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und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
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Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
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10.000 Betroffene
Intersexualität – was sind die medizinischen Ursachen?
Von Intersexualität betroffen dürften in
Deutschland knapp 10.000 Menschen sein. Die Ursachen sind nur zum Teil bekannt:
Sie können chromosomal, monogenetisch oder multifaktoriell sein, wie ein
Experte erklärt.
Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, für
intersexuelle Menschen ein drittes Geschlecht einzuführen, bezieht sich auf
"die geschlechtliche Identität jener Personen, die weder dem männlichen
noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet sind".
Sie werden deswegen als intersexuell bezeichnet. Was unter
Intersexualität zu verstehen ist, erklärt Paul Martin Holterhus, Professor für
Pädiatrische Endokrinologie an der Universität zu Kiel: "Intersexualität
ist eine fehlende Übereinstimmung von genetischem Geschlecht, gonadalem
Geschlecht sowie körperlichem Geschlecht."
Der Chromosomensatz passt zum Beispiel nicht zum Aussehen
des Genitale, das Genitale selbst ist uneindeutig oder die Gonaden sind
fehlangelegt oder es ist sowohl Hoden- als auch Eierstockgewebe vorhanden.
Ursachen
nur zum Teil bekannt
Die letztgenannte Störung der Geschlechtsentwicklung wurde
früher als Hermaphroditismus verus bezeichnet. Auch das psychische Geschlecht,
also die Identität und die im Alltag angenommene Geschlechterrolle, ist bei
vielen Menschen mit Intersexualität "variabel aufgespannt mit männlichen
und weiblichen Elementen, und nicht streng bipolar", so Holterhus im
Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".
Die Ursachen für Intersexualität sind nur zum Teil bekannt.
"Sie sind chromosomal, monogenetisch oder multifaktoriell", so
Holterhus. Bei der 45,X/46,XY-gemischten Gonadendysgenesie handelt es sich zum
Beispiel um eine numerische Anomalie der Geschlechtschromosomen mit einem Y-chromosomalen
Mosaik.
Bei der Androgenresistenz – Menschen mit XY-Gonosomen, bei
denen der Androgenrezeptor aufgrund einer Mutation nicht ausreichend
funktioniert – könnten nach Untersuchungen von Holterhus auch epigenetische
Veränderungen ursächlich beteiligt sein.
Zwei bekannte numerische Aberrationen der
Geschlechtschromosomen, das Turner-Syndrom (45,X) und das Klinefelter-Syndrom
(47/XXY), zählt Holterhaus ausdrücklich nicht zu den Intersexformen. Dies sei
nur dann der Fall, wenn es sich etwa um ein atypisches Turner-Syndrom mit einem
Y-Anteil handele.
Ausgehend von dieser engen Definition von Intersexualität
veranschlagt der Endokrinologe die Zahl der betroffenen Menschen in Deutschland
auch niedriger als an manchen anderen Stellen nachzulesen, nämlich auf knapp 10.000.
Op nicht
ohne Zustimmung des Kindes
Früher wurde Kindern mit Intersexualität häufig früh ein
eindeutiges Geschlecht zugewiesen und gegebenenfalls eine
geschlechtsangleichende Operation vorgenommen. "Von Operationen aus rein
kosmetischen Gründen beim nicht zustimmungsfähigen Kind ist aus heutiger Sicht
abzuraten", betont Holterhus.
Bei erhöhtem Entartungsrisiko könnten aber durchaus schon
Op-Indikationen bestehen. "Bei der Beratung muss zwingend berücksichtigt
werden, dass Intersexualität kein Einheitstopf ist." Idealerweise sollten
die Patienten in multidisziplinären Zentren betreut werden, die eine adäquate
Diagnostik, Beratung und gegebenenfalls auch Behandlung anbieten – dafür müsse
die Politik aber auch die notwendigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung
stellen, so Holterhus.
Holterhus ist überzeugt, dass die Möglichkeit ein drittes
Geschlecht eintragen zu lassen, von einigen Betroffenen erleichtert angenommen
wird, "da die Kategorien männlich oder weiblich aus ihrer Sicht für sie
einfach nicht zutreffend sind".
Das gelte aber keineswegs für alle: "Ich gehe davon
aus, dass ein nicht geringer Teil sich dem männlichen oder weiblichen
Geschlecht zuordnen kann und möchte." Er wünscht sich daher, dass es
weiter möglich bleibt, das Geschlecht offenzulassen. "Wichtig ist, dass
wir diskriminierungsfrei menschliche Vielfalt anerkennen."
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