Samstag, 12. Mai 2018

Ein Mensch, der mit seiner eigenen Sexualität im Reinen ist und selbst ein gesundes Sexualleben führt, hat mit Sexualität, auch mit Homosexualität und Transsexualität, kein wie auch immer geartetes Problem. /// A person who is at peace with his own sexuality and leads a healthy sex life himself has no problem whatsoever with sexuality, even with homosexuality and transsexuality.


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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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Zu Religion und Sexualität

Ein Mensch, der mit seiner eigenen Sexualität im Reinen ist und selbst ein gesundes Sexualleben führt, hat mit Sexualität, auch mit Homosexualität und Transsexualität, kein wie auch immer geartetes Problem.

Gesunde heterosexuelle Männer und Frauen wie Bill Clinton und Richard Gere, Fran Drescher und Cameron Diaz setzen sich für die Rechte von Homosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren ein. Jemand, der mit Homosexuellen, Bisexuellen oder Transgender-Personen ein Problem hat, ist immer neurotisch und projiziert die Probleme, die er mit seiner eigenen Sexualität hat - seine Verdrängungen und latenten Neigungen -, auf andere. Das ist ein Naturgesetz, das die Wissenschaft bestätigt. Selbstverständlich engagiere ich mich als gesunder Heterosexueller für die Rechte von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender-Personen.

Man differenziert zwischen Heterosexualität, Bisexualität und Homosexualität - diese Unterscheidungen gelten für Frauen und Männer gleichermaßen.
Laut WHO sind 10 Prozent der Menschen homosexuell. Homosexualität ist bei 10 Prozent der Frauen und Männer genetisch verankert und also angeboren, und Homosexualität ist definitiv genauso normal und gesund wie Heterosexualität. Verdrängung der sexuellen Orientierung führt zwangsläufig zu Zwangserkrankungen wie Sammelzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang, Waschzwang etc., Neurosen und Depressionen.
Zur Bisexualität gibt es verschiedene Studien: etwa 25 Prozent der Menschen sind bisexuell. Nicht alle homosexuellen und bisexuellen Menschen leben ihre Homosexualität oder Bisexualität aus: Homophobie ist ein Zeichen von latenter Homo- oder Bisexualität.

Papst Benedikt XVI. hat Homosexualität als Sünde bezeichnet; der Klerus war und ist vehement gegen einen Ehevertrag für gleichgeschlechtliche Paare. Ich kann nur sagen: Homophilie ist latente Homosexualität, da braucht man sich in der Kirche nur mal umsehen. Ein gesunder Mensch, egal ob Frau oder Mann, hat kein Problem mit der Sexualität anderer.

Angst vor Sexualität, so lässt sich Religion charakterisieren, Angst vor allem vor der selbstbestimmten und freien weiblichen Sexualität.

In Österreich gibt es seit 2010 einen Ehevertrag für gleichgeschlechtliche Paare. Die katholische Kirche versuchte das zu verhindern. In Spanien haben sich Christen unter Anleitung des Vatikans zu Groß-Demonstrationen versammelt, um gegen die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren zu demonstrieren. Wer hat in Kaliforinien den gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe weggenommen: die christlichen Repubikaner. Im Übrigen soll es in Ungarn einen Bezug zum Christentum in der Verfassung geben und Eheschließungen zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren sollen generell verboten werden. Im Vatikan hat man sich überaus wohlwollend dazu geäußert.

Homosexuelle und Transgenderpersonen

14 Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren, alle Zöglinge einer katholischen Lehranstalt, haben in Porto im Februar 2006 eine Transsexuelle, sie hieß Gisberta, brutal zu Tode gefoltert. Sie traktierten ihr Opfer über vier Tage lang mit Steinen und Schlägen und vergewaltigten die Frau mehrfach mit diversen Gegenständen. In den ersten drei Tagen ließen sie die Schwerverletzte in einem leer stehenden Parkhaus zurück, am vierten Tag verscharrten sie die Sterbende in einem metertiefen Graben. Die Schüler haben die Tat gestanden, sind jedoch nach portugiesischem Recht noch nicht strafmündig.

Der Leiter des Heimes, in dem die Jungen leben, der katholische Priester Lino Maia, gestand den Jungen "mildernde Umstände" zu. Er versucht, die Institution, die er leitet und die Jungen für die er verantwortlich ist, zu entschuldigen: die Jungen hätten "Gerechtigkeit mit ihren eigenen bloßen Händen" geübt.

In Portugal herrscht noch immer ein Klima der Gewalttätigkeit und sozialer Ausgrenzung gegen Homosexuelle und Transgender, das in weiten Bereichen von der katholischen Kirche geschürt wird. Polizei und Presse versuchen die Übergriffe zu vertuschen. In Portugal sind 95 Prozent römisch-katholisch.

In der islamischen Türkei werden Transsexuelle nicht als Menschen wahrgenommen. 1997 starb die Transsexuelle Gamze durch 16 Messerstiche in den Rücken, 1998 die Transsexuelle Nilüfer durch die Folgen einer Vergewaltigung, 2000 wurde die Transsexuelle Seher in ihrem Auto ermordet, 2003 starb die Transsexuelle Aydan in ihrer Wohnung durch Messerstiche in den Rücken, 2004 wurde die Transsexuelle Serpil in ihrer Wohnung ermordet und danach auf einer Müllkippe gefunden, 2005 wurde die Transsexuelle Sitem zuhause mit einer Wäscheleine erwürgt, im selben Jahr starb die Transsexuelle Cibali an den Folgen einer Vergewaltigung, 2006 wurde die Transsexuelle Nese auf der Straße ermordet, auch die Transsexuelle Dilek Ince wurde 2006 ermordet, sie starb in einem Krankenhaus in Ankara, nachdem sie von 8 Schüssen aus einem Gewehr in den Kopf getroffen worden war. Sofern es in der Türkei überhaupt zu Anklagen kommt, folgt postwendend der Freispruch.

Auch in Ländern wie Chile (85 Prozent sind Christen) und Brasilien (89 Prozent sind Christen) sind Morde an Transsexuellen Kavaliersdelikte. In Brasilien wird alle 36 Stunden ein Schwuler, eine Lesbe oder ein Transgender ermordet.

In Los Angeles wurde einer Transsexuellen auf offener Straße die Kehle aufgeschnitten, als sie auf dem Asphalt verblutete, wurde sie von Täter und Passanten ausgelacht.

Als ich in Chicago war, saß ich unten an der Hotelbar und erfuhr nebenbei durch die Nachrichten des dort ständig laufenden Fernsehers, dass in der Stadt letzte Nacht vier Transgender, die einen Fashion-Shop haben, von Afroamerikanern abgestochen wurden, zwei waren tot. Die afroamerikanische Gang wurde nicht gefasst. Ich glaube aber nicht, dass es diese Chicago-Lokalnachrichten über Illinois hinaus geschafft haben.

Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Homosexuelle und Transgender-Personen ein Tabuthema. Allein in St. Georg wurden 2006 12 Mal Homosexuelle von Muslimen brutal zusammengeschlagen. Bei einer Studie zum Thema Homosexualität unter Muslimen kam der blanke Hass von Muslimen gegen Homosexuelle zum Vorschein.

Ein Homosexueller wurde in Deutschland mit Fahrradketten solange geschlagen, bis Brust und Rücken kaum noch zu erkennen waren. Egal ob in Berlin oder sonstwo, immer wieder kommt es zu Gewalt gegen Homosexuelle und Transgender-Personen. Die Medien berichten nicht darüber, die deutsche Öffentlichkeit interessiert sich nicht dafür.

Eine Studie der Christian-Albrecht-Universität Kiel über die Einstellung von Jugendlichen in Deutschland zu Homosexualität brachte das Ergebnis, dass türkische Einwandererjugendliche besonders schwulenfeindlich sind und dass dabei die Religion eine zentrale Rolle spielt.

Homophobie in der Bibel: Die Ablehnung der Homosexualität im Christentum beruht auf der Verurteilung homosexueller Praktiken im 3. Buch Mose und einigen weiteren Textstellen. Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche berufen sich auf die Verurteilung von homosexuellen Handlungen in der Bibel und stigmatisieren Homosexualität als Sünde.

Jeder Mensch, der seine Sinne einigermaßen beieinander hat, fordert Gleichberechtigung und ein Recht für alle. Wenn gegengeschlechtliche Personen heiraten dürfen, müssen selbstverständlich gleichgeschlechtliche Paare auch heiraten dürfen - ansonsten wäre die Ehe generell abzuschaffen.

Der ethisch-demokratische Maßstab für eine Staatsform, eine Institution - wie eine Religionsgemeinschaft - oder eine Gesellschaft ist der Umgang mit homosexuellen Frauen und Männern - es bewährt sich jedes Mal, den Wert einer Gesellschaft mit diesem Maßstab zu messen.






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