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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
"Ich bin nicht im falschen
Körper"
Ihr größter Wunsch: Frau sein zu können, ohne andere
damit zu irritieren. Eine Transgender-Frau erzählt von ihren Erfahrungen im
Alltag, im Job - und in der Ehe.
Mein Körper ist der eines Mannes, doch ich bin eine Frau -
und als Frau möchte ich mein Leben leben. In unseren Köpfen herrscht die
Vorstellung, dass der Körper uns zu dem macht, was wir sind: Mann oder Frau.
Das macht mich zu einer Person, die es eigentlich nicht geben darf. Viel zu
lange habe ich das nicht hinterfragt und mich selbst abgelehnt. Inzwischen ist
mir klar geworden: Ich muss und ich will mit diesem Körper leben.
Die meisten Transgender tun alles dafür, ihre biologische
Natur zu verbergen. Doch mit meinen knapp zwei Metern Körpergröße, der
kräftigen Statur und den großen Händen werde ich als Frau immer Aufsehen
erregen. Daher bleibt mir nur die Wahl, ein verzweifelter Mann oder eine
auffällige Frau zu sein.
Obwohl mein Geschlecht nur eine von vielen Facetten meiner
Persönlichkeit ist, muss ich mich ständig damit auseinandersetzen. Alles kreist
darum, wer oder was ich bin, immer wieder muss ich mich vor euch rechtfertigen.
Dabei gibt es neben der Verwirklichung der eigenen Geschlechtsidentität auch
noch andere wichtige Aspekte in meinem Leben. Dafür gehe ich Kompromisse ein
und lebe beide Geschlechter.
Da wäre zum Beispiel meine Ehe: Ich liebe meine Frau und
weiß, dass die Situation für sie unerträglich wäre, wenn ich komplett die
Seiten wechseln würde. Seit mehr als 15 Jahren lebt sie mit dem Wissen, dass
ich mich als Frau fühle, und bis heute war und ist es ein langer, zuweilen
schmerzhafter Prozess, unseren gemeinsamen Weg auszuloten und unsere
Partnerschaft zu gestalten. Doch unsere Beziehung ist uns beiden wichtig, wir
wollen sie nicht aufgeben.
In meinem Job ziehe ich es vor, in die Rolle des Mannes zu
schlüpfen. Da darf man sich keine Illusionen machen - andernfalls würde ich
beruflich sofort kaltgestellt werden. Selbst Arbeitgeber mit einer
fortschrittlichen Unternehmenskultur würden nicht so weit gehen, leitende
Positionen mit Transgendern zu besetzen, aus Angst, Geschäftspartner vor den
Kopf zu stoßen: Führungskräfte dürfen nicht irritieren.
Nicht der Körper entscheidet über das Geschlecht
Ich weiß, es ist viel verlangt, mein Konzept zu verstehen:
dass man beides haben will. Selbst andere Transgender kritisieren, dass ich
nicht die letzte Konsequenz auf mich nehme und meinen Körper operativ verändern
lasse. Im Grunde haben sie aber auch nur dieselben Denkmodelle wie ein Großteil
der Gesellschaft: Sie glauben, der Körper entscheidet über das Geschlecht.
Für Menschen wie mich gibt es ja die schöne Erklärung, dass
Transgender "im falschen Körper gefangen seien" - eine
Interpretation, die alle glücklich machen könnte. Doch so ist es nun einmal
nicht. Nicht mein Körper ist falsch, sondern die gesellschaftlichen Normen und
ihre Vorstellung. Das Geschlecht eines Menschen erschöpft sich nicht in seinen
Genitalien, und Transidentität ist weitaus mehr als ein körperlicher Aspekt.
Geist, Verstand und Psyche gehören ebenso dazu, auch wenn man sie nicht sehen
kann. All das macht uns zu dem, was wir sind. Niemand würde ernsthaft
behaupten, dass Menschen allein über ihren Körper definiert werden - warum
sollte das bei transidentitären Menschen anders sein?
Wir sind nicht nur Individuen mit bestimmten Eigenschaften,
sondern soziale Wesen mit Bedürfnissen und Beziehungen. Wir treffen doch nicht
alle Lebensentscheidungen ausschließlich unter dem Blickwinkel unseres
Geschlechts! Wir haben emotionale, körperliche, intellektuelle Bedürfnisse, die
davon unabhängig sind. Wozu also soll ich meinen Körper oprativ verändern
lassen, nur um irgendwelche wildfremden Leute zufriedenzustellen?
Als wäre nichts Besonderes an mir
Viele von euch wissen nichts von meiner Identität als Frau,
sie erleben mich nur als Mann. Manche wiederum kennen mich nur als Frau - und
eine kleine Gruppe kennt mich in beiden Versionen. Unabhängig von meiner
äußeren Erscheinung behandeln mich die meisten meiner Freunde und Bekannten so,
wie ich mich gebe: als Frau. Diesen Menschen bin ich dankbar, weil sie mir das
Gefühl vermitteln, akzeptiert zu werden.
Wenn ich mich in Frauenkleidung in der Öffentlichkeit zeige,
wünsche ich mir, dass man mich entsprechend behandelt, also mich mit "Frau
..." anspricht oder akzeptiert, dass ich die Damentoiletten benutze.
Natürlich freue ich mich auch, wenn man mir in den Mantel hilft oder die Türe
aufhält, doch das ist dann schon die Zugabe. Am liebsten wäre mir, wenn ihr
euch mir gegenüber so verhaltet, als wäre nichts Besonderes an mir. Das
absolute Glücksgefühl empfinde ich, wenn ihr mich kurz anschaut und ohne weitere
Reaktion weitergeht. In so einem Moment denke ich: Hey - ich kann eine Frau
sein!
Nachts, wenn mir auf einer einsamen Straße eine Gruppe
Menschen entgegenkommt, habe ich manchmal Angst. Ich weiß, dass Transpersonen
ein erhöhtes Risiko haben, Opfer von Hassverbrechen zu werden. Aber ich lasse
mich von dieser Angst nicht beherrschen. Und ich will anderen nicht die Chance
geben, mich zu verletzen - weder psychisch noch physisch.
Einige von euch werden immer versuchen, auf meine Kosten
ihren Spaß zu haben. Doch solche Erfahrungen mache ich zum Glück selten. In
erster Linie bin ich froh, dass ich in Deutschland lebe, wo mich das Gesetz
schützt und man mich nicht steinigen darf. Und dass ich als Frau und Mensch
weitgehend akzeptiert werde. Ich möchte daher nicht jammern, sondern lieber
Danke sagen.
Es hat übrigens durchaus Vorteile, erkennbar
"trans" zu sein. So weist uns zum Beispiel kaum ein Türsteher ab,
weil wir so etwas wie Exotik und Sensation mitbringen. Besonders schön finde
ich, dass ich durch meine erzwungene Selbstoffenbarung schnell Zugang zu
anderen Menschen bekomme. Viele öffnen sich und erzählen Dinge über sich, die
sonst nur enge Freunde erfahren.
Manche sagen, sie finden mich und was ich tue mutig. Ich
muss tatsächlich mutig sein und habe lange dafür gebraucht. Deshalb freue ich
mich, dass das anerkannt wird. Andererseits macht mir diese Aussage klar, dass
mein eigentlicher Wunsch, eine ganz normale Frau zu sein, für mich nie in
Erfüllung gehen wird. Ich werde weiterhin Mut brauchen, weil ich immer auffällig
sein werde. Weil man mir trotz aller Mühe immer ansehen wird, dass ich nicht
als Frau geboren wurde.
Ich wünsche mir, eines Tages nicht mehr mutig sein zu
müssen. Ich wünsche mir, mit meiner Besonderheit nicht aufzufallen. So wie auch
niemandem auffällt, dass ich Linkshänderin bin.
Ich weiß, dass ich nicht so bin, wie ihr euch eine Frau
vorstellt. Trotzdem bin ich eine - und ich bin dankbar dafür, dass ihr das
weitgehend akzeptiert.
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