterin der Abteilung für Bürgerrechte im US-Justizministerium, [Vanita] Gupta. Wir sind hier, um eine bedeutende Strafverfolgungsmaßnahme in Bezug auf das Gesetz des Bundesstaates North Carolina zur Sicherheit öffentlicher Toiletten anzukündigen (Public Facilities Privacy & Security Act), das auch als House Bill 2 bekannt ist.

Das Parlament von North Carolina hat das House Bill 2 am 23. März dieses Jahres in einer Sondersitzung verabschiedet. Mit dem Gesetz soll eine Antidiskriminierungsvorschrift einer vor Kurzem in Charlotte (North Carolina) erlassenen Verordnung für nichtig erklärt werden. Zudem sollen Transgender verpflichtet werden, in öffentlichen Einrichtungen die Toiletten zu benutzen, die ihrem in der Geburtsurkunde eingetragenen Geschlecht und nicht ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Das Gesetz wurde am Tag seiner Verabschiedung in Kraft gesetzt. Damit steht die Gesetzgebung North Carolinas in direktem Widerspruch zu Bundesgesetzen, die die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und der Geschlechtsidentität verbieten. Die Legislative und der Gouverneur haben damit einen Fall von staatlich geförderter Diskriminierung gegen Transgender geschaffen, die lediglich an einem sicheren Ort ein äußerst privates Geschäft verrichten wollen – ein Recht, das wir alle als selbstverständlich betrachten.

Vergangene Woche unterrichtete unsere Bürgerrechtsabteilung die Vertreter des Bundesstaates, dass das Gesetz House Bill 2 gegen Bürgerrechtsgesetze des Bundes verstößt. Wir haben sie gebeten, bis heute Abend zu bestätigen, dass sie die Beschränkungen des Gesetzes House Bill 2 bezüglich der Toilettenbenutzung nicht einhalten oder umsetzen werden. North Carolina hat einen Antrag auf Fristverlängerung gestellt, der geprüft wurde. Statt aber auf unser Angebot einzugehen oder eine Bestätigung vorzulegen, entschieden sich der Bundesstaat North Carolina und sein Gouverneur, das Justizministerium zu verklagen. Daher unternehmen wir jetzt den nächsten Schritt.

Wir reichen heute eine Bürgerrechtsklage gegen den Bundesstaat North Carolina, Gouverneur Pat McCrory, das Ministerium für öffentliche Sicherheit in North Carolina und die University of North Carolina ein. Wir streben einen Gerichtsbeschluss an, der die Beschränkung der Toilettennutzung durch das Gesetz House Bill 2 zur unzulässigen Diskriminierung erklärt, und ihre Umsetzung im gesamten Bundesstaat verbietet. Der Rechtsstreit ist zwar auf eine Feststellungsklage ausgerichtet, allerdings möchte ich betonen, dass wir uns die Möglichkeit vorbehalten, im Verlauf des Verfahrens Bundesmittel zu kürzen, die das Ministerium für öffentliche Sicherheit in North Carolina und die University of North Carolina erhalten.

Bei dieser Klage geht es um sehr viel mehr als nur Toiletten. Es geht um die Würde, die wir unseren Mitbürgern zugestehen, und den Respekt, den wir ihnen entgegenbringen, aber auch um die Gesetze, die wir als Volk und als Land erlassen haben, um sie – und im Grunde uns alle – zu schützen. Es geht um die Gründungsideale, die dieses Land – stockend, aber unaufhaltsam – hin zu Gerechtigkeit, Inklusion und Gleichberechtigung für alle Amerikanerinnen und Amerikaner leiten.

Nicht zum ersten Mal erleben wir, dass auf historische Fortschritte in unserem Land Diskriminierung folgt. So war es mit den Jim-Crow-Gesetzen nach der Emanzipationserklärung. Ein weiteres Beispiel ist der erbitterte breite Widerstand im Fall Brown gegen das Board of Education. Und wir haben es anhand der vielen Verbote gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in den Bundesstaaten gesehen, die jede Hoffnung ersticken sollten, dass schwule und lesbische Amerikanerinnen und Amerikaner eines Tages das Recht haben könnten, zu heiraten. Dieses Recht wird heute durch unsere Verfassung garantiert, und im Zuge dieses historischen Triumphes haben wir erlebt, wie in einem Bundesstaat nach dem anderen immer neue gegen die LGBT-Community gerichtete Gesetze verabschiedet wurden. Einige dieser Reaktionen sind Ausdruck der durchaus menschlichen Angst vor dem Unbekannten und spiegeln das Unbehagen angesichts der Ungewissheit wider, die Veränderungen mit sich bringen. Aber dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um aus Angst zu handeln. Es ist vielmehr an der Zeit, uns auf unsere nationalen Tugenden der Teilhabe, der Vielfalt, des Mitgefühls und der Aufgeschlossenheit zu besinnen. Was wir nicht, was wir niemals tun dürfen, ist, uns wegen etwas gegen unsere Nachbarn, unsere Familienangehörigen, unsere Mitbürger zu stellen, über das sie keine Kontrolle haben, und ihnen das verweigern, was sie menschlich macht. Deshalb darf niemand untätig zusehen, wenn es sich ein Staat zur Aufgabe macht, Identität gesetzlich zu regeln und darauf zu bestehen, dass ein Mensch vorgibt etwas zu sein, das er nicht ist, oder ein Problem erfindet, das es gar nicht gibt, und dies als Vorwand für Diskriminierung und Schikane nutzt.

Ich möchte mich jetzt an die Einwohner des großartigen und wunderschönen Bundesstaates North Carolina – meines Heimatstaates – wenden. Ihnen wurde gesagt, dieses Gesetz schütze schwächere Bevölkerungsgruppen vor Gefahr. Aber das ist einfach nicht der Fall. Vielmehr demütigt diese Gesetz eine gesellschaftliche Gruppe noch zusätzlich, die bereits mehr als genug gelitten hat. Dieses Gesetz hat keinen gesellschaftlichen Nutzen, es schadet nur unschuldigen Amerikanerinnen und Amerikanern.

Statt uns von unseren Nachbarn, Freunden und Kollegen abzuwenden, sollten wir aus unserer Geschichte lernen und vermeiden, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Besinnen wir uns auf die offensichtliche, aber oft vernachlässigte Erfahrung, dass staatlich gebilligte Diskriminierung rückblickend nie gut aussieht. Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es in den Bundesstaaten, auch in North Carolina, Schilder über den Toiletten, Wasserspendern und öffentlichen Räumlichkeiten, die einigen den Zugang aufgrund eines Unterschieds verweigerten, der keiner ist. Wir haben diese dunklen Zeiten hinter uns gelassen, allerdings nicht ohne Schmerz und Leid, und wir kämpfen uns immer noch voran. Lassen Sie uns die Geschichte dieses Mal anders schreiben. Lassen wir uns nicht von Angst und Missverständnissen leiten, sondern von den Werten der Inklusion und Vielfalt, mit Wertschätzung für alle, die unser Land zu einem so großartigen Land machen.

Ich möchte mich auch direkt an die Transgender-Community wenden. Einige von Ihnen leben seit Jahren ein offenes und freies Leben. Andere fragen sich noch immer, wie sie es schaffen sollen, das Leben zu leben, in das sie hineingeboren wurden. Aber so isoliert und verängstigt Sie sich auch heute fühlen mögen, das Justizministerium und die gesamte Regierung Obama möchten Ihnen sagen, dass wir Sie sehen. Wir stehen hinter Ihnen, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Sie auf Ihrem Weg zu beschützen. Sie sollten wissen, dass die Geschichte auf Ihrer Seite ist. Dieses Land wurde auf dem Versprechen gleicher Rechte für alle gegründet, und wir haben es immer geschafft, der Erfüllung dieses Versprechens Stück für Stück, Tag für Tag näher zu kommen. Es mag nicht leicht sein, aber gemeinsam werden wir es schaffen.

Ich danke meinen Kollegen aus der Bürgerrechtsabteilung, die diesem Fall bereits viele Stunden ihrer Arbeitszeit gewidmet haben. Bis zum Abschluss des Verfahrens werden noch viele weitere hinzukommen. Ich übergebe jetzt das Wort an Vanita Gupta, deren Entschlossenheit und Führungsstärke in diesem und vielen anderen Fällen für die Arbeit des Justizministeriums unverzichtbar sind.

Originaltext: Attorney General Loretta E. Lynch Delivers Remarks at Press Conference Announcing Complaint Against the State of North Carolina to Stop Discrimination Against Transgender Individuals


Wie Schwule in Mexiko "umgepolt" werden sollen

Osmin Reyes war ein Teenager, als er seinen Eltern sagte, dass er schwul ist. Sie schickten ihn zu selbsternannten christlichen Therapeuten, die ihn heterosexuell machen sollten. Sie spielten ihm melancholische Musik vor. Sie wiederholten wieder und wieder, wie sündhaft sein homosexuelles Leben sei.

Heute ist Osmin Reyes 28 Jahre alt. Er lebt in Mexiko, hat Geschichte studiert und arbeitet in einer Bank in Querétaro im Zentrum des Landes. Er leidet noch immer unter der Behandlung von damals, deswegen erzählt er seine Geschichte: Er will andere vor solchen Therapien warnen.

Wie viele mexikanische Familien glaubten Osmins Eltern, im Interesse ihres Sohnes zu handeln. Die Genderforscherin Gloria Careaga Pérez von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko sagt, das sei kulturell bedingt: "Wenn Eltern klar wird, dass sie ein homosexuelles Kind haben, suchen sie die Fehler in ihrer Erziehung". Den vermeintlichen Schaden wollten Eltern oft wieder gutmachen.

Teilweise besteht die Behandlung aus sehr aggressiven, gewalttätigen Methoden: Die Kinder und Jugendlichen werden isoliert, teilweise mit kaltem Wasser abgespritzt. Pastoren rechtfertigen die Methoden – manche behaupten, sie seien selbst so geheilt worden.

Die Kirche liebt die Homosexuellen, deswegen lehnt sie die Homo-Ehen ab
Norberto Rivera Carrera, Erzbischof von Mexiko-Stadt

Bei persönlichen Problemen wenden sich Mexikaner oft an die Kirche. 83 Prozent der mexikanischen Bevölkerung ist katholisch (World Fact Book der CIA), evangelikale Freikirchen gewinnen an Einfluss. Nur die eigene Familie genießt als Anlaufstelle mehr Ansehen und Vertrauen als Geistliche – das zeigt eine Erhebung des Nationalen Rates zur Prävention von Diskriminierung (direkt zur Studie). Doch viele Geistliche empfinden Homosexualität als Sünde: "Die Kirche liebt die Homosexuellen, deswegen lehnt sie die Homo-Ehen ab", verkündete etwa der Erzbischof von Mexiko-Stadt im Sommer 2015 (El País). Das Zusammenleben von Mann und Mann oder Frau und Frau werde nicht erlaubt, um die Gläubigen zu schützen.

Stärkere Rechte – aber nur auf dem Papier

Es gibt keine genauen Zahlen dazu, wie viele Menschen in Mexiko schwul oder lesbisch sind. In einer Studie der Nationalen Autonomen Universität aus dem Jahr 2012 gaben 3,6 Prozent der befragten Jugendlichen an, homo- oder bisexuell zu sein (direkt zur Studie). Zwischen 1995 und 2014 wurden in Mexiko 1.218 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung getötet, sagt die Menschenrechtsorganisation "Comisión Ciudadana de los Crímenes de Odio por Homofobia" (La Jornada). Im Schnitt sind das 61 Morde pro Jahr. Mexiko hat damit nach Brasilien die zweithöchste Zahl homophob motivierter Morde in lateinamerikanischen Ländern.

Dabei haben Homosexuelle in Mexiko mehr Rechte, als in vielen europäischen Staaten. Im Sommer 2015 hebelte das oberste Gericht eine Reihe von bundesstaatlichen Gesetzen aus, die die Ehe ausschließlich als Verbindung von Mann und Frau definiert hatten. Das mexikanische Pendant zum deutschen Grundgesetz schützt jede Form sexueller Orientierung. Außerdem ist in Mexiko seit 2003 Diskriminierung explizit per Gesetz verboten. Auch Blut spenden und Kinder adoptieren ist in Mexiko für Schwule und Lesben einfacher als in Deutschland

Diagnose: Anziehung zum selben Geschlecht

Nach seinem Coming-Out suchten Osmins Eltern Rat bei einem befreundeten Pastor. Der stellte den Kontakt zur "Exodus Global Alliance" her, die fundamental-christliche Organisation ist aus der sogenannten Ex-Gay-Bewegung entstanden. Sie bietet sogenannte Konversionstherapien für Homosexuelle an: Sie sollen durch den Glauben an Jesus Christus zu Heteros umgepolt werden.

Wenn Pastoren oder Selbsthilfegruppen in der Kirchengemeinde nicht weiterhelfen können und auch Besuche bei Ärzten und Psychologen nicht das gewünschte Ergebnis liefern, sind Vereinigungen wie "Exodus" für viele Eltern die nächste Station. Wie viele Kinder und Jugendliche dorthin geschickt werden, ist unklar – verlässliche Zahlen sind nur schwer zu erheben, weil die Gruppen so weit wie möglich außerhalb der Öffentlichkeit arbeiten und Betroffene meist ungern darüber reden.

"Sie wollen, dass die Kinder sich für ihre Wünsche und Gefühle schuldig fühlen", sagt Careaga Pérez über Gruppen wie "Exodus". Ihre Ideologien fußen auf einer konservativen Auslegung der Bibel, in der vor allem alttestamentarische Elemente betont werden, wie die Geschichte von Sodom und Gomorrha. Den Familien wird versprochen, die Kinder mit Liebe und Fürsorge von ihrer vermeintlichen sexuellen Verirrung zu heilen und sie wieder auf den rechten christlichen Weg zu bringen.

Die Kurse werden von sogenannten "Ex-Gays" geleitet, die behaupten, bereits von ihrer vermeintlich falschen sexuellen Orientierung geheilt worden zu sein. Sie sprechen nicht von Homosexualität, sondern von "AMS" – Anziehung zum gleichen Geschlecht. Das klingt wie eine Diagnose – mit Absicht: Organisationen wie "Exodus" verstehen Homosexualität als psychische Störung.

"Therapien" auch in Deutschland

Die Vorstellung, dass Homosexualität sündhaft, unnatürlich, krank und damit auch heilbar wäre, existiert aber nicht nur in Mexiko. Auch in Deutschland bieten Ärzte an, Homosexualität zu behandeln (Das Erste), in den USA versprechen religiöse Organisationen eine "Umpolung" (Vice).
Die vermeintlichen Therapien hinterlassen selten körperliche, dafür aber oft tiefe psychische Schäden. Menschen wie Osmin brauchen lang, um das Erlebte zu verarbeiten. Osmin erzählt, auch Jahre nach der Therapie lasse sich das schlechte Gewissen nicht einfach abstellen, das ihn seitdem beim Sex mit Männern plagt.

Aber nicht nur für den Einzelnen seien die selbsternannten Schwulenheiler gefährlich, sagt die Genderforscherin Careaga Pérez: "Den Schaden dieser Behandlungen tragen auch die Familien der Kinder und die Gesellschaft."

Umso wichtiger ist es, dass Menschen wie Osmin ihre Geschichte erzählen.

In Mexiko gerät zwar nicht jeder an Organisationen wie Exodus. Trotzdem können viele homosexuelle Mexikaner von Vorurteilen und Unverständnis, vor allem aus der eigenen Familie, berichten.


 Massaker in mexikanischer Schwulenbar: Bis zu 15 Tote

Polizei stufte Anschlag zunächst als Abrechnung zwischen rivalisierenden Drogenbanden ein

Mit einem Monat Verspätung kommt nun ein Anschlag auf einen schwulenfreundlichen Nachtclub in Mexiko weltweit an die Öffentlichkeit: Im Morgengrauen des 22. Mai stießen drei Männer die Tür ins vollbesetzte „La Madame“ in Xalapa im Bundesstaat Veracruz auf und schossen in die Menge. Wie viele den Anschlag nicht überlebt haben, ist unklar: Die Zahl der Todesopfer schwankt in den Berichten zwischen fünf und 15. Mindestens zwölf Gäste wurden verletzt.

Zu wenig Notärzte für die Verletzten

Die Polizei fand 37 Hülsen, die von einer AK-47 und einer AR-15 stammten. Das AR-15, ein automatisches Gewehr, wurde auch beim Terroranschlag in Orlando eingesetzt.

Ein Notarzt, der zum Tatort gerufen wurde, spricht sogar von noch mehr Toten. Medienberichten zufolge war die Zahl der Opfer so hoch, dass die Krankenwagen Probleme hatten, Krankenhäuser zu finden, die noch freie Plätze für die Verletzten hatten.

"Die weißen Kacheln waren rot vor Blut"

Eines der Opfer ist Luis Donaldo Rivera Calderon, ein Student und erfolgreicher Athlet. Er war mit seinem Onkel in der Bar, als die Schüsse fielen. Dem Nachrichtenportal „Sin Embargo“ beschreibt der Onkel, der die Tat überlebt hat, das „La Madama“ nach der Tat als „Schlachthaus“: „Sie hatten kein Mitleid. Die weißen Kacheln waren rot vor Blut. Wer weglaufen wollte, rutschte in Blutlachen aus“, erinnert er sich.
Luis war auf Besuch in seiner Heimatstadt. „Unser Traum war es, dass er Rechtsanwalt wird, dass wir ihn mit einem Abschluss und einem Job wiedersehen. Jetzt ist er zurückgekommen – aber tot. Das haben wir nicht gewollt.“

„Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass ich Schüsse gehört habe“, beschreibt Samantha, die ebenfalls im Lokal war, der Webseite „Noventagrados“ den Moment des Angriffs. „Menschen sind zu Boden gefallen, ich habe mich auf den Boden geworfen und bin zu den Toiletten gekrochen. Nach ein paar Minuten bin ich hinausgegangen und habe all diese Leute in einem See voll Blut gesehen. Es war ein Alptraum.“
Offiziell: Fehde zweier Drogenbanden - und kein Hassverbrechen

Warum diese Tat erst jetzt international Schlagzeilen macht, hat mehrere Gründe: Zunächst verschwiegen die Behörden, dass Homophobie ein Grund für das Attentat sein könnte – offiziell handelte es sich um eine Abrechnung zwischen Drogenbanden, wie sie in Veracruz weit verbreitet ist.

Doch gegen diese offizielle Darstellung wehren sich mexikanische LGBT-Aktivisten: Sie protestieren gegen die Darstellung der Regierung, den homophoben Aspekt des Angriffs zu verschleiern. Denn in Mexiko ist Gewalt gegen sexuelle Minderheiten alltäglich. Nach Angaben der Aktivisten ist die Zahl der LGBT-Todesopfer in letzter Zeit sogar angestiegen.

Wurde das Geständnis von der Polizei unter Folter erpresst?

Die Suche nach den Tätern verläuft – wie so oft in Mexiko – nicht sehr vielversprechend. Zwar wurde am Tag nach der Schießerei der 20-jährige Gabriel Alfredo Martinez Godos verhaftet, und er hat die Tat auch gestanden. Doch seine Familie behauptet, die Polizei habe das Geständnis unter Folter erpresst.
So sollen die Beamten Godos gedroht haben, ihn und seine Familie zu töten, wenn er nicht gestehe: „Mein Sohn hat überall blaue Flecken, sie haben ihn oft geschlagen und ihm psychologisch geschadet, damit er sich zu all diesen Toten schuldig bekennt“, sagt seine Mutter, Rosalba Godos Gomez, einem mexikanischen Blog.



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