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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2016
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Was Barack Obama Transgender-Menschen
an Freizügigkeit schenkte, nimmt Donald Trump ihnen wieder.
Trump streicht Rechte für Transgender
Ein neues Dekret streicht wichtige Rechte.
Formlos, mit einer kurzen, krakeligen Unterschrift kann
Donald Trump präsidiale Erlasse seines Vorgängers Barack Obama wieder
streichen. Zack. Zunichte gemacht. So hat der neue US-Präsident jetzt auch die
Rechte von Transgender-Frauen und -Männern gestrichen.
Wahlmöglichkeit bei Toiletten und Umkleiden
Es geht um die Freizügigkeit für Transgender. Die
Regelung, die unter Obama im Mai 2016 in Kraft trat, stellte Transgendern frei,
welche Toiletten sie etwa in Schulen und Universitäten, oder welche Umkleiden
sie benutzen wollen.
Dadurch konnten sich zum Beispiel Transgender-Frauen in
der Damenumkleide umziehen, selbst wenn ihre operative Geschlechtsumwandlung
noch nicht vollzogen war. Wenn sich eine Schule oder Uni nicht daran hielt,
drohten Budgetkürzungen.
Konservative: Traditionelle Werte verletzt
Doch diese Freizügigkeit passt nicht in Trumps Politik.
Schon zuvor hatten konservative Politiker kritisiert, dass Obamas Regelung
Männern erlauben würde, unter einem Vorwand etwa auf Damenklos zu gehen.
Außerdem würden traditionelle Werte verletzt, hieß es immer wieder.
Die Washington Post berichtet, alle öffentlichen
Einrichtungen seien angewiesen, das frühere Dekret von Obama künftig
nicht mehr zu beachten.
Promis bekunden Solidarität auf Twitter
Prominente Befürworter von Obamas Erlass zur
Freizügigkeit zeigten in der Nacht auf Donnerstag bereits ihre Solidarität mit
Transgendern auf Twitter.
„Ich bin einsam in meinem Land!“
Geschlechtsangleichende Eingriffe sind in Weißrussland kostenlos. Dennoch ist das gesellschaftliche Klima gegenüber Transsexuellen rückständig.
Alina Meier hat die falsche Ziffer. Denn die ID-Nummer,
die jedem weißrussischen Bürger zugeteilt wird, enthält eine
Geschlechtszuordnung – zumindest bis 2012. Wer bis dahin seinen oder ihren
ersten Pass beantragt hat, bekam als Mann eine ungerade, als Frau eine gerade
Zahl zugewiesen. Die Nummer bleibt für immer gleich. Angaben von Namen und
Geschlecht lassen sich ändern, die Gender-Ziffer jedoch nicht. Und das hat
Folgen.
Eigentlich würde Alina Meier niemandem weiter auffallen.
Schwarze Jacke, lila Schal, enge Jeans, helle Sportschuhe. Doch dann fällt der
Blick auf grobe Hände mit grell lackierten Fingernägeln. Sie sitzt auf einer
Parkbank neben dem Rathaus mitten im Herzen der weißrussischen Hauptstadt
Minsk. „Ich bin sehr einsam in meinem Land!“, sagt Meier und blinzelt dabei in
die Kamera der Fotografin.
„Dass ich in einem falschen Körper lebe, habe ich
begriffen, als ich sechs Jahre alt war“, erzählt Meier. Sie ist schlank und
groß, das Haar fällt ihr in langen dunklen Locken auf die Schultern. Ihre
Eltern hätten sich damals gerade getrennt, die Mutter sei überlastet gewesen.
So waren die Kinder sich selbst überlassen.
Sex war kein Thema
„Solange ich zurückdenken kann, war mein Lieblingsspiel,
sobald keiner zu Hause war, mir Frauenkleidung anzuziehen und eine Verkäuferin
zu spielen.“ Sie sei auf ihre Schwestern unsäglich neidisch gewesen, weil diese
Brüste hatten und Kleider tragen konnten. Es waren die wilden 1990er Jahre, die
Sowjetunion war gerade zusammengebrochen. Sex allerdings war kein Thema,
Transsexualität schon gar nicht. „Ich konnte mich vor meinen Verwandten erst im
Alter von 29 Jahren outen. Und das per Telefon.“
Alina Meier verließ ihr Heimatdorf gleich nach dem
Schulabschluss. In Minsk absolvierte sie eine Baufachschule. Heute verdient die
33-Jährige ihren Lebensunterhalt mit dem Renovieren von Wohnungen. Aufträge
findet sie über private Annoncen. Eine eigene Wohnung hat sie nicht,
übernachtet einfach dort, wo sie gerade arbeitet.
Vor einigen Jahren wandte sich ihre Familie von Alina
Meier ab. Wegen ihrer Transsexualität. Selbst die Lieblingsschwester, ihre
engste Vertraute, habe sie im Stich gelassen. „Dabei habe ich sie immer
unterstützt, ihren Sohn habe ich mit aufgezogen“, sagt Meier. „Für mich bleibst
du für immer mein Bruder, sagte sie zu mir.“
Eine Egoistin
Besonders schmerzhaft sei für sie die Haltung der Mutter
gewesen. Diese habe versucht, der Tochter einzutrichtern, dass sie eine
Egoistin sei und sich einer psychiatrischen Behandlung unterziehen müsse. „Das
ist ihr Standpunkt, bis heute.“
Meiers Bewegungen sieht man an, dass sie sich darüber
Gedanken macht: Wie setze ich mich hin, wie hebe ich diesen Arm, wie lege ich
die Haare zurecht. Sie entschuldigt sich, dass ihre Augen nicht perfekt
geschminkt seien, sie habe sich sehr beeilen müssen. Der blaue Lidschatten über
den Augen stammt noch aus dem Besitz ihrer Mutter, deren Schubladen sie als
Jugendliche durchwühlte.
Es dauerte sehr lange, bis Alina Meier endgültig wusste,
wer sie in soWirklichkeit war. Freunde aus Russland, die sie über das Internet
kennengelernt hat, halfen ihr dabei. Sie ermunterten Meier, zum ersten Mal in
Frauenkleidung auf die Straße zu gehen. Sicherheitshalber bat sie eine
Bekannte, sie zu begleiten. Mit der Zeit traute sie sich, allein im Rock
auszugehen. Abends, wenn nicht mehr mit allzu vielen neugierigen Blicken zu
rechnen war. Ein solcher Spaziergang kann in Weißrussland böse Folgen haben. In
Minsk werden Menschen mit einer „nicht traditionellen sexuellen Orientierung“
regelmäßig Opfer schwerer Verbrechen – bis hin zum Mord.
An die Polizei brauche sie sich gar nicht erst zu wenden,
wenn sie angepöbelt oder überfallen werde, sagt Meier. Solange keine Verstöße
gegen ein Gesetz oder körperlichen Schäden vorliegen, würden die Beamten nichts
unternehmen.
Vertreter aus Ministerien entscheiden mit
Im Moment lässt Meier alle nötigen medizinischen
Untersuchungen über sich ergehen, um die Genehmigung für eine
Geschlechtsangleichung zu bekommen. Wobei ihr nicht klar ist, warum in der
15-köpfigen Kommission, die darüber entscheidet, auch Vertreter aus den
Ministerien für Justiz, Bildung und innere Sicherheit sitzen. „Heißt das etwa,
dass die Entscheidung, ob ich ich selbst bleibe, in der Obhut des Staates
liegt?“
Die erste Geschlechtsangleichung in Weißrussland wurde
1992 an einer Frau vorgenommen. Bis jetzt haben sich dieser Operation 200
Menschen unterzogen – die, nach erteilter Genehmigung, kostenfrei ist.
Das Procedere einer Geschlechtsangleichung in
Weißrussland umfasst drei Etappen. Zuerst werden umfangreiche psychiatrische,
psychologische und geschlechtsspezifische Untersuchungen durchgeführt. Erst
dann bekommt der Antragsteller oder die Antragsstellerin gegebenenfalls eine
Erlaubnis, seine oder ihre Dokumente zu ändern. Darauf folgt eine
Hormontherapie, die etwa sechs Monate dauert. Erst dann und nur im Falle einer
gelungenen Anpassung an das neue Geschlecht ist ein chirurgischer Eingriff
zulässig. Der gesamte Verlauf dauert anderthalb bis drei Jahre.
„In unserem Land gibt es keine staatlichen Dienste, die
transsexuellen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt Irina
Solomatina, Soziologin und Initiatorin des Projekts Gender-Route.
Das mache die
Situation so schwierig. Die Zahl der Geschlechtsoperationen in Weißrussland
steigt, während Transsexuelle immer noch als Kranke wahrgenommen werden.
Um die Situation und vor allem die Einstellung zu diesen
Menschen grundlegend zu ändern, braucht es deren gesellschaftlichen
Anerkennung. Wohl ein Ding der Unmöglichkeit in einem Land, dessen
autokratisches Staatsoberhaupt Alexander Lukaschenko dem früheren deutschen Außenminister
Guido Westerwelle bei einem persönlichen Treffen 2011 in Anspielung auf dessen
Homosexualität riet, „ein normales Leben“ zu führen. Ein Jahr später legte er
nach. „Besser Diktator sein als schwul“, sagte Lukaschenko am Rande eines
Sportwettbewerbs. Wohl wissend, dass er damit die vorherrschende Meinung seiner
Landsleute zum Ausdruck bringt.
Fast unmöglich, die Privatsphäre zu schützen
Mit der Änderung in Pass und Militärausweis enden die
Probleme von Transsexuellen in Weißrussland noch lange nicht. Vielmehr tauchen
danach neue Schwierigkeiten auf. „Wir arbeiten daran, persönliche Informationen
von Transsexuellen zu schützen, und führen Verhandlungen mit staatlichen
Institutionen“, sagt Menschenrechtlerin Natalja Mankowskaja von der Gruppe
„Identität und Recht“.
Wegen der geraden und ungeraden Ziffern im Ausweis
bekommen viele Transsexuelle Probleme bei der Stellensuche und beim
Wohnungswechsel – von dem Verdacht auf Dokumentenfälschung bis zum Verlust der
Arbeitsstelle. „Außerdem erhält ein transsexueller Mann einen Militärausweis,
worin ihm eine bestimmte Untauglichkeitskategorie bescheinigt wird. Diese ist
gleichbedeutend mit einer ernsten psychischen Störung. Das hat in der Praxis
Diskriminierung seitens der potenziellen Arbeitgeber zur Folge“, sagt
Mankowskaja. In Weißrussland sei es für Transsexuelle so gut wie unmöglich,
ihre Privatsphäre zu schützen und ein normales Leben zu führen. Der Hass der
Gesellschaft verschärfe die Situation.
„Ich verstehe ja, dass unsere Gesellschaft in jenen
fernen kommunistischen Zeiten stecken geblieben ist“, sagt Alina Meier. Es sei
naiv zu glauben, dass sich das so schnell ändern würde. Sie werde es wohl immer
schwer haben, ein Teil dieser Gesellschaft zu sein. „Alles, wovon ich träume,
sind eine Familie und echte Freunde!“
Die Fotosession mit ihr neigt sich dem Ende zu. Auf den
ersten Aufnahmen sieht Alina noch verkrampft und verschlossen aus. Nach einer
Viertelstunde fängt sie an zu lächeln. Zum Schluss bedankt sie sich bei der
Fotografin für den „Crashkurs in weiblicher Koketterie“.
Quelltext: http://www.taz.de/!5368339/
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