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und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2017
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deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
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Intersexualität
Definition
Menschen, deren
körperliches Geschlecht (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen)
nicht der medizinischen Norm von 'eindeutig' männlichen oder weiblichen Körpern
zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegen. Bis
heute werden intersexuelle Kinder nach der Diagnose zu einem (meistens dem
weiblichen) Geschlecht um operiert, teilweise mit erheblichen gesundheitlichen
Einschränkungen und psychischen Problemen.
Intersexuelle Menschen
weißen von Geburt an sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale
auf, beziehungsweise können bei der Geburt keinem eindeutigem biologischem Geschlecht (sex) zugeordnet
werden. Dies wird oft als Skandal wahrgenommen.
Da für Intersexualität
keine genauen Definitionen vorliegen, ist es schwer, den Prozess, in dem ein
Mensch als intersexuell eingeordnet wird, komplett nachzuvollziehen. Wie häufig
Intersexualität ist, kommt auf den jeweiligen Typen an, aber beispielsweise Chromosomkombinationen,
die nicht XX oder XY sind, sind sehr verbreitet (bis zu 1 / 500 Menschen).
Bei Diamond finden
sich sogar Zahlen, die von mehr als einem intersexuellen Kind pro 100 Geburten
ausgehen. Er zählt dazu Menschen mit uneindeutigen äußeren Geschlechtsmerkmalen
(1 von 2000-4000 Geburten), Menschen mit einer Chromosomenkombination, die
nicht XX oder XY ist oder Menschen mit uneindeutigen inneren Geschlechtsmerkmalen
(Gonaden).
Intersexualität ist
auch als DSD (differences of sex development - andere Geschlechtsentwicklung)
bekannt.
Das Gegenteil, also
eine eindeutige Geschlechtszuordnung, nennt man Unisexualität oder
Monosexualität.
Abgrenzung zu Androgynität und Gynandrie
Im biologischen Sinne
sind intersexuelle Menschen getrenntgeschlechtlich. Das Vorkommen männlicher
Merkmale an Frauen nennt man Gynandrie, das Vorkommen weiblicher Merkmale bei
Männern Androgynität.
Ausführliche
Informationen zu den verschiedenen Typen von Intersexualität: Roughgarden,
S.288 - 293
Intersexualität als genetischer Defekt
Intersexualität
erfüllt nicht alle Kriterien eines genetischen Defekts, beispielsweise, da
Intersexualität durch das Auftreten von bestimmten Merkmalen charakterisiert
wird und nicht durch ihr fehlen. Intersexualität beinhaltet außerdem sehr viele
verschiedene genetische, biochemische und anatomische Charakteristika, von
denen nur manche genetische Defekte sind. Ein weiteres Argument gegen
Intersexualität als genetischer Defekt ist, dass es keinen standardisierten
menschlichen Körper gibt und es immer (mehr oder weniger schwerwiegende)
Abweichungen von der vorgestellten Norm gibt, von denen die wenigsten
schmerzhaft sind oder behindernd.
Erziehungsgeschlecht
Bei intersexuellen
Kindern ist die Entscheidung für ein Erziehungsgeschlecht oft sehr schwierig.
Früher wurden hier nicht nur eine eindeutige Entscheidung getroffen, sondern
auch die Geschlechtsorgane früh angeglichen. Dies impliziert auch, dass das
betreffende Kind keinerlei Entscheidungsfreiheit hinsichtlich seines
Geschlechts hatte. Damit verbunden können auch schwere psychische Probleme im
späteren Leben sein.
Heute wird empfohlen,
eine Operation bis in die Pubertät zu verschieben, um dem Kind das Finden der
eigenen sexuellen Identität zu ermöglichen
Zur Operation von
intersexuellen Neugeborenen siehe auch: Roughgarden,
S.299 - 302
Geschlechtsangleichung, Prägungstheorie
Nach 1951
durchgeführten Studien schienen zu beweisen, dass eine frühe Angleichung der
Genitalien das Beste für intersexuelle Kinder sei. Die Geschlechtszuweisung
wurde dabei vor allem darauf aufgebaut, wie einfach es war, die vorhandenen
Genitalien zu einem Geschlecht umzuoperieren und hormonell anzugleichen. Das gonadale oder chromosomale Geschlecht waren hierbei
nicht von großer Bedeutung. Diese angleichenden Maßnahmen wurden noch vor dem
zweiten Lebensjahr durchgeführt und das zugeschriebene Geschlecht dann auch
keinesfalls mehr geändert. Die Ergebnisse schienen zu beweisen, dass je früher
eine Angleichung vorgenommen würde, desto „normaler“ seien Erscheinungsbild,
Erziehungsgeschlecht, Körperbild, gender role und
spätere psychische Verfassung.
Damit einher ging auch
die Vorstellung, dass die Psychosexualität eines Menschen bei Geburt neutral
sei, die psychosexuelle Entwicklung willkürlich beeinflussbar sei
(Prägungstheorie) und die Geschlechtsrolle planmäßig steuerbar sei. Des
Weiteren könne man eine eindeutige gender role sogar bei Menschen mit
Genitalien des anderen Geschlechts herbeiführen.
Diese Studien trugen
viel zur gender-Theorie von John Money bei (siehe:John/Joan-Fall)
, welcher einen dreistufigen Behandlungsplan für intersexuelle Kinder
entwickelte: Die chirurgische „Normalisierung“ der Genitalien, das Verschweigen
der Operation und der früheren Undifferenziertheit der Geschlechtsorgane und
die konsequente Erziehung als das neue Geschlecht.
Da die Operation zu
weiblichen Genitalien einfacher zu realisieren war, wurden viele intersexuelle
Kinder zu Mädchen um operiert. Dies war auch geprägt von der Angst, dass Kinder
mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen soziale Nachteile erleiden würden.
Allerdings wurden
diese Konzepte auch kritisiert und nur langsam übernommen. In BRD und DDR hatte
davor gegolten, auf das fertig entwickelte Geschlechtsempfinden des
individuellen Menschen (nach Abschluss der Pubertät) zu warten. Heute gilt das
Konzept der Operation im Kleinkindalter als überholt. 8) 9)
Auf einem Treffen
amerikanischen Vereinigung der Kinderärzte (American Association of Pediatrics)
wurden neue Empfehlungen für den Umgang mit intersexuellen Kindern
ausgesprochen: Behandlung intersexueller Kinder sollte vor allem nicht schaden
und nur nützlich sein, es mussten vor allem erst einmal umfassende Studien
durchgeführt werden und eine Aufarbeitung der ärztlichen Täuschungen und
Geheimhaltungen von Kindern. Auch wurde gefordert, dass die betroffenen Kinder
umfassend über ihren Zustand informiert werden sollten. Des Weiteren wurde das
Gehirn als Sexual- und Geschlechtsorgan anerkannt. Heute wird Intersexualität
nicht mehr als Störung oder „Fehler der Natur“ angesehen, sondern eher als
Ausdruck der menschlichen Diversität.
Seit 1998 wurden die Pfelegerichtlinien für Patienten mit Intersexualität
geändert (2000 änderte auch die American Association of Pediatrics ihre
Richtlinien). Vor allem wird das Mitspracherecht des betroffenen Menschen
aufgewertet. Im Vordergrund stehen die Bedürfnisse des intersexuellen
Patienten, nicht die der Ärzte oder Eltern.
Diese OP legt das Geschlecht des Kindes fest
Eine Studie der
Berliner Humboldt-Universität belegt, dass die Zahl „kosmetischer Eingriffe“ an
intersexuellen Kindern nicht zurückgeht. Sie liegt noch immer bei rund 1700
Operationen pro Jahr.
Nicht immer kann bei
einem Neugeborenen das Geschlecht eindeutig festgestellt werden. Dann
entscheidet man sich für die eine oder andere Möglichkeit und führt eine
entsprechende Operation durch. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die als
Kind an den Genitalien operiert wurden, manchmal ein ganzes Leben lang an den
Folgen dieses Eingriffs leiden. „Kosmetische Operationen“ an intersexuellen
Kindern stehen deshalb seit einigen Jahren in der Kritik.
Seit 2005 wurden in
Deutschland die medizinischen Behandlungsleitlinien schrittweise überarbeitet –
mit dem Ziel, solche Operationen zu begrenzen. Die Zahl der Eingriffe ist
seitdem allerdings nicht wesentlich zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt
nun eine Studie, die das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der
Humboldt-Universität Berlin jetzt veröffentlicht hat.
Zahl „kosmetischer
Operationen“ ist konstant
„Wir haben
festgestellt, dass es Verschiebungen zwischen den Diagnosegruppen gibt, aber
die Anzahl der kosmetischen Operationen relativ konstant bleibt“, erklärt die
Verfasserin der Studie, die Geschlechterforscherin Ulrike Klöppel. Die
Datenanalyse der Krankenhausfälle der vergangenen zehn Jahre hat gezeigt, dass
die Anzahl der klassischen Intersexdiagnosen gesunken, dabei aber die Zahl der
Diagnosen, die zu den „Variationen der körperlichen Geschlechtsmerkmale“ (VG)
zu rechnen sind, gestiegen ist.
Es zeigt sich, dass
die Operationen an Kindern mit Intersexdiagnosen zwar zurückgegangen sind,
hingegen bei Kindern mit entsprechenden VG-Diagnosen gleich blieben oder leicht
anstiegen. Einer der befragten Ärzte in der Studie formuliert es so: „Früher
wurde das Vorliegen von Intersexualität als Begründung für Operationen benutzt,
heute wird das Nichtvorliegen von Intersexualität für Operationen benutzt.
Entsprechend den ärztlichen Bedürfnissen erfolgt die Diagnosestellung.“
In der Studie wurden
nur Fälle von bis zu neun Jahre alten Kindern analysiert. Kosmetische
Operationen in einem solchen Alter können laut Experten nicht als
„selbstbestimmt“ gelten und sind deswegen besonders kritisch zu beurteilen.
Im Durchschnitt rund
1700 Operationen pro Jahr
Im Zeitraum von 2005
bis 2014 wurden durchschnittlich rund 1700 Operationen jährlich durchgeführt.
Dabei ist nicht von Eingriffen die Rede, welche die Beseitigung eines
lebensbedrohlichen Problems als Ziel hatte.
„Es geht also darum,
dass die Leitlinien in der klinischen Praxis nur lückenhaft umgesetzt werden“,
sagt Klöppel. „Man sollte rechtliche Maßnahmen für den Schutz von Kindern gegen
kosmetische Genitaloperationen ergreifen.“
Organisationen
intersexueller Menschen fordern ein Verbot solcher Operationen. Wenn dieses
nicht umsetzbar sein sollte, müsste man zumindest Strafrechtsnormen anpassen:
„Ein Skandal ist, dass die medizinischen Akten nur zehn Jahre aufbewahrt
werden. So können die Personen im Erwachsenenalter keine Informationen mehr
darüber bekommen, was mit ihnen gemacht wurde.
Menschrechtler sind
besorgt!
Und weil zudem die
Verjährungsfristen zu kurz sind, können sie nicht Klage erheben.“ Nur mit
Unterstützung des Rechts, so die Wissenschaftlerin, könne der Druck entstehen,
der Ärzte und Eltern zu mehr Verantwortung zwingt.
Menschenrechtler
vertreten eine ähnliche Meinung. „Bei medizinisch nicht zwingend notwendigen
Eingriffen an intergeschlechtlichen Säuglingen und Kindern handelt es sich um
unmenschliche Behandlungen und schädliche Praktiken“, sagt Nina Althoff vom
Deutschen Institut für Menschenrechte.
Die wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Projekt „Geschlechtervielfalt im Recht“ weist auch darauf hin,
dass sowohl der UN-Kinderrechtsausschuss als auch der UN-Frauenrechtsausschuss
den UN-Vertragsstaaten empfohlen hat, die körperliche Unversehrtheit und
Selbstbestimmung der Betroffenen zu gewährleisten.
Die Idealvorstellung
von Genitalien
Warum werden aber die
kosmetischen Operationen immer noch durchgeführt, wenn sie so umstritten sind?
Klöppel vermutet die Antwort in der Gesellschaft. „Viele Menschen haben ideale
Bilder davon im Kopf, wie Genitalien aussehen sollten, was völlig an der realen
Vielfalt vorbeigeht. Man glaubt, durch eine Operation schnell das Problem lösen
zu können.“
Doch genau aus diesen
Gründen sollte es mehr Aufklärung auf diesem Gebiet geben. Laut den jüngsten
Daten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leben in
Deutschland 8000 bis 120.000 intersexuelle Menschen. Die Zahlen variieren so
stark, weil es keine einheitliche Erhebungsmethode gibt. Viele Intersexuelle
werden schließlich an das männliche oder weibliche Geschlecht angepasst.
Zwar gibt es seit 2013
in Deutschland die Möglichkeit, bei uneindeutigen Geschlecht die Angabe im
Geburtenregister freizulassen. Doch davon unabhängig entscheiden die Eltern
nach ärztlicher Beratung, ob das gemacht wird oder ob das Kind einer Operation
unterzogen wird. Intersexorganisationen hoffen, dass die Bundesregierung in der
Zukunft rechtliche Regelungen zum Schutz von intersexuellen Kindern
vorbereitet.
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