Sonntag, 29. September 2013

Grün-Rot in BaWü: keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Organisationen transsexueller Menschen



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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013


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Grün-Rot in BaWü: keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Organisationen transsexueller Menschen

Da staunten wir nicht schlecht, als wir uns gestern von 10 bis 12 Uhr im Sozialministerium in Stuttgart trafen, als uns Frau Rebmann erklärte, sie hätte uns – die Mitglieder verschiedener Gruppen transsexueller Menschen – zwar eingeladen, um ihnen den Aktionsplan für Toleranz vor zu stellen, doch als einziger Ansprechpartner gelte für die Grün-Rote-Landesregierung beim Thema Transsexualität ausschließlich das Lesben-und-Schwulennetzwerk in BaWü. Und um das zu verdeutlichen, waren die auch da.
Batsch!
Eine Ohrfeige für alle Anwesenden. Aber in den Workshops dürften wir gerne mitarbeiten, meinte man tröstlich. Klaro. Wir arbeiten für euch, für eure Publicity, dürfen aber nicht mitbestimmen – z.B. im Beirat – und als prinzipielle Ansprechpartner taugen die doofen Transen auch nicht.
Batsch!

Workshops. Etwas, das man tut, um zu verschleiern, dass man nichts tun will. Sie sollen dazu dienen, damit mehr Leute ihren Senf zur Problemwurst mit Ketchup dazu geben können, bis man sie nicht mehr sieht.
Workshops. Homo-Workshops mit nem Stück Trans als Zuckerzusatz.
Workshops, damit sich Rot-Grün öffentlichkeitswirksam für die Probleme von Minderheiten interessieren kann. Presse will man nämlich auch dabei haben. Bei den Workshops. Oder Workpress?

Schon etwas seltsam. Da schreiben wir seit Jahren Berichte zur Situation transsexueller Menschen, es gibt verschiedene Untersuchungen aus NRW, von der EU und Veröffentlichungen von der UN – doch wen kümmerts? Ein Workshop muss her, um die Probleme kennen zu lernen. Sonst müsste man ja unseren Menschenrechtsbericht und all die anderen Berichte lesen. Puh, wäre das anstrengend, und dann auch noch handeln! Lieber Workshops – möglichst nicht Sonntags, wenn alle Zeit haben – Workshops for everybody make everybody happy.
Lieber vom Land bezahlte Kaffeekränzchen, dringende Handlungsnotwendigkeiten leugnen, die Verantwortung einem „Workshop“ in die Schuhe schieben – dann kann man notfalls auch sagen: „Der Workshop war sich nicht einig. Wir können nichts tun.“

Wie lange müssen wir den Politikern und Verantwortlichen eigentlich noch unsere Probleme unter die Nase reiben, bis sie mal anfangen sie wahr zu nehmen und anzupacken? „Oh, ich rieche Probleme! Machen wir doch einen Workshop!“ Problem erkannt – in den Workshop verbannt - und die Presse macht noch ein Bild davon.

Was können unsere Politiker in den einzelnen Bundesländern tun?

Sie können die Standesämter anweisen, Namensänderungswünsche gegen die übliche Gebühr durchzuführen. Es gibt kein Gesetz, das Standesämtern dieses verbietet. Genauso wenig, wie es ein Gesetz gibt, das ihnen verbieten würde, einen unrichtigen Geschlechtseintrag nach eigenem Ermessen zu korrigieren.
Als oberste Aufsichtsbehörde über die AOKs könnten sie diese darauf hinweisen, dass es eine Grundgesetzverletzung darstellt, Menschen mit dem Ziel zu begutachten, ihnen eine psychische Störung zu unterschieben. Sie könnten sie auffordern diese Begutachtungen zu unterlassen und transsexuellen Menschen problemlos die international anerkannten notwendigen medizinischen Maßnahmen zu genehmigen.
Als Zuständig für die Auswahl, Anstellung und Weiterbildung von Richtern, könnten sie diese weiterbilden – bzw. von uns weiterbilden lassen, damit auch diese sich mit transsexuellen Menschen auskennen und über die Angeborenheit und Unveränderbarkeit dieser aufklären.
Gleiches gilt für das Kultusministerium, das seine Lehrer und sonstigen Bediensteten entsprechend weiterbilden könnte, nach einem gemeinsam mit uns transsexuellen Menschen ausgearbeitetem Konzept. Zudem könnte man die Schulbücher überarbeiten, da sich die Welt seit Hitler ja nun doch etwas weitergedreht hat – auch wenn man es nicht wahrhaben möchte.
Schließlich könnte man alle öffentlichen Einrichtungen zu einer Weiterbildung verpflichten und öffentliche Gelder nur dann vergeben, wenn Institutionen eine entsprechende Weiterbildung ausweisen, bzw. sich zur Nichtdiskriminierung – aus welchem Grund auch immer – bekennen.
Die Landesregierung könnte ein Zeichen setzen und die Landesverfassung dahingehend ergänzen, dass jede Form der Diskriminierung, egal aus welchem Grunde, untersagt ist und auf eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes mit hinwirken.
Die Landesregierung könnte darauf hinwirken, dass Rundfunkräte so besetzt werden, dass auch transsexuelle Menschen dort vertreten sind
Man könnte z.B. dafür sorgen, dass im so genannten Gleichstellungsbeirat (in BaWü) – der effektiv ein Schwulen-und-Lesben-Rat ist – genügend transsexuelle Menschen sitzen, damit deren Interessen nicht untergehen
Man könnte ja so viel … wenn man die Probleme wahrnehmen und die Verantwortung für deren Lösung übernehmen wollte

Doch Verantwortung … was war das noch mal????
Bislang hat man nicht gezeigt, dass wir keine schwarz-gelbe Regierung mehr haben. Bislang lehnt man es ab, uns als gleichwertige Ansprechpartner neben Schwulen und Lesben zu respektieren. Die Anwesenden transsexuellen Menschen waren zum größten Teil nicht da, weil sie vom Ministerium eingeladen wurden, sondern auf Initiative von Franziska Hohmann (TransidentX). Na gut, man hat uns zum Kaffeekränzchen eingeladen (die 3 Kaffeekannen auf dem Tisch waren übrigens teilweise nur halb voll, an einem Platz gabs nur Kaffeesahne, am anderen nur Zucker und Süßstoff und Tee an einem dritten). Hat nicht viel gekostet, man hat Geld und Mühe gescheut, ein Protokoll des Treffens gibt’s nicht (ist nicht geplant), ebenso wenig, wie das zur Verfügung stellen irgendwelcher Unterlagen …


Gleichstellung?????

Freitag, 13. September 2013

Was ist weiblich, was männlich?

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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013


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Transsexualität/Transidentität: Was ist weiblich, was männlich?

Sowohl der Krankheitsstatus als auch der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung, eines der Hauptsymptome der Transsexualität, werden heute immer stärker hinterfragt.

Vom biologischen Geschlecht her ein Mann oder eine Frau sein und sich auch so fühlen – das ist für rund 2 000 bis 6 000 Menschen in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Denn diese Menschen haben das sichere und durch nichts zu beirrende Gefühl, im „falschen Körper gefangen“ zu sein. Dieses Gefühl ist oft schon in der Kindheit und im Jugendalter vorhanden und veranlasst die Betroffenen, sich geschlechtsuntypisch zu verhalten: Jungen ziehen Mädchenkleider an, schminken sich und wirken weich und weiblich. Mädchen tragen Kurzhaarschnitte und gebärden sich männlicher als so mancher Junge. Kindern lässt man solches Verhalten meist noch durchgehen, doch spätestens mit der Pubertät und mit der Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale fangen die Probleme an.

Sehr hoher Leidensdruck
Die Betroffenen fühlen sich immer unwohler in ihrem Körper und können seine Veränderungen nicht akzeptieren. Bei dem Versuch, sich entsprechend ihres „gefühlten“ Geschlechts zu kleiden und zu geben, stoßen sie jedoch auf gesellschaftliche Grenzen, wobei Männer noch stärker betroffen sind als Frauen. Während heutzutage nämlich kaum Anstoß daran genommen wird, wenn Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts sich durchsetzungsfähig-maskulin geben und Hosen statt Röcke tragen, wird es allgemein nicht akzeptiert, wenn Männer sich schminken und feminin kleiden. Ob Mann oder Frau – der Leidensdruck ist für viele „Transsexuelle“ beziehungsweise „transidente“ Menschen immens hoch.

Wenn Transsexuelle sich in früheren Zeiten hilfesuchend an Ärzte oder Psychiater wandten, erwartete sie eine Tortur: Das erklärte Ziel jeder Behandlung bestand darin, das „Krankhafte, das nicht sein darf“ auszutreiben und ins „Normale“ umzukehren. Dabei wurden mitunter brachiale Methoden angewandt, wie beispielsweise Gehirnoperationen, Elektroschocks und Kastrationen. Im Gegensatz dazu sind die Behandlungsmöglichkeiten heute diffiziler und vielfältiger. Sie reichen von Hormontherapien bis hin zur operativen Umbildung der Geschlechtsorgane. Den Status des Gestörten und Pathologischen hat die Transsexualität jedoch nach wie vor inne. In den „Standards der Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen“, die drei Fachgesellschaften verabschiedet haben, wird „Transsexualität“ immer noch als eine Geschlechtsidentitätsstörung, also als eine Krankheit definiert, die mit dem Wunsch einhergeht, durch hormonelle und chirurgische Maßnahmen so weit als möglich die körperliche Erscheinungsform des Identitätsgeschlechts anzunehmen (vgl. auch ICD-10: F64.0 „Störungen der Geschlechtsidentität“ sowie DSM-IV „Sexuelle und Geschlechtsidentitätsstörungen“). Bis in die 80er-Jahre hinein hatte die Diagnose „Transsexualität“ zudem fast immer eine andere Diagnose – vor allem die Borderline-Persönlichkeitsstörung – nach sich gezogen.

Sowohl der Krankheitsstatus als auch der Wunsch nach Geschlechts-umwandlung als eines der Hauptsymptome der Transsexualität werden heute von Experten immer stärker hinterfragt. So hat beispielsweise Prof. Dr. Rauchfleisch, Klinischer Psychologe und Psychotherapeut an der Universität Basel, bei seiner Arbeit mit Transsexuellen die Erfahrung gesammelt, dass es unter transsexuellen Menschen sowohl psychisch völlig unauffällige als auch psychisch erkrankte gibt – wie in der Normalbevölkerung auch. Nach Rauchfleischs Beobachtungen besteht zwischen Transsexualität und psychischer Gesundheit beziehungsweise Krankheit keine kausale Beziehung. „Wir können Transsexualismus nicht als eine Störung der Geschlechtsidentität betrachten, sondern müssen ihn als Normvariante ansehen, die in sich, wie alle sexuellen Orientierungen, das ganze Spektrum von psychischer Gesundheit bis Krankheit enthält“, so Rauchfleisch. Darüber hinaus belegen verschiedene Studien, dass längst nicht alle Transsexuellen eine chirurgische Angleichung an das Gegengeschlecht suchen, sondern lediglich zwischen 43 und 50 Prozent. Tatsächlich besteht hinsichtlich der Entscheidung, ob sie eine Angleichung an das Gegengeschlecht anstreben, ob sie sich in einem Zwischenbereich dauerhaft einrichten oder ob sie den Wunsch nach Angleichung dauerhaft aufgeben, eine große Bandbreite. Selbst der Begriff „Transsexualität“ scheint nach heutigem Erkenntnisstand nicht mehr zutreffend. Denn bei diesem Phänomen stehen weniger die Sexualität und ihre Ausrichtung als vielmehr die Identität, das Selbstbild im Mittelpunkt. Daher wird heute zum Teil der Begriff „Transidentität“ verwendet.

Oberbegriff „Transgender“
Manchmal wird auch der Begriff „Transgender“ benutzt. Dabei handelt es sich jedoch eher um einen Oberbegriff für alle diejenigen Menschen, die sich mit dem ihnen biologisch und/oder sozial zugewiesenen Geschlecht falsch oder unzureichend beschrieben fühlen. Dazu zählen neben den Transsexuellen auch Transvestiten, Cross-Dresser (Menschen, die die Kleidung des anderen Geschlechts zumindest zeitweise tragen), bewusst androgyne Menschen, Drag Kings (Frauen, die in der Männerrolle auftreten) und Drag Queens (Männer, die in der Frauenrolle auftreten).

Als psychodynamische Ursache für Transsexualität wurde der (oft unbewusste, aber teilweise direkt ausagierte) Wunsch der Eltern vermutet, ein Kind des anderen Geschlechts zu haben. Darüber hinaus wurde das Fehlen oder die stark negative Besetzung des gleichgeschlechtlichen Elternteils verdächtigt. Das Kind werde so zur Identifikation mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil ge- drängt. Von somatischer Seite sind als Ursachen des Transsexualismus postuliert worden: eine hormonelle Beeinflussung des Fötus mit gegengeschlechtlichen Hormonen in der intrauterinen Entwicklung, eine Störung in nicht genauer identifizierbaren Arealen des Gehirns oder ein Zellmembranglykoprotein. Diese und andere Hypothesen konnten bis heute noch nicht schlüssig belegt werden, sodass die Ursachen des Transsexualismus mehr denn je im Dunkeln liegen.

Vorgehen bei angestrebter Geschlechtsumwandlung
Transsexuelle, die eine Geschlechts-umwandlung anstreben, müssen fünf Stufen durchlaufen:

- Diagnostik: Sie richtet sich auf die psychische Situation der transidenten Person. Es wird geprüft, ob die Diagnose „Transsexualität“ zu stellen ist oder ob Kontraindikationen vorliegen. Ferner gilt es zu beobachten, wie konstant das Bedürfnis nach dem Leben in der anderen Geschlechtsrolle ist, ob die Person ein anderes Therapieziel definiert hat, welche Veränderungen der Rollenwechsel mit sich bringen wird und welche Probleme eventuell daraus resultieren können. Neben der psychologisch-psychiatrischen Abklärung werden auch endokrinologische, internistische und gegebenenfalls somatische Untersuchungen durchgeführt, um zu prüfen, ob Risiken oder Kontraindikationen im Hinblick auf spätere hormonelle und chirurgische Maßnahmen bestehen.
- Alltagstest: Der Transidente soll bereits vor den hormonellen und chirurgischen Interventionen ein bis zwei Jahre lang täglich 24 Stunden in der angestrebten Geschlechtsrolle leben und auf diese Weise prüfen, ob und wie ihm der Wechsel der Geschlechtsrolle möglich ist. Gleichzeitig testet er auch, inwieweit seine Umgebung in der Lage ist, einen Rollenwechsel mit zu vollziehen und zu akzeptieren.
- Hormonbehandlung: Der Transidente wird nun mit gegengeschlechtlichen Hormonen behandelt, um somatische Veränderungen zu erzielen.
- Chirurgische Maßnahme: Sie erfolgt, wenn die transidente Person mit der hormonellen Medikation zurechtkommt, da sie nach der Operation lebenslang auf die Hormonapplikation angewiesen sein wird. Die chirurgische Angleichung an das Gegengeschlecht ist ein komplizierter, aufwendiger Eingriff, der Risiken birgt und Grenzen unterliegt.
- Nachbetreuung: Zu dieser Phase gehört eine körperliche Nachbetreuung. Auch eine psychotherapeutische Nachbetreuung hat sich als sinnvoll erwiesen.

Vor den Behandlungen müssen sich transidente Menschen einer mindestens einjährigen, vorbereitenden Psychotherapie unterziehen. In der Regel wird die Psychotherapie von den Betroffenen nicht als „aufgezwungen“, sondern als sinnvoll erlebt. Die Psychotherapie verfolgt das Ziel, die Selbstreflexion der Transidenten zu stärken und ihnen Unterstützung auf ihrem Weg in die neue Rolle zu bieten. Es wird jedoch nicht angestrebt, der betreffenden Person ihre Überzeugungen auszureden. Zu den Fragen und Problemen, die es aufzuarbeiten und zu begleiten gilt, zählen beispielsweise die Situation im Beziehungs- und Berufsbereich, der Coming-out-Prozess, der Umgang mit Diskriminierung, Belästigungen und Beschimpfungen sowie die Klärung familiärer Beziehungen. Hierunter fallen Fragen nach der Fortführung der bestehenden Partnerschaft, nach der Aufklärung der Kinder oder nach der Entlastung der Eltern Transsexueller, die die Schuld für die Transsexualität ihres Kindes oft bei sich suchen. Darüber hinaus sollte in der begleitenden Psychotherapie die Auseinandersetzung mit der neuen Rolle und mit den Zukunftserwartungen thematisiert werden. Eine Frage, die sich im Therapieprozess immer wieder stellt, ist zum Beispiel: Was ist eigentlich weiblich, was männlich? Hier gilt es, kulturelle, soziale und biologische Geschlechtsmerkmale zu diskutieren und zu hinterfragen. Ein Problem, das in diesem Zusammenhang ebenfalls erörtert werden muss, sind mögliche Enttäuschungen darüber, dass nach der Operation das biologische Geschlecht immer noch „durchscheint“. Vor allem Männer sind nach der Geschlechtsumwandlung gelegentlich noch als solche zu erkennen. Hier sollte die Selbstakzeptanz gestärkt und das Streben nach einem möglichst perfekten „passing“ relativiert werden.

Aus dem Zeitpunkt der Manifestation ergeben sich unterschiedliche Schwerpunkte der begleitenden Psychotherapie. Bei einer frühen Manifestation der Transsexualität sind vor allem die Unterstützung und Klärung in der Auseinandersetzung mit der Familie und im beruflichen Bereich vordringlich. Bei einem späten Beginn steht hingegen die Hilfe bei der Lösung innerseelischer Konflikte, bei der Akzeptanz der Transsexualität und beim Aufbau eines sozialen Netzwerks im Vordergrund.

Positiveres Selbstverständnis und Solidarität

Transidente Menschen haben oft viele Schwierigkeiten in ihrem Leben zu meistern. Sie erleben Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung, werden missverstanden und stehen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Mit diesen Problemen werden sie jedoch im Vergleich zu früher nicht mehr allein gelassen. Viele Transsexuelle besitzen heute ein positiveres Selbstverständnis und zeigen offen ihre Solidarität. Diese findet unter anderem Ausdruck in der Gründung von Vereinigungen, Selbsthilfe- und Emanzipationsgruppen, die Informationen liefern, Erfahrungsaustausch und Begegnungsmöglichkeiten eröffnen und Beratung anbieten. Sie tragen außerdem dazu bei, einen positiven, stabilisierenden Einfluss auf die Identitätsbildung auszuüben. Darüber hinaus bringen Transsexuelle eigene Zeitschriften heraus, betreiben Internetforen und halten Tagungen ab. Auch die soziale, psychosoziale und rechtliche Situation Transsexueller hat sich verändert. Transsexuelle sind heute in der Öffentlichkeit als Gruppe und vom Staat als solche anerkannt. Ihnen steht zudem eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die sie in inländischen, angesehenen Kliniken durchführen lassen können. Nicht zuletzt erleben transidente Menschen durchaus auch positive Reaktionen: Sie werden als exotisch und aufregend erlebt, es kann eine echte Akzeptanz ihrer Identität und Lebensform bestehen, oder sie werden als konstruktive Herausforderung empfunden. Letzteres kann dazu beitragen, traditionelle Geschlechterrollen zu hinterfragen, sich „abweichenden“ Lebensformen gegenüber öffnen zu können und den eigenen Horizont zu erweitern.       

€ 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung

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€ 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
Wir als Aktivisten von http://trans-weib.blogspot.de/, Kritisieren

Seit Jahrzehnten wehren sich Zwitter gegen menschenrechtswidrige genitale Zwangsoperationen, Zwangskastrationen und andere nicht-eingewilligte medizinische Zwangs-"Behandlungen". Sie fordern ein menschenwürdiges Leben, Bestrafung unverbesserlicher Zwangsoperateure und Wiedergutmachung. Wissenschaftliche Studien belegen das an ihnen begangene Unrecht.
Bundesregierung und Bundestag schauen derweil weg und schweigen .

In medizinischen Lehrbüchern ebenso wie in Aufklärungsbüchern findet man heute oft noch die falsche Darstellung, dass der Mensch bis zur 7. Schwangerschaftswoche vom Erscheinungsbild weiblich sei. Tatsächlich liegen aber bei allen Menschen bis zur 7. Woche die undifferenzierten Vorstufen der inneren Geschlechtsorgane beider Geschlechter (u. a. Wolffsche Gänge und Müllersche Gänge) vor. Auch die äußeren Geschlechtsorgane bedürfen bis zur Geburt noch einer hochkomplexen Differenzierung in die männliche oder weibliche Richtung. Bis zur siebten Schwangerschaftswoche sind alle Menschen intersexuell. Erst ab der 12. Schwangerschaftswoche entwickelt sich der Mensch in den männlich oder weiblich definierten Bereich, wobei intersexuelle Menschen einen mehr oder minder undifferenzierten Status beibehalten.
Die Information über die Beschaffenheit des Menschen bis zur 7. Schwangerschaftswoche ist von erheblicher Bedeutung zur Beendigung aller geschlechtlich begründeten Diskriminierungen, nicht nur gegenüber „intersexuellen“ Menschen.

€ 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung 

"Verstümmeln auf Teufel komm raus".

Offensichtlich pfeifen Spitäler und "multidisziplinären Behandlungszentren" gross und klein allesamt auf kompetente Betreuung und Beratung, und wollen stattdessen alle stets nur das eine:
Ihre OP-Säle maximal auslasten mit medizinisch nicht notwendigen, "kosmetischen" "Genitalkorrekturen" und Kastrationen (was in der Regel  durch die anschließenden "Hormonersatztherapien" auch der Endokrinologie gute Auslastung beschert).
Seit langem beklagen kritische Überlebende, dieses "Verstümmeln auf Teufel komm raus" statt adäquater Unterstützung geschehe nicht zuletzt auch aus handfesten finanziellen Motiven der davon profitierenden Medizynerfraktionen.

Operative Therapie wie man so sagt!


Genitalkorrekturoperationen durch erfahrene Kinderchirurgen/-urologen/-gynäkologen. Die chirurgische Korrektur umfasst die Klitorisreduktionsplastik unter Schonung des Gefäß-Nervenbündels, die Labienplastik und die Vaginalerweiterungsplastik. In der Regel wird die Operation in Deutschland im ersten Lebensjahr durchgeführt.

Damit stellen die Genitalabschneider einmal mehr klar, dass sie ungehemmt und rücksichtslos weiter verstümmeln, und dass all ihre schönen, gegenteiligen Lippenbekenntnisse lediglich Fassade und Ablenkungsmanöver darstellen, um berechtigte und begründete Kritik und Bedenken zum Verstummen zu bringen.

„Heute“, sagen Ärzte und Professoren, „steht die Selbstbestimmung des Kindes an oberster Stelle.“ Man habe ein Ethik-Papier verabschiedet, gemeinsam mit Ärzten, Psychologen und Betroffenen. „Jede Operation, die vermeidbar ist, wird verschoben auf den Zeitpunkt, an dem Betroffene selbst entscheiden können.“ Lediglich medizinisch notwendige Eingriffe würden vorgenommen.

Mittäterschaft der Bundesregierung an Zwangsoperationen

Bis heute werden Menschen, die mit "uneindeutigen" Geschlechtsmerkmalen geboren werden, ohne ihre Einwilligung zwangskastriert, an ihren "uneindeutigen" Genitalien zwangsoperiert und Zwangshormontherapien unterzogen, um ihr "uneindeutiges" Geschlecht zu "vereinheitlichen". Allein in Deutschland leben schätzungsweise 80’000 bis 100’000 sogenannte Zwischengeschlechtliche, "Intersexuelle", Zwitter oder Hermaphroditen  Juristisch, politisch und sozial werden sie nach wie vor unsichtbar gemacht und ihrer (Menschen-)Rechte beraubt.
Bis heute schaut die Bundesregierung weg und negiert diese systematischen Menschenrechtsverletzungen an Intersexuellen, obwohl sie in den letzten zwölf Jahren mehrmals dazu aufgefordert wurde, zur Situation der intersexuellen Menschen in Deutschland, der medizinischen Praxis und den rechtlichen Implikationen Stellung zu nehmen.

Stattdessen propagiert die Bundesregierung die Zwangseingriffe aktiv mit tatsachenwidrigen Behauptungen:

Der Bundesregierung sei nicht bekannt, „dass eine Vielzahl von Intersexuellen im Erwachsenenalter die an ihnen vorgenommenen Eingriffe kritisiert“ (14/5627).
Die Zwangsoperationen seien ausnahmslos "medizinisch indiziert" und dienten deshalb dem "Kindeswohl [...] (§ 1627 BGB)" (14/5627).

"[G]rößer angelegte Nachuntersuchungen als auch die klinische Praxis" würden laut Bundesregierung gar beweisen, "dass die Mehrzahl der betroffenen Patienten rückblickend (d. h. im Erwachsenenalter) die bei ihnen in der Kindheit vorgenommene operative Vereindeutigung ihres Genitalbefundes für richtig befinden" – allerdings vermochte die Bundesregierung dafür keine Belege anzuführen (16/4786).

Menschenrechte auch für Zwitter!

Etwa jedes 1000. Kind wird mit "atypischen Genitalien" geboren. Zwischengeschlechtliche Menschen werden im Kindesalter systematisch medizinisch nicht notwendigen, traumatisierenden kosmetischen Genitaloperationen und weiteren Zwangsbehandlungen unterworfen. Diese stellen einen erheblichen Verstoß gegen ihr Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde dar. Überlebende und ihre Organisationen fordern die vollständige Umsetzung und Anwendung der Menschenrechte auch für Intersex-Menschen. Unsere Anliegen dürfen nicht mehr länger ignoriert werden. Die UN-Abkommen CAT, CRC, CRPD, CEDAW, ICESCR und CPPCG verpflichten alle teilnehmenden Staaten, konkrete "Maßnahmen inklusive Gesetzgebung" zum Schutz betroffener Kinder zu ergreifen. Weltweit hat bisher Kolumbien als einziges Land damit begonnen, diese systematischen Menschenrechts- Verletzungen an betroffenen Kindern unter Strafe zu stellen.

Samstag, 7. September 2013

Die Selbstenttarnung der Kristin Beck

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Outing eines Navy Seal: Die Selbstenttarnung der Kristin Beck

Chris Beck war 20 Jahre bei den Navy Seals, er hat in Afghanistan und im Irak gekämpft, war zweimal verheiratet, ist Vater. Doch all die Jahre spürte der vollbärtige Elitesoldat, dass er im falschen Körper steckte. Nun erzählt Beck, wie aus ihm Kristin wurde.


Hamburg - Als Jugendlicher spielte Christopher Beck Fußball, er fuhr Motorrad, trank Bier, später war er ein Kämpfer, ein Elitesoldat, ein Held - ein ganzer Kerl. Rund 20 Jahre diente er bei den United States Navy Seals, war in 13 Einsätzen: Bosnien, AfghanistanIrak. Er wurde verwundet, sie zeichneten ihn für seine herausragenden Leistungen im Kampfeinsatz aus. Und hatten keine Ahnung von seinem Geheimnis.
Beck, 47, lüftete es Anfang des Jahres auf seiner LinkedIn-Seite. Er löschte das Profilbild, das ihn, Christopher, in Anzug und Krawatte zeigte. Stattdessen war an selber Stelle nun Kristin zu sehen - eine Frau mit brünetten, schulterlangen Haaren, weißer Bluse, Lipgloss und Lidschatten. Dazu schrieb Beck: "Ich gebe nun all meine Tarnung auf und lasse die Welt meine wahre Identität als Frau wissen."

Transgender. So werden Menschen bezeichnet, die das Gefühl haben, mit dem falschen Geschlecht geboren worden zu sein. So wie Beck.
"Ich war einfach müde", sagt sie im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Müde, dass sie sich immer verstellen musste. Dass sie nie jemand richtig kannte. Also ließ sie die Welt wissen: Christopher gibt es nicht mehr.

Beck ist 2011 aus dem Militär ausgeschieden, arbeitet nun für das Verteidigungsministerium - und hat vor rund sechs Monaten mit einer Hormontherapie begonnen. Ob eine Operation folgen wird, weiß sie noch nicht. Schon seit ihrer Kindheit war ihr klar, dass sie eine Frau ist, sagt Beck. Während ihrer aktiven Zeit beim Militär habe sie sich jedoch an die "don't ask, don't tell"-Philosophie gehalten - "Frage nichts, sage nichts".

Angst vor den Reaktionen der Kameraden

Auch, weil sie Angst um ihr Leben hatte. "Mein Leben, das waren die Navy Seals. Hätte ich mich geoutet, hätte ich hundertprozentig meinen Job verloren", sagt sie. Loyalität, Integrität, Vertrauen - darauf bestehen die Navy Seals.

Einige ihrer ehemaligen Kameraden tun sich Beck zufolge schwer damit, ihre Entscheidung zu verstehen. Aber der Kontakt ist geblieben, in zwei Wochen gibt es ein Treffen der Ehemaligen. Beck wird hingehen, sie freut sich auf das Wiedersehen. Sie wird ein hübsches Kleid tragen, sagt sie. "Nichts Ausgeflipptes, was ganz Schlichtes." Jackie O. ist ihr modisches Vorbild.

Auch wenn sie jetzt Kleider trägt, sie fühlt sich immer noch als Teil der Navy Seals. Sie sagt: "Wir sind Beschützer, wir retten Leben, wir sind Maschinen."

Drei Leben in einem

Damit jeder versteht, was genau Kristin durchmacht, hat sie gemeinsam mit der Psychiatrie-Professorin Anne Speckhard ihre Autobiografie geschrieben: "Kriegerprinzessin: Das Coming-Out eines US Navy Seals als Transgender". Auf dem Cover ist Chris mit Zottelbart in Uniform zu sehen, es war die Idee der Werbeleute, sagt sie. "Einen Bärtigen zu sehen und das Wort 'Prinzessin' dazu lesen - das schockt die Leute."

Im Vorwort ihrer Autobiografie schreibt sie, warum ihr das Buch am Herzen liegt: Sie sei todtraurig über die zahlreichen Suizide von Transgendern - es seien fast 50 Prozent. "Das ist der primäre Grund für dieses Buch."

Sie selbst habe versucht, drei Leben zu führen. Sie tauchen auch in der Kapitelbezeichnung ihres Buchs auf: "Erstes Leben: Die Heimatfront 1954 -1991", "Zweites Leben: Die Navy Seals 1991 - 2011", "Drittes Leben: Das Erscheinen der Kriegerprinzessin 2011 - heute". Die Menschen in ihrem Umfeld hätten nur Bruchstücke ihres wahren Ichs gesehen, schreibt Beck. "Im Großen und Ganzen hat mich nie jemand richtig gekannt." Auch nicht die zwei Ehefrauen, die zwei Söhne.

Max und Henry sind im Teenageralter, Beck sieht sie nur etwa dreimal im Jahr. Ihre Jungs hätten kein Problem mit dem Outing, sagt Beck. Sie weiß nicht genau, ob sie das Buch schon gelesen haben. Sie glaubt, es sei sinnvoller, damit noch ein bisschen zu warten. "Es ist vor allem eine Geschichte für Ältere."

"Ich rette Leben"

Beck hatte jahrelang mit den psychischen Folgen ihrer Kriegseinsätze zu kämpfen, noch heute leidet sie unter einer posttraumatischenBelastungsstörung. "Aber heute bin ich viel glücklicher." Dutzende Menschen hätten ihr nach dem Outing gesagt: "Kris, zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich dich tatsächlich lachen."

Ihre neue Rolle als inoffizielle Sprecherin für Transgender will sie mit dem gleichen Kampfgeist angehen, der auch ihre militärische Karriere geprägt hat. "Ich rette Leben", sagt Beck auch über ihre neue Aufgabe. Sie gebe Transgendern Hoffnung. Zeige, dass ein Leben ohne Verstellung, ohne Tarnung möglich ist.

Sie hat Dutzende Mails von Betroffenen bekommen, die sich bedanken, die erleichtert sind. "Dafür lohnt sich meine Arbeit. Dafür lohnen sich meine Opfer", sagt Beck.
"Opfer", weil sie in ihrer Heimatstadt Tampa immer noch mit einem mulmigen Gefühl über die Straße geht. "Es gibt böse Menschen", sagt sie. Und: "Du weiß nie, was passiert." Sie hat keine Angst, das ist ihr wichtig. Aber sie ist immer wachsam.

Sie träumt davon, einmal in einem kleinen Haus in den Bergen zu leben. In Ruhe. Auch über ein zweites Buch denkt sie nach. Es soll von ihrem vierten Leben handeln: "Die Suche nach Balance" könnte eine Überschrift sein, sagt sie.

Früher war sie Conan, der Barbar, sagt Beck. Heute ist sie Barbie. "Was ich in Zukunft sein werde, versuche ich gerade herauszufinden."

Mehr Toleranz und Respekt gegenüber Transsexuelle, Homosexuelle und Transvestiten zeigen!

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Mehr Toleranz und Respekt gegenüber Transsexuelle, Homosexuelle und Transvestiten zeigen!


Ich schreibe diesen Bericht, weil ich mich schon oft mit Transsexuellen unterhalten habe und ich schockiert war, was ein Transsexueller alles durchmachen muss.

Seit ca. 8 Wochen schreibe ich intensiv mit einem Transexuellen, da mich dieses Thema sehr interessiert.
Klar hat jeder seine Vorurteile, hatte ich vorher auch bevor ich mich damit befasst hatte, denn ich konnte mir nie vorstellen warum sich jemand umoperieren lässt, bis ich Jutta (Name geändert) kennen gelernt habe. Sie wurde als Mann geboren und wird allmälig zu einer Frau. Sie musste viel durchmachen, neber dem Mobbing von Mitschülern und Lehrern (was eigentlich als Pädagoge nicht sein darf) auch das Outing gegenüber Ihren Eltern und Freunden sowie der Ekel vor Ihrer angeborenen Geschlechtszugehörigkeit dem männlichen Glied.
Ende diesen Anfang nächsten Jahres hat Jutta Ihre Geschlechtsumwaldente OP und es war ein sehr langer Weg bis dahin. Sie hatte viele Gespräche bei Psychologen bevor Sie ersteinmal mit Ihrer Hormontherapie beginnen konnte.

Jutta bemerkte es schon sehr früh in Ihrer Kindheit das Sie eigentlich ein Mädchen sein möchte und kein Junge.

Viele wissen nicht was Transsexualität ist und denke diese Menschen spinnen doch und sind nicht mehr normal. Aber diese Menschen haben es auch verdient mit Respekt und Toleranz behandelt zu werden wie jeder andere auch. Jeder möchte respektiert werden warum ist es dann so schwer Transsexuelle auch zu respektieren? Ich möchte nicht in der Haut eines Transsexuellen stecken, und ich ziehe den Hut vor allen die sich outen und offen damit umgehen.

Auch diese Vorurteile gegenüber Homosexuellen ist nicht mehr normal. Homosexuelle sind auch Menschen und verdienen es auch mit Respekt behandelt zu werden. Bei Homosexuellen Frauen ist die Menschheit nicht so abstoßend als wie bei Homosexuellen Männern. Warum ist das nur so? Ganz ehrlich, homosexuelle Männer sind die besten Freunde von den Frauen, denn bei Homosexuellen Männern weiß eine Frau gleich, das Ihr nichts passieren kann, denn ein homosexueller Mann würde nie eine Frau anfassen und vergewaltigen.

Deswegen finde ich sollten sich die Menschen mal darüber Gedanken machen, wie sie in Zukunft z.B. Transsexuellen, Homosexuellen oder auch Transvestiten gegenüber treten und Sie mit Respekt behandeln. Das sind auch Menschen wie Sie und ich auch!

Quelltext: http://www.myheimat.de/grebenhain/ratgeber/mehr-toleranz-und-respekt-gegenueber-transsexuelle-homosexuelle-und-transvestiten-zeigen-d2389937.html

Schikanen im Büro und beim Arzt, Pöbeleien und Angriffe in der Öffentlichkeit: Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender werden in Europa immer noch diskriminiert.

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Schikanen im Büro und beim Arzt, Pöbeleien und Angriffe in der Öffentlichkeit: Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender werden in Europa immer noch diskriminiert. In einer Umfrage der EU berichten mehr als 90.000 Teilnehmer vom Ausmaß der Schikanen.

Akzeptanz von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender ist in Europa keine Selbstverständlichkeit. 

Noch immer werden sie diskriminiert, sozial isoliert oder offen angegriffen. Zu diesem Ergebnis kommt die bisher größte Studie der EU-Grundrechte-Agentur (FRA) zu dem Thema. Die Umfrage zeigt, dass sich viele LGBT-Personen nicht offen zu ihrer Neigung bekennen können. Das Akronym steht für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender.

Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) gab an, im vergangenen Jahr eine Diskriminierung wegen ihrer sexuellen Orientierung erlebt zu haben. Deutschland liegt mit 46 Prozent einen Punkt unter dem EU-Schnitt. Etwa jeder vierte Teilnehmer berichtete, in den vergangenen fünf Jahren Opfer tätlicher Angriffe oder von Gewaltandrohungen geworden zu sein.
Sechs Prozent der Befragten erzählten von körperlichen Angriffen in den vergangenen zwölf Monaten, die zum Teil in der eigenen Familie stattfanden. Frauen wurden außerdem häufiger Opfer von sexuellen Übergriffen. Transgender berichten der Erhebung zufolge, dass sie durchweg weniger Toleranz erfahren als Homo- und Bisexuelle.

Die Umfrage ist der Grundrechte-Agentur zufolge die bislang umfangreichste zum Thema. Die Daten wurden online erhoben, rund 93.000 Personen aus den Ländern der Europäischen Union und Kroatien nahmen teil. Alle Befragten waren über 18 Jahre alt und bezeichneten sich als Transgender, homo- oder bisexuell. Mehr als 20.000 der Antworten kamen aus Deutschland - mehr als aus jedem anderen Land.

"Mein Verhalten in der Arbeit beinhaltet einiges an Selbstzensur"

Da der Anteil der LGBT-Personen an der Gesamtbevölkerung nur geschätzt werden kann, weist die Grundrechte-Agentur darauf hin, dass die Ergebnisse nicht als repräsentativ für alle LGBT-Personen in der Europäischen Union gelten können - aber immerhin als größte empirische Datensammlung zu dem Thema bislang.

Die Befragten

Alter    Teilnehmer       Lesben     Schwule       Bisexuelle Frauen       Bisexuelle Männer     Transgender
18-24   28.110             5625       14.782             3359                          3359                         2270                                         
25-39   39.939             6759        25.260            2547                           2790                        2583

40-54   20.236             2399       14.224               447                           1597                        1569

55+        4794               453           3182                71                              543                          545

Total:    93.079         15.236        57.448            6424                           7200                         6771

Quelle: European Union lesbian, gay, bisexual and transgender survey

Diskriminierung und Verheimlichen der eigenen Neigungen ziehen sich demnach durch alle Lebensphasen und -bereiche.

Schule: In zwei Drittel der Fälle verheimlichen die Befragten ihre sexuelle Ausrichtung, in Deutschland liegt dieser Anteil bei 68 Prozent. Die große Mehrheit der Teilnehmer kann sich an Schikanen gegen LGBT-Personen während ihrer Schulzeit erinnern. Viele Befragte bezeichneten die Schulzeit als "Hölle". 91 Prozent gaben an, sie hätten erlebt, dass Mitschüler schlecht behandelt wurden, nur weil sie für schwul oder lesbisch gehalten worden seien. In Deutschland lag dieser Anteil nur um einen Prozentpunkt niedriger.
Alltag: Zwei Drittel der Befragten gaben an, es nicht zu wagen, in der Öffentlichkeit die Hand ihres gleichgeschlechtlichen Partners zu halten; bei homo- und bisexuellen Männern lag dieser Anteil bei 75 Prozent. Die Hälfte der Befragten meidet gewisse Orte - öffentliche Gebäude oder Plätze oder öffentliche Verkehrsmittel - aus Angst, dort wegen ihrer sexuellen Ausrichtung belästigt, bedroht oder angegriffen zu werden.

Arbeit: Etwa jeder fünfte Teilnehmer (19 Prozent) fühlt sich im Beruf oder bei der Stellensuche diskriminiert.
"Mein Verhalten in der Arbeit beinhaltet einiges an Selbstzensur und zurückhaltendes Auftreten." 31-jähriger schwuler Mann, Deutschland

"Ich fühle mich jetzt stark genug, mit der Belästigung auf der Straße fertigzuwerden, aber es bringt mich aus der Fassung, dass ich meinen Lebensstil gegenüber jedem Arzt rechtfertigen muss. Es ist alarmierend, dass Mediziner absolut kein Bewusstsein für Bedürfnisse von LGBT haben, nicht einmal Gynäkologen." 30-jährige lesbische Frau, Tschechien

"Ein Kollege sagte mir, er respektiere mich, aber er denke, ich sei abnormal ... in wenigen Worten, meine sexuelle Orientierung sei seiner Meinung nach widernatürlich." 28-jährige lesbische Frau, Italien

"Ich erlebe so viel Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, dass es zu meinem Alltag geworden ist." 25-jähriger bisexueller Transgender, Litauen

"Ich wurde von einem Türsteher in einem Nachtclub angegriffen. Er sprach mich an, als ich gehen wollte. Er sagte, ich solle mit ihm nach Hause gehen, ich antwortete, ich sei nicht interessiert. Er packte meine Jacke und irgendwann habe ich ihm gesagt: 'Ich habe kein Interesse, ich bin lesbisch'. Danach haben er und sein Kollege mich auf den Kopf geschlagen, ich bin bewusstlos geworden. Als ich aufwachte, war mein Bein gebrochen." 27-jährige lesbische Frau, Rumänien

Von den Behörden erwarten die Betroffenen offenbar nur in Ausnahmefällen Hilfe. "Es würde nichts geschehen oder sich ändern", ist der am häufigsten genannte Grund, weshalb nur etwa jeder fünfte Übergriff oder Fall von Diskriminierung bei der Polizei angezeigt wurde. Auch die Aussagen "Das passiert doch ständig" oder "Ich wollte meine sexuelle Orientierung und/oder Gender-Identität nicht offenlegen" wurden häufig genannt.

Vorbilder Dänemark, Schweden und Großbritannien

Die Grundrechte-Agentur fordert deshalb, dass Polizisten verstärkt geschult werden, um mit der Thematik besser umgehen zu können. Sollte es zu Übergriffen wegen der sexuellen Orientierung kommen, sollte dies erschwerend bei der Strafe berücksichtigt werden - ähnlich wie es bei rassistisch motivierten Taten bereits in einigen Ländern der Fall sei.

Vorreiter in Europa, was die Rechte für Homosexuelle und Transgender angeht, sind Dänemark, Schweden und Großbritannien.

Dort setzte die Politik bereits eigene Aktionspläne um. Trotzdem gibt es laut den Studienautoren auch dort noch Nachholbedarf.

Der Studie zufolge spielen prominente Vorbilder eine große Rolle. Außenminister Guido Westerwelle (FDP), der offen zu seiner Homosexualität steht und in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, wirke in Deutschland als Leitfigur: "Das macht natürlich einen positiven Unterschied zu anderen Ländern", sagte die Sprecherin der FRA, Waltraud Heller. In Ländern, in denen sich Politiker selbst abwertend über Homosexualität äußerten, fühlten sich Befragte häufiger diskriminiert.

Auch die eigene Offenheit kann laut Studie zu mehr Akzeptanz führen: Geoutete Menschen in allen Ländern berichteten demnach von weniger Diskriminierung als jene, die nicht offen mit ihrer Neigung umgingen. Die Ergebnisse der Studie werden am Freitag - dem Tag gegen Homophobie - in Den Haag vorgestellt. FRA-Direktor Morten Kjaerum sagte, Maßnahmen seien nötig, um "Barrieren einzureißen, Hass zu beseitigen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder seine Rechte voll genießen kann".


Dienstag, 3. September 2013

Polizeiwillkür und Diskriminierung Transsexueller in Griechenland



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Geschrieben und Bearbeitet von Nikita Noemi Rothenbächer 2013


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Polizeiwillkür und Diskriminierung Transsexueller

Hallo Ihr Lieben, die Überschrift sagt für sich alleine aus was gemeint ist, das wir weiterhin und im großen Maße noch immer Polizeiwillkür mehr noch Diskriminierung auch hier in Deutschland erfahren ist Unbestritten!
Aus eigener Erfahrung kann ich dieses Bestätigen da selbst in Wiesbaden Hessen stark bei einer Lokal Kontrolle Diskriminiert wurde von der Polizei!
Wie nicht der Begriff Mann oder Frau sondern die Transe, waren die Umgangssprachlichen Aussagen der Behörde, unter Androhung von anderen Maßnahmen wurde man darauf hingewiesen zu Schweigen, ansonsten Drohte eine Verhaftung auf das Revier zur Personen Überprüfung, dieses klingt alles etwas Absurd, jedoch passiert es tag täglich in Städten von Deutschland!
Jedoch ist dieses ein Phänomen wie der folgende Artikel zeigt nicht nur hier so sondern Weltweit und vor allem in der letzten Zeit häufiger in Europa!

Polizeiwillkür und Diskriminierung Transsexueller in Griechenland

In einem neuen an die Öffentlichkeit gelangten Fall polizeilicher Willkür in Griechenland fand sich die Verteidigerin eines transsexuellen Mandanten in der Arrestzelle wieder.

Wenige Tage vor der Durchführung der Gay Pride Parade am 14 – 15 Juni 2013 in Thessaloniki gelangt eine neue Beschwerde über die mit der massenhaften Vorführung transsexueller Personen in Zusammenhang stehende polizeiliche Willkür in Thessaloniki an die Öffentlichkeit.

Die Rechtsanwältin Ilektra-Lida Koutra, die sich auf ein Polizeirevier begab um ihren Mandanten – eine transsexuelle Person – aufzusuchen, wurde an der Kommunikation mit ihrem Mandanten gehindert und fand sich stattdessen schließlich in der Arrestzelle eingesperrt wieder, ohne dass es Erklärungen der Polizeibeamten gab.

Laut der Anzeige der Rechtsanwältin machten die Polizeibeamten sich über sie lustig und sagten ihr “Du wolltest es selbst, eingeschlossen zu werden …“. Als die Anwältin im weiteren Verlauf wieder freigelassen wurde, weigerte sich der diensthabende Offizier, eine Anzeige der Rechtsanwältin zu Lasten der Polizisten aufzunehmen.

SYD moniert mittelalterliche und faschistische Polizeipraktiken

Die Vereinigung zur Unterstützung Transsexueller (SYD) betont in ihrer Bekanntmachung: “Diese faschistischen Praktiken der Polizei erinnern an das Mittelalter und stehen in keinerlei Bezug zu irgendeiner Form des Rechtsstaats.“

Der SYD stellt klar, sich an die Justiz und internationale Organisationen und Träger wenden und die Verurteilung des griechischen Staates verlangen zu werden, der einerseits für die barbarische Missachtung der Menschenrechte transsexueller Menschen und der sie verteidigenden Rechtsanwältin und andererseits für die direkte Missachtung jeder Bedeutung der Umsetzung des Rechts verantwortlich ist.

Wie die Griechische Bewegung für die Menschenrechte “Pleiades” in einer Bekanntmachung anführt, stellt sie mit besonderer Beunruhigung die Eskalation fest, mit der Verteidiger der Menschenrechte in Griechenland ins Ziel genommen werden. Die Bewegung fordert das Ministerium für Bürgerschutz auf, umgehend zu den gesetzlichen Schritten bezüglich der disziplinarischen Untersuchung des Falls zu schreiten und “tugendlichen Aktionen”, die sich – abgesehen von der geschlechtlichen Identität – ohne jegliche Begründung gegen die Transsexuellen richten, einen endgültigen Schluss zu setzen.

Zusätzlich fordert die Bewegung das Justizministerium auf, wachsam zu sein, aber auch die zügige Untersuchung der Falls und die unerschütterliche Umsetzung der Gesetzgebung zu garantieren, und betont: “Es ist allgemein bekannt, dass es nichts anderes als die Straffreiheit der Polizisten – Straftäter ist, die deren Hände und Denken hinsichtlich der Verübung der Straftaten ‘scharf macht’.“

Rechtsanwältin besuchte ihren Mandanten und landete in der Arrestzelle
Lesen Sie nachstehend den erschütternden Bericht der Rechtsanwältin Ilektra Koutra über ihre gewaltsame Einsperrung in dem Polizeirevier am Platz der Demokratie in Thessaloniki bei der Ausübung ihrer Aufgaben zur Verteidigung einer transsexuellen Mandantin von ihr. Aus der Schilderung der Präsidentin der Griechischen Aktion für die Menschenrechte zeigen sich die Terrorisierung, die Gewalt und der Machtmissbrauch, mit denen sie konfrontiert wurde.

Der Fall weist jedoch auch ein breiteres Interesse auf, da er schwerwiegendste Überschreitungen enthüllt, die von Männern der Kriminalpolizei zu Lasten von Bürgern begangen werden, und erhebt ein weiteres Mal das Thema der Straflosigkeit auf dem Sektor der Polizei. Die Chronik der polizeilichen Terrorisierung und Willkür
Ich befand mich anlässlich einer Gerichtsverhandlung in Thessaloniki, als ich von Marina Galanou, Präsidentin des Verbands zur Unterstützung Transsexueller, darüber informiert wurde, dass in den letzten fünf Tagen massenweise Vorführungen erfolgten. Transsexuelle Personen fürchten sich, ihre Wohnung zu verlassen, da sie von der Polizei kontrolliert werden, und wenn festgestellt wird, dass sie eine weibliche Erscheinung und einen männlichen Personalausweis haben, werden sie vorgeführt und 3 – 5 Stunden auf den Polizeirevieren festgehalten, wobei sie den Verdacht hegen, dass zu ihren Lasten auch Strafverfahren wegen angeblicher Belästigung von Passanten eingeleitet werden. Sie werden sogar auch in ihrem Auto, an Tankstellen angehalten und in Arrest genommen und niemals über die Gründe informiert, aus denen sie ihrer Freiheit beraubt werden.

Sie wollten sich also versammeln und von mir über ihre Rechte informiert werden. Das Treffen endete um 22:30 und sie beauftragten mich in der Sache, da ihnen unbekannt war, aus welchem Grund sie vorgeführt werden. Alle waren in den letzten 5 Tagen 2 – 4 Mal vorgeführt worden! Für den Fall, dass ihnen etwas geschehen sollte, bat ich sie, mich anzurufen, damit ich zu ihnen komme und herausfinde, aus welchem Grund sie wiederholt – sei es auch vorläufig – ihrer Freiheit beraubt werden.

Nicht einmal eineinhalb Stunden später führten sie eine von ihnen wieder vor, als sie Zigaretten kaufen ging. Ich wurde über den Vorfall informiert und rief bei dem Polizeirevier an. Ich sprach mit dem diensthabenden Offizier und fragte ihn, aus welchem Grund die Vorgeführte festgehalten wird. Mir wurde geantwortet, dass es nicht möglich sei, mich telefonisch zu informieren.

Daraufhin begab ich mich zusammen mit zwei weiteren Frauen zum Polizeirevier. Dort wurde uns der Eingang mit der Begründung verweigert, nach Sonnenuntergang sei der Zutritt zu dem Polizeirevier verboten. Ich beharrte und verlangte, dass der diensthabende Offizier herunterkommt, der mir den Eingang mit der selben Begründung verweigerte, obwohl ich ihm meinen Anwaltsausweis zeigte und mitteilte, eine der Inhaftierten zu verteidigen.

Ich sah mich gezwungen, den Notruf zu benachrichtigen. Ich gab den Polizisten meine Eigenschaft, den Namen meines Mandaten und die Tatsache bekannt, dass mir die Kommunikation mit diesem verweigert wurde. Daraufhin ergriff der diensthabende Offizier mich am Oberarm und meinte “ich verbiete Ihnen nicht die Kommunikation”, und wir begannen, die Treppen hinaufzugehen. Die beiden anderen (Frauen) verblieben am Eingang. Hinaufgehend sagt der diensthabende Offizier: “Du machst Mätzchen, was? Jetzt kommst Du vor das Schnellgericht.” Ich dachte, er spaße und erklärte ihm, dass der Rechtsbeistand bei der Ausübung seiner Pflichten nicht verhaftet werden kann.

Wir kamen oben an, genau gegenüber der Arrestzelle und meinem Mandanten. Der Offizier verlangte meinen Ausweis und ich gab ihm meinen Anwaltsausweis. Danach verlangte er auch den Personalausweis. Er nimmt die Ausweise an sich, und als ich mit meinem sich hinter den Gittern befindlichen Mandanten zu sprechen beginne, kommt er zurück, schließt die Tür auf und stößt mich gewaltsam hinein, schließt mich ein und sagt mir “Du kommst auch rein“.

In der Arrestzelle waren viele Frauen und die von mir vertretene transsexuelle Person. Auch mein Mandant wurde in Aufruhr versetzt, da er sah, dass sie auch mich – seine Rechtsanwältin – in die Arrestzelle einschlossen. Ich war schockiert. Es waren etliche Polizeibeamte zugegen. Ich war ein Wrack, weil ich mich dort befand um Rechte zu verteidigen, ich konnte nicht zeigen, überwältigt geworden zu sein. Ich beschwerte mich und sagte, dass das Geschehen meine Verhöhnung als Amtsträger der Justiz darstelle und in einer demokratischen Gesellschaft nicht stattfinden dürfe.

Ich wendete mich auch an die übrigen (Polizeibeamten) und erinnerte sie daran, einen Eid abgelegt zu haben, die Rechte des Bürgers zu verteidigen und nicht zu vertuschen, und dass es solche Handlungen sind, welche eine Kluft zwischen dem Bürger und der Polizei geschaffen haben. Ich verlangte, freigelassen oder wenigstens über den Grund meiner Einsperrung informiert zu werden. Einige verspotteten mich, und nach einem gewissen Zeitraum, ungefähr nach 15 – 20 Minuten, kam der Polizeibeamte und ließ mich heraus.

Ich beschied ihm, nicht weggehen zu werden, wenn ich nicht den Grund für meine Einsperrung erfahre. Daraufhin antwortete er mir “Du wolltest hinein, von allein“. Er wendet sich an die Polizeibeamten und meint “ist doch so, oder?” Sie nickten zustimmend und zwei von ihnen sagten “ja, ja“. Das gab mir den Rest und ich begann zu brüllen, dass dies kriminell sei und den Bürger von der Polizei entferne. Dass ich mich fühlte, mich inmitten einer kriminellen Organisation zu befinden. Ich verlangte, Anzeige zu erstatten, und fragte, wer sie aufnehmen werde. Sie entgegneten mir, es sei nicht möglich, sie verweigerten mir das Recht auf Erstattung einer Anzeige. Ich wendete mich an die anwesenden Polizeibeamten und verlangte ihre Personendaten. Niemand antwortete mir, ich habe nur die Daten des diensthabenden Offiziers.

Als ich beharrte, beschied mir der diensthabende Offizier, “wenn Du Anzeige erstattest, werde auch ich Anzeige erstatten, und ich haben viele Zeugen“. Ich sagte ihm, dass ich sie erstatten werde. Schließlich verlangte ich, gehen zu dürfen, da sich mir das Gefühl einstellte, dass sie mich erneut einsperren würden. Obwohl ich üblicherweise nicht aufgebe, fühlte ich mich dermaßen terrorisiert, dass ich beschloss, wegzugehen.

Ich begab mich unter Mobilisierung aller meiner Kräfte nach unten, als ich jedoch aus dem Polizeirevier herauskam und in mein Auto stieg, konnte ich nicht anders als bis zum Morgen zu weinen. Ich war niedergeschmettert. Vielleicht, weil ich Idealistin bin und sehr an die Rolle der Polizei glaube. Das was geschieht ist sehr schade.

Ich begab mich zu dem Revier am Weißen Turm, zeigte den Vorfall an, erstatte Strafanzeige und gab meine Aussage zu Protokoll. Es wühlte mich auf, dass zur Abgabe meiner Aussage das Hauptquartier und mittels diesem vermutlich auch der Angezeigte informiert werden mussten. Dies brachte mich dazu, mich unsicher zu fühlen. Welchem Angezeigten ist vor Erstattung der Anzeige bekannt, dass er angezeigt wird?

Die Polizisten bei dem zweiten Revier waren jedoch sehr in Ordnung und begegneten mir mit Toleranz, da ich infolge des Schocks Atemprobleme hatte. Ich musste andauernd schluchzen und zog damit meine Aussage hinaus.

Die Anzeige
Die Rechtsanwältin und Präsidentin der Griechischen Aktion für die Menschenrechte Ilektra Koutra erstattete Anzeige zu Lasten des diensthabenden Offiziers sowie auch gegen vier der anwesenden Polizeibeamte, obwohl etliche mehr anwesend waren.

Die Delikte, wegen derer der diensthabende Offizier angezeigt wird, sind: Vorfall der Folterung und anderer Verletzung der menschlichen Würde (Schwerverbrechen), Amtsmissbrauch, verfassungswidrige Freiheitsberaubung, rechtswidrige Gewaltanwendung, Bedrohung, Entführung und grundlose und tätliche Beschimpfung.

Die übrigen bei dem Vorfall Anwesenden werden wegen unmittelbarer Mittäterschaft bei den obigen Delikten in Tat und hauptsächlich Unterlassung angezeigt.


Das Menschliche

Und Sie wissen nicht, mit was Sie es zutun haben! Doch diese bekommen euch, ein Fakt!

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