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Geschrieben
und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2017
Bitte kopiert den Link und Gebt
diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Thailand: Die
Transgender-Fabrik
Die
schönsten Frauen in Thailand, so heißt es, sind meistens Männer. Ladyboys
werden sie oft genannt. Frauen, die als Männer auf die Welt kamen. Wer meint,
im falschen Körper geboren zu sein, für den gibt es in Bangkok ein breites
Angebot: Hochglanz-Kliniken für zahlungskräftige Ausländer, in denen
Transgender ein neues Leben mit neu angepaßtem Geschlecht beginnen können.Für
die weniger betuchten Patienten – oft Einheimische – bieten kleine
Hinterhof-OPs eine erschwingliche und nicht ganz ungefährliche Alternative.
Gross gewachsen,
lange Haare, rote Lippen: Bildhübsch, verführerisch, betörend. Die schönsten
Frauen in Thailand, so heisst es, sind meistens Männer. Und einmal im Jahr, im
Badeort Pattaya, küren sie den Allerschönsten. "Ich bin so aufgeregt”,
sagt Tongta, Teilnehmerin bei Miss
Tiffany, die eigentlich Lehrerin ist. "Aber ich werde mein bestes geben.”
Willkommen bei Miss Tiffany – dem Schönheitswettbewerb für Ladyboys und
Transgender: Frauen, die als Mann geboren wurden. Für viele die hier gleich
über den Laufsteg spazieren, hat das neue Leben einst wenig glamourös begonnen
– in einem Operationssaal.
Thailand als Transgender-Land
Auch Litmar
del Rosario, vor 31 Jahren als Mann geboren, möchte endlich zur Frau werden.
Oder einfach gesagt: der Penis soll ab. Sie stammt von den Philippinen und ist
eigens für die OP nach Thailand gereist. "Ich weiss, die OP lässt sich
nicht rückgängig machen. Das macht mir aber eher Freude. Endlich kann ich mich
so zeigen wie ich bin. Es wird eine Befreiung."
Thailand-Transgender
Land. Wer meint, im falschen Körper geboren zu sein, der kommt nach Bangkok:
aus Japan, Russland, den USA, Europa. Eine OP im Kamol-Hospital kostet
vielleicht 8.000 Euro. In Übersee sind es 50.000 oder mehr. In Thailand gibt es
keine Wartelisten und keine doofen Fragen. Wer zahlt, wird operiert. Zwar auf
eigenes Risiko. Aber doch von Ärzten, die meistens sehr erfahren sind und
fingerfertig. "Das ist, wie wenn du aus einer Hose, ein Kleid machen
willst, sagt der Chirurg Dr. Kamol. Wir versuchen möglichst viel zu retten. Was
unbrauchbar ist, schneiden wir weg. Und dann machen wir etwas Neues
daraus."
Das dritte Geschlecht
Aus Mann
wird Frau – günstig, schnell und täuschend echt. Ein Orgasmus z.B. ist auch in
Zukunft drin. Kinder kriegen dagegen leider nein. Litmar nimmt ihr halbes Leben
schon weibliche Hormone. Sie hat sich Brüste machen lassen. Nun sollen die
Ärzte zum ganz grossen Schnitt ansetzen. "Ich war schon mit 3 oder 4
Jahren anders als die anderen Jungs. Ich wollte keine Pistole, ich wollte eine
Barbie. Ich wollte mich schminken. Da habe ich schon geahnt, dass ich anders
bin."
Halb Mann,
halb Frau. Bei Miss Tiffany beginnt die grosse Show. Zwar kämpfen Transgender
auch in Thailand immer wieder um Anerkennung und um ihre Rechte. Manche
rutschen ab in die Prostitution. Aber verstecken müssen sie sich nicht, die
sogenannten Kathoey. Sie gelten als drittes Geschlecht. Wenn es gut geht,
arbeiten sie in der Kosmetikbranche, als Model, als Schauspieler.
Geschlechtsumwandlung
im Akkord
Als Mann
geboren, zur Traumfrau gemacht. Bei fast allen Schönheiten hat auch er
irgendwie Hand und Messer angelegt: Chef-Juror Dr. Thep Vejvisith. "Als
Juror soll ich bewerten, welches Gesicht sieht wirklich weiblich aus. Dann die
Figur: Zu dick, zu schlank, zu männlich. Schwer, die richtige Wahl zu treffen.
Alle sehen ja umwerfend aus." Mit dem Charme einer Änderungsschneiderei:
Grelles Licht, Patienten, dicht gedrängt auf Plastikstühlen. Hier praktiziert
Dr. Thep, einer der erfolgreichsten Schönheitschirurgen Thailands. Seit bald 30
Jahren korrigiert er, was schiefgelaufen ist bei der Schöpfung – zu
Discounterpreisen. Eine komplette Geschlechtsumwandlung kostet bei ihm nicht
mal 2.000 Euro. 60.000 Brüste hat er in seiner Karriere schon implantiert.
"In ganz Grossbritannien gibt es pro Jahr 9.000 solcher OPs. Ich allein
hier mache halb soviele. 4.500. Zwei von mir reichen für ganz Grossbritannien.
Die sagen, ich bin Supermann."
Vormittags
Brüste. Nachmittags Penis und Vagina. Dr. Thep baut Menschen um im Akkord. Hier
oben unterm Dach, wo die Schwestern gerade das OP Besteck säubern und dann alle
zusammen zu Abendessen. Grünes Curry mit Hühnchen und Reis. Gleich daneben der
Operationssaal. "Manche Patienten sagen, nee, das geht nicht. Hier habe
ich schiss. Ich rate dann, gehen sie doch zu so einer teuren 5-Sterne Klinik.
Aber vertun sie sich nicht: der Arzt macht die OP, nicht das hübsche
Gebäude."
Wie neu geboren
Für Litmar
del Rosario ist der grosse Tag gekommen. Im feinen Kamol-Hospital in Bangkok
soll sie heute operiert werden. Sie hat schlecht geschlafen. Zu viele Gedanken
schwirren ihr durch den Kopf. "Ich bin immer wieder aufgewacht. Aber das
ist wohl normal kurz vor so einer OP." Als Mann geht Litmar in den
OP-Saal. Als Frau soll sie ihn wieder verlassen. Dr. Kamol und seine Kollegen
machen solche OPs jeden Tag. Dazu alles andere, was ein Mann begehrt, der zur
Frau werden will: Wangenknochen schleifen, Nasen oder Schultern schmälern, Lippen
aufspritzen, Brüste implantieren. Knapp vier Stunden dauert die Operation, die
nicht nur den Körper, sondern alles im Leben von Litmar verändern soll. Dann
ist alles überstanden. "Meine Schwester, mein Ehemann, die Pfleger hier,
sie haben mir alle zu meinem Geburtstag gratuliert. Ich bin ja neu geboren. Wie
ein Schmetterling. Eine Verwandlung."
Wer ist der
schönste Schmetterling im ganzen Land? In Pattaya erreicht die Party ihren
Höhepunkt.Thailands neue Miss Tiffany heisst Mo, eine Musikerin, die gerne auch
mal Hardrock singt mit Männerstimme. Alle hier haben vor allem einen grossen
Wunsch: Daß man sie so nimmt, wie sie sind. Als Frau als Mann, halb oder ganz. Egal.
Einfach als Mensch.
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