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und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2018
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diesen euren Verwandten, Freunde, Bekannten und Familie denn Information beugt
vor, einer Minderheit anzugehören!
Hey Du hast es und brauchst es,
deswegen Spende Blut, denn es fehlt in der ganzen Welt!
Ich habe Ihn, Du auch?
Organspenden können andere zum Leben verhelfen, sei stolz auf dich selbst mache
Ihn Dir den Organspende Ausweis!
Hey you have it and need it, so donating blood,
because it is missing in the world!
I
had him, you also? Organ donation can help others to life, be proud of your self
doing Him Get donor card!
Transsexueller Berliner bleibt rechtlich Mutter seines Kindes
Die Verfassungsbeschwerde eines trans*
Mannes, der offiziell als der Vater seines Kindes anerkannt werden möchte, ist
gescheitert.
Ein Berliner
trans* Mann, der von den Behörden nicht mehr als Mutter, sondern als Vater seines
fünfjährigen Kindes anerkannt werden möchte, ist mit einer Klage beim
Bundesverfassungsgericht gescheitert. Ein Gerichtssprecher sagte am Montag auf
Anfrage, die Beschwerde sei bereits Mitte Mai nicht zur Entscheidung angenommen
worden. Die Bundesvereinigung Trans* (BVT*), die sich für die Belange
transsexueller Menschen einsetzt, kündigte an, den Fall nun vor den
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu bringen.
Der Kläger
hatte nach der Angleichung seines Personenstandes nach eigenen Angaben seine
männlichen Hormone abgesetzt, wurde wieder fruchtbar und bekam durch
Samenspende 2013 ein Kind. Vor Gericht wehrt er sich seither vergeblich
dagegen, dass ihn das Standesamt mit seinem früheren Vornamen als Mutter ins
Geburtenregister eingetragen hat.
Gemeinsame Reisen würden erschwert
Bereits der
Bundesgerichtshof (BGH) hatte im September 2017 den Eintrag bestätigt, weil der
Frau-zu-Mann-Transsexuelle das Kind selbst geboren habe. Mutter- und
Vaterschaft als rechtliche Kategorien seien nicht beliebig austauschbar.
Die Richter
begründeten ihre Entscheidung auch damit, dass die Geburtsurkunde eines Kindes
von Hinweisen auf die Transsexualität eines Elternteils freibleiben soll. Die
BVT* fordert, dass transsexuelle Eltern in der Geburtsurkunde
geschlechtsneutral und mit ihrem aktuellen Vornamen eingetragen werden. Dass
die Geburtsurkunde von den eigenen Ausweispapieren abweiche, erschwere
beispielsweise gemeinsame Reisen ins Ausland.
„Trans-Fragen sind feministische Fragen“
Die queere Community von Bosnien und
Herzegowina hat im Alltag wenig Spielraum. Besonders schwer ist es für
Transfrauen, die nahezu unsichtbar sind. Ein Gespräch mit der Feministin und
Aktivistin Naida Kučukalić aus Sarajevo.
Frau
Kučukalić, in den USA und in West-Europa sind Transgender-Menschen präsenter
denn je. Es gibt Serien wie „Transparent“, die Schauspielerin Laverne Cox ist
auf dem Cover des „Time“-Magazines. Dies alles hat auch dazu geführt, dass es
in der Öffentlichkeit ein größeres Bewusstsein für die Rechte dieser Gruppe
gibt. Zeigt sich das auch in Bosnien und Herzegowina und der Region?
Es ist immer
etwas undankbar Vergleiche zu ziehen, wenn es um gesellschaftlichen Wandel
geht. Überall auf dem Balkan, sei es in Serbien, Kroatien oder Montenegro, gibt
es gewisse Veränderungen, doch es geht insgesamt noch nicht in eine Richtung,
die wünschenswert wäre. Allerdings ist die Sichtbarkeit von Transmenschen
gestiegen, weshalb ich zum Beispiel in Workshops häufig gefragt werde, ob es
heute mehr LGBTIQ-Menschen gibt als früher.
Natürlich
nicht.
Sie waren
immer da, doch sie hatten Angst, lebten zurückgezogen und redeten nicht
darüber. Männliche Homosexualität wurde in Jugoslawien erst 1976
entkriminalisiert, doch die Republiken Serbien, Mazedonien und Bosnien
ignorierten dies. Erst nach dem Zerfall des Landes wurden die Gesetze hier
geändert. Auch die Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle verhinderte, dass diese
sich outeten. Inzwischen ist die Aufmerksamkeit für ihre Rechte größer. Und ich
erinnere gegenüber Institutionen immer gerne daran, dass Bosnien und
Herzegowina diverse Menschenrechtskonventionen unterschrieben hat. Sie haben
gar keine Wahl: Es ist ihre Pflicht, sie umzusetzen. Queere Rechte sind
Menschenrechte, da gibt es keine Ausnahmen.
Meist ist
auch Druck von den Betroffenen selbst nötig.
Meine
persönliche Erfahrung ist, dass es in Bosnien und Herzegowina weder ein starke
feministische, noch eine starke queere Bewegung gab und gibt. Es gibt zwar
viele Frauengruppen und feministische Organisationen, die großartige Arbeit
machen, doch ich denke nicht, dass die Gesellschaft sie als eine starke Kraft
wahrnimmt, die Dinge verändern kann. Feminismus ist in Bosnien noch immer ein
schmutziges Wort. Es gibt kein Bewusstsein für die Kämpfe der Sufragetten für
das Wahlrecht und auch keine Lektionen über Feminismus in den Lehrbüchern.
Trotzdem
haben sich immer Frauen für Frauen eingesetzt.
Ja,
allerdings ging es dabei anfangs vor allem um ganz konkrete Unterstützung etwa
für Frauen, denen im Krieg Gewalt angetan worden ist. Erst nach dem Krieg
wurden durch feministische Gruppen auch lesbische Themen aufgegriffen. Noch
heute haben die meisten Leute keine Ahnung, was LGBTIQ bedeutet. Sie denken
dabei zuerst an Schwule, dann dass es eine Schande ist und unsere traditionelle
Gesellschaft ruiniert. Das ist noch immer sehr präsent. Was Lesben betrifft,
denken die meisten wohl zuerst an Pornografie. Und Trans-Menschen wurden lange
überhaupt nicht beachtet, nicht einmal von medizinischer Seite.
Wann hat
sich das geändert?
Die ersten
NGOs, die sich mit diesen Themen befassten, nahmen ihre Arbeit vor rund 15
Jahren auf. Es gab eine in Banja Luka und eine in Sarajevo, die Q hieß. Sie
waren die ersten, die queere Leute zusammenbrachten - das war alles vor
Facebook. Bei Q habe ich erstmals Transmenschen kennengelernt. Als ich dann in
den letzten beiden Jahren im SOC gearbeitet habe, bekam ich - vor allem online
- mehr Kontakt zu Transfrauen. Das Thema kommt nun also auch hierzulande
langsam auf die Agenda. Doch wir sind noch dabei, den Menschen zu erklären,
dass es mehr als zwei soziale und biologische Geschlechter gibt. Der Prozess
der Begriffsklärung- und Entmystifizierung dauert an.
In Tuzla gab
es kürzlich den Fall einer Transperson, der seitens des Innenministeriums nicht
erlaubt wurde, ihren Vornamen so zu ändern, dass er ihrem gefühlten Geschlecht
entsprach, woraufhin die Ombudsstelle für Menschenrechte in Bosnien und
Herzegowina empfahl, dies doch zuzulassen. Was denken Sie, wie dieser Fall
ausgehen wird?
Das Gesetz
ist hier sehr klar, denn es lässt dies zu. Ich könnte nach dem Recht dieses
Staates beispielsweise einen männlichen Vornamen annehmen. Die einzige Bedingung
ist, dass ich ihn fünf Jahre lang behalten müsste.
Wieso wurde
die Namensänderung dann überhaupt abgelehnt?
Soweit ich
weiß, wurde einfach das Gesetz nicht richtig ausgelegt. Aus Unkenntnis und
wahrscheinlich, weil man zum ersten Mal mit einer solchen Anfrage konfrontiert
war. Es war illegal das abzulehnen. Die Namensänderung ist neben der
Inanspruchnahme psychologischer Hilfe durch NGOs das einzige, was Transmenschen
hierzulande tatsächlich tun können.
Eine
Geschlechtsangleichung ist in Bosnien und Herzegowina nicht möglich?
Nein. Wenn
es um eine Transition geht, können sie höchstens zu einem Psychologen gehen. Es
gibt einige, die freundlich und professionell sind. Anschließend müssen sie zum
Psychiater, um die Diagnose Transsexualität zu bekommen, wobei das meines
Wissens nach erst ein oder zwei Mal geschehen ist. Mit dieser Diagnose könnten
sie bei einem Endoktrinologen wegen Hormonen vorsprechen. Doch weil es
praktisch kaum möglich ist, die psychiatrische Diagnose zu bekommen, besorgen
sich die Betroffenen die Hormone auf dem Schwarzmarkt oder gehen für den
Prozess der Transition ins Ausland.
In die
Nachbarländer?
Ja, vor
allem Kroatien und Serbien. Sie gehen dort zu den Psychologen und Psychiatern
und lassen sich die Hormone verschreiben. Auch Operationen werden größtenteils
dort durchgeführt. Belgrad ist hier seit 20 Jahren führend, es gibt eine
Klinik, die darauf spezialisiert ist. Natürlich müssen Bosnierinnen und Bosnier
das selbst bezahlen.
Schon für
Schwule und Lesben ist es in Bosnien und Herzegowina schwer offen zu leben. Es
gibt hierzulande noch nicht mal eine Pride Parade wie etwa in Serbien und Kroatien.
Wie können unter diesen Umständen Transmenschen sichtbarer werden?
Das ist eine
gute Frage, denn es fehlen sichere Orte, an denen sich die Menschen ohne Angst
sein können, wer sie sind. Was den Pride betrifft: Die Mehrheitsgesellschaft
ist total dagegen. Die Leute haben die Bilder aus großen Städten vor Augen,
halbnackte Männer etc. Doch es geht nicht nur darum, Diversität zu feiern,
sondern darum etwas zu fordern. Es ist ein Protest. Allerdings muss sich die
sehr diverse Community zusammentun. Wir sind alle sehr damit beschäftigt,
unsere individuelle Scham und die Schuldgefühle zu überwinden, die uns die
Gesellschaft und die Familie uns auferlegt.
Das bringt
uns zur Frage der Solidarität. Es gibt einige Feministinnen, etwa Germain
Greer, die Transfrauen absprechen, Frauen zu sein. Sie reduzieren sie auf die
Biologie, dabei war es doch von Simone de Beauvoir bis Judith Butler ein
feministischer Konsens, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt ist. Weshalb
wird das nun infrage gestellt?
Für einige radikale
Feministinnen gehören weder Transfrauen noch Pornografie zur feministischen
Agenda. Doch für mich gibt es nur einen einzigen Feminismus, der dafür
eintritt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Auf dem Weg dorthin
wurden unter anderem das Wahlrecht und das Abtreibungsrecht und das Recht auf
ein gewaltfreies Leben erstritten. Transfeminismus ist davon nicht getrennt.
Transfragen sind feministische Fragen. Ich glaube, wir haben immer noch den
gleichen Feind: das Patriachat und Sexismus.
Davon sind
ja auch Transfrauen betroffen.
Ja, sie
werden auf mehreren Ebenen angegriffen. Weil sie Frauen, weil sie Transfrauen
sind und auch weil ihnen vorgeworfen wird, dass sie die Männer und die
Männlichkeit zu verraten haben. Wenn radikale Feministinnen nun sagen, dass
Transfrauen keine Frauen sind, dann ist das - wie jemand mal geschrieben hat -
„kein Feminismus sondern Vaginismus“. Sie behaupten auch, dass Transfrauen
nicht empathisch mit anderen Frauen sein können, weil sie niemals Mädchen
waren, keine Menstruationschmerzen kennen und keine Kinder geboren haben. Aber
was sind denn das für Kriterien? Damit bin ich nicht einverstanden. Als
Feministinnen sollten wir zusammenhalten, wir haben keine Zeit für solche
Streitereien, vor allem weil unsere Rechte wieder eingeschränkt werden.
Transfrauen kämpfen ums Überleben. Wer wenn nicht wir anderen Feministinnen
sollten mit ihnen solidarisch sein? Ich sehe momentan keine anderen Verbündeten
außer Frauen. Es ist unsere Pflicht, an ihrer Seite zu stehen. Auch die queere
Community muss mehr für sie tun als sie an die Spitze von Pride Paraden zu
stellen.
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